Autor Thema: 2002-05-26 vienna city marathon - Ulrich  (Gelesen 2844 mal)

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2002-05-26 vienna city marathon - Ulrich
« am: 26.05.2002, 00:00:00 »
Datum: 2002-05-26
Event: vienna city marathon
Distanz: 42.195 km

Ersteller: Ulrich

Offline Ulrich

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2002-05-26 vienna city marathon - Ulrich
« Antwort #1 am: 26.05.2002, 00:00:00 »
Wienmarathon 02

Marathonzusammenfassung des VCM 02.
Am Start kam sofort die erste Überraschung, sollte die letzte negative bleiben, mein Pulsmesser wollte nicht funktionieren, dann lief ich halt nach Gefühl. Der erste km war gefühlsmäßig sehr langsam, dennoch war ich ab km 1 mit 5 min pro km unterwegs. Ich erwartete mir nicht viel, zumal ich noch knapp vor dem Lauf rekonvaleszent war.
Die ersten 10 km unterhielt ich mich mit einem Laufkollegen, der mit seinem Satellitenstreckenmesser genau unser tempo bestimmen konnte. Alles klappte wunderbar, der Blick von der Reichsbrücke war toll.
Ring, Wienzeile raus, es lief einfach schön. Auch wenn viele Marathonis am Start waren, so kam mir das Gedränge weit weniger lästig vor, als in den Jahren zuvor.
Ein leichtes Ziehen im Bein wurde von mir ignoriert, ebenso ein erster Anflug von Unwohlsein im Magen. Einer der schönsten Abschnitte die Mariahilfer Straße half so richtig Tempo zu machen. Ich genoß die Stimmung und freute mich auf den ersten Durchgang durchs Rathaus und das Zielgelände.
Einmal durch den Trubel des Zieles dann rein in die Liechtensteinstraße, wo es so richtig bergab ging, streckenmässig zumindest. Denn immer noch konnte ich tempo locker halten und genoß den Lauf wie ein Schneekönig. Erster leichter Anstieg rauf zur Spittelau, dort wartete meine Freundin als Verpflegungsstation. Beim darauffolgenden steilen Bergabstück hatte ich kurz Zeit meine Verpflegung zu konsumieren.
Auf die Lände, dann Donaustraße.
Dort nun langsam in den Rhythmus kommen, der mich bis zum kilometerlangen Endstück bringen konnte.
Einfach locker sein und genießen, es war doch noch so kurz vor dem Start nicht klar, ob ich überhaupt starten würde können. Und nun, nun genoss ich es so richtig.
Wie wunderbar war der Lauf. Tja, ich war etwas zeitlich zurück, sehr sogar, mehr als 10 min hinter meiner Rekordzeit, aber die war ja ohnehin nicht in Frage zu stellen. Oft wurde ich angesprochen, ob ich nicht für eine Gruppe oder einzelne tempo machen könne, ich würde einen so ausgeruhten Eindruck machen. Bis in den Prater genoss ich wiederum.
Dann die Schleife im Wurstelprater, die ich schon etwas weniger liebe, zumal ich leider dort ohne Gruppe mein Tempo halten musste.
Dann, wieder beim Messegelände konnte ich neue Motivation finden, saß wieder die Hauptallee und freute mich, dass jene Kollegen, die ich sah, um einiges fertiger zu sein schienen, als ich.
Eine Freundin half mir auch im Prater, sie versuchte kurz mein Tempo mitzugehen, doch im Endeffekt war sie froh, mir meine Banane reichen zu können.
Lusthaus, ja, ich kenne dort ja fast jeden Baum auswendig, was schon sehr hilft, die Eintönigkeit der Hauptallee zu verkraften.
Dann Ausgang Prater, Stadionallee, nun wird es anstrengend, endlich.
Längere Zeit bergauf, schätze 3 km, aber was soll’s, wer sagt, Marathon sei leicht?
Du siehe da, die anderen reißen ab, ich hab zwar leichte Schmerzen, doch immer noch bin ich lockerer als viele andere. Landstraße, da geht’s wieder etwas bergab, zum letzten mal.
Ui, nun der steile Anstieg zur U-Bahn.
Aber auch den pack ich noch, dann auf den Ring. Dort tragen ja einerseits die Zuschauer die Läufer weiter, andererseits hab ich die Strecke im Kopf, kenne die Geschäfte, die Statuen, die Parks.
Schauen und freuen. Ach ja und Laufen.
Ich suche die ebenen Stellen der Straße meide alle Unebenheiten, Schienen und alle anderen Hindernisse.
Dann Burgkino, Statuen von Schiller, Goethe. „(“Schiller, Goethe Ende aller Nöte...“ reimte ich einst).
Nun noch ein Km.
Autsch, eine Blutblase platzt auf. Aber was soll’s, wenn’s weh tut, renn ich dennoch weiter.
Es macht Spaß zu laufen und nun noch die geliebten letzten 500 Meter.
Alles noch geben, alles zeigen, nun noch an die letzten grenzen gehen.
Endspurt, hab ich den zu früh angezogen? Nein, freilich tut es weh, aber, die Leute, alle jubeln, schreien feuern an.
Ich winke noch und renne.
Danke, danke dass ich es schaffen darf.
Durchs Ziel, und geschafft.
3.33 ohne große Probleme, ich lache, grinse, habe feuchte Augen.
Ja
So gehört es sich, das ist Marathon.

DAS IST ES






Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

 

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