Autor Thema: 2009-01-18 Dolomitenlauf - shiloh  (Gelesen 703 mal)

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2009-01-18 Dolomitenlauf - shiloh
« am: 18.01.2009, 00:00:00 »
Datum: 2009-01-18
Event: Dolomitenlauf
Distanz: 60.000 km

Ersteller: shiloh

Offline shiloh

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2009-01-18 Dolomitenlauf - shiloh
« Antwort #1 am: 18.01.2009, 00:00:00 »
Dolomitenlauf

Am Sonntag war es endlich soweit: Start beim Dolomitenlauf über 60km im Skating-Stil.
Seit Dezember bin ich 8mal auf den Skiern gestanden und habe auf den Loipen von Gutenbrunn und am Wechsel ca. 190km abgespult – für mich eine hohe Km-Zahl und ich fühlte mich gut vorbereitet.
Schon 2001 war ich hier mit einem Freund am Start, nur wurde das Rennen damals aufgrund der Schneesitution in Obertilliach ausgetragen und zwar 50km im klassischen Stil.
Mit Schuppenschi bewaffnet, quälten wir uns in über 5 ¼ h über den Kurs, bergauf überholend, bergab kräftig schiebend – nie wieder mit so einer Ausrüstung und ohne Training!
Heute sollte es anders werden, doch Rückenschmerzen ließen die Motivation und Freude sinken.
Im 3. und letzten Startblock stellte ich mich ganz hinten hin, neben graubärtigen 70jährigen und japanischen Worldloppet-Reisenden – da fühlte ich mich sicher :)
Startschuß 9h30 und schon ging sie los, die große Runde durch´s Drautal. Wetter und Loipe waren fast perfekt, nur das Überholen war schwierig, da neben der Skatingspur 2 Parallelspuren waren und viele Langsamere einfach keinen Platz machen – so kam ich bald einmal zu Sturz und verlor gleich wieder ein paar Plätze.
Ungewohnt war für mich die beinahe völlig flache Strecke, so was gibt`s halt am Wechsel nicht.
Einzig ein paar Böschungen und Brücken lockerten die großen Schleifen entlang der Drau im Talboden etwas auf.
Aufgrund der Rückenbeschwerden war ich doch in der Beweglichkeit eingeschränkt und stand eher passiv und lustlos am Schi.
Durchgangszeit bei KM30 war 1h51 – sollte sich locker ausgehen unter 5h, die 4h werd` ich eher nicht packen können. Knapp nach der Hälfte gibt’s bei Nikolsdorf einen steilen Anstieg, Zeit für´s erste Gel, das mit den Fingern in den Stockschlaufen äußerst schwer aus der Rückentasche zu holen ist. Es folgt eine serpentinenreiche Abfahrt, nicht steil, die heroischen Schußfahrten aus dem Training kann ich hier nicht wiederholen, irgendwie macht sich ein Einbruch bemerkbar.
Beine und Schi sind ok, nur die Arme schmerzen, vielleicht auch durch das viele Überholen mit Doppelstockeinsatz in der Diagonalstil-Spur. Andere Läufer überholen mich und ich bleib mal stehen und erledige was. Noch über 25km und ich muß wohl weiter. Bewußt langsam laufe ich weiter und schon überhole ich wieder einzelne Teilnehmer. Irgendwann gönn` ich mir das nächste Gel und ich bin noch immer auf Sub 4h-Kurs.
Zwischen Km 40 und Km45 überhole ich meinen ehemaligen Stockerauer Landsmann Gunther, der wieder mal einen Stockbruch hatte und mit viel zu kurzem Reservestock lustlos über den Kurs schleicht – das geht ebenfalls ins Kreuz.
Ich komme immer weiter nach vorne, passiere Skater, die mich mal überholt haben und merke, daß sich erstmals so was wie Freude und Motivation bemerkbar machen – zwar spür` ich die Arme ziemlich stark, ich kann aber dennoch zulegen. Bei Km 50 zeichnet sich noch immer eine 3h-Zeit ab – das muß und wird sich ausgehen, noch ein Gel plus heißes Getränk bei der nächsten Labestelle und weiter. Der nächste 5er wieder knapp unter 20min, perfekt.
Die letzten 5 km sind dann sehr „entgegenkommend“, wahrscheinlich maximal 3km lang. Inzwischen wurde eine Spur ins Zentrum von Lienz zum Hauptplatz aufgeschüttet, das bedeutet ziemlich tiefen Schnee. Einmal kurz abgelenkt und ich lieg` das 2. mal im Schnee – Brille abputzen, damit man am Zielfoto nix sieht, noch eine Rechtskurve und in ca. 3h46 im Ziel – geschafft und ein Traumziel ist erreicht!!
Laut GPS eines anderen Läufers waren`s nur 56,7km, geschafft hätt` ich`s trotzdem unter 4h und ohne Schmerzen noch um einiges schneller.
Nach den Schi kann ich mich nicht mehr bücken, dafür bekomm` ich die Finisher-Medaille vom Arzt, der mir leider nur mit Voltaren „helfen“konnte, ein 2. mal umgehängt.
Es war trotzdem ein tolles Erlebnis, ich möcht´s wieder machen und auch längere Distanzen im Skating-Stil scheinen mir greifbar.
It`s good to have an end to journey toward, but it`s the journey that matters, in the end. (Ernest Hemingway)

Offline Conny

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2009-01-18 Dolomitenlauf - shiloh
« Antwort #2 am: 28.01.2009, 16:10:56 »
bravo - beeindruckende Leistung, Glückwunsch zu so deutlich sub 4h!
Und deinem Rücken gute Besserung!

 

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