fettes Schwein
Mein (erster) Saisonhöhepunkt, IM 70.3 St. Pölten. Nachdem ich letztes Jahr meine ersten Triathlons hinter mich gebracht habe, von der Sprintdistanz auf der Donauinsel, 3 olympische Distanzen und eine kurzen Mitteldistanz in Saalfelden war am Samstag der IM 70.3.
Ausgebucht, 1500 Starter, langes Wochenende, ich bin 3 Tage in St. Pölten, um jeden Tag wieder nach Klosterneuburg zu fahren. Donnerstag mit der ganzen Familie zum Kindertri und registrieren, Fr. zur Wettkampfbesprechung (englisch und deutsch), Rad einchecken, Party (wirklich tolles Clubing bei ATC, tolle Liveband, aber am nächsten Tag Triathlon, also 3 Bier und 24 Uhr Bettruhe, komisch keine Menschen mit Armbändern dort ab 23 Uhr…..)
Tolle Stimmung am ganzen Gelände, wirklich internationaler Bewerb, Menschen aus – angeblich – 45 Nationen sind am Start. Was mach ich da bitte ?
Am Freitag wird noch gelaufen, Rad gefahren, geschwommen, ich hingegen beschließe mich zu schonen, die freundlichste Art der Vorbereitung für mich, schonen und regenerieren.
Ein Blick auf die Menschen/Teilnehmer macht mich fertig, alle durchtrainiert, braun, rasiert (ich spreche nicht vom Gesicht), Rennräder für die man auch Autos bekommen würde. Sorgen machen sich bei mir breit. Was mach ich hier, fühle mich im Angesicht von so viel Athletik, Kraft und Ausdauer wie ein fettes, faules Schwein und bin aufgeregt, wie vorm ersten Mal (Triathlon natürlich ;-)).
Am Start das gleiche Bild, alle rudern mit den Armen, wenn ich das so lang mach wie die „Guten“ brauch ich nicht mehr schwimmen….
Ich starte in der 5ten Welle, die nach Altersklassen getrennt sind, in M40. Da schaut die Welt schon ein bisserl rosiger aus. Noch nicht rosarot aber eben besser.
Start:
Ich geh als einer der letzten nach dem Startschuss ins Wasser, ich hab gerne Platz beim schwimmen, näher kommt man sich beim Heurigen oder in der Bar, aber nicht im Neo. Klappt wunderbar, 2x20min, was in Summe 41 min ergibt (Sekunden könnte man in unserem Sport eigentlich abschaffen). Das Laufen zwischen den Seen ist sehr gewöhnungsbedürftig für mich, da ich aus dem Wasser kommend immer schwindlich bin (bitte keine bösen Gedanken jetzt), hier bekomme ich das Ganze gleich 2x fürs gleiche Geld. Ich laufe taumelnd zur und über die Brücke, dann runter, die Böschung zum 2ten See ist wirklich steil, ich gehe, besser gesagt steige hinab, atme noch 2x durch, spuck noch mal in die Brille und los geht’s. Der 2te See liegt mir mehr, keine Bepflanzung, die an Armen, Kopf und Brille hängen bleibt (früher hätte ich die Panik bekommen, jetzt ist es nur mehr unangenehm).
Wechselzone, kein Problem, nur weit zu laufen, ich probiere nur zum ersten mal meine Triathlon-Radschuhe aus, indem ich Sie am Rad montiert lasse schneller Wechsel, langes barfußlaufen, 200m Radfahren ohne in den Schuhen zu sein, ich komm nicht gscheit rein, dass muss ich noch üben.
Radstrecke:
2 Freunde sind in der Welle 4 gestartet, schwimmen eine Spur besser als ich, aber am Rad werde ich Sie einholen, so der Plan.
In Krustetten ruft mich wer beim Namen, ich dreh mich kurz um, kenne aber niemanden, Barolo wars, aber keine Zeit zum plaudern. Schade müssen wir mal nachholen.
Irgendwo zwischen km 30 und 50 wollte ich die 10 min auf die Freunde aufgeholt haben. Im Endeffekt hab ich Sie erst am Berg ins Gansbach (km65) eingeholt, wo es mir erstaunlich gut geht, Puls unter 150 bergauf, nur die Beine spür ich.
Zurück nach St. Pölten (noch 25km) lass ich‘s ein bisserl gemütlicher angehen, wegen den Beinen. 2:59 genau nach Plan, ich wollte die Schuhe wieder am Rad lassen, die WZ kam aber so unverhofft, dass ich mit einem Schreck aus den Clips steige und dann mit den Schuhen laufen muss, immerhin nicht vor der Messmatte hingelegt.
Laufstrecke:
Es ist heiß, sehr heiß eigentlich, zum ersten mal heuer, ich komme mir elends langsam vor, fange ab dem 2ten km an mit zu stoppen, da schau her, ist – für meine Verhältnisse – gar nicht so übel, um die 5:30 am km, der beste sogar unter 5:00, werde auch nicht langsamer, aber schneller auch nicht, könnte noch weiter laufen (ergo doch zu langsam).
Benutze zum ersten mal Schwämme, machen die Temperatur erträglicher, riechen aber fürchterlich, lieber einen gebrauchten Schwamm als keinen lautet die Devise und ich rieche nicht mehr. Man hat wirklich viel Zeit beim laufen…..
In der 2ten Runde überhole ich auch noch ordentlich, auch viele der oben Beschriebenen, späte Genugtuung.
Tolle Zielstimmung, gekühlte Getränke, alle sind zufrieden und glücklich.
Bin nächstes Jahr wieder dabei, werde neben Laufen auch noch Radfahren und schwimmen trainieren ;-) , noch etwas abnehmen und mich sicher wieder wie ein fettes Schwein fühlen, ist mir dann aber Wurscht…..
