Autor Thema: 2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa  (Gelesen 1833 mal)

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Datum: 2009-05-02
Event: 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon
Distanz: 84.390 km

Ersteller: Mischa

Offline Mischa

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #1 am: 02.05.2009, 00:00:00 »
Eine Art Intervalltraining ...

Am 2. Mai 2009 um 16 Uhr wurde an der Spitzhaustreppe in Radebeul bei Dresden der bereits 5. Mount Everest Treppenmarathon ( kurz MTETM ) gestartet. Und wir drei Brüder waren nur 2 Wochen nach unserem 26. VCM auch dabei - als Dreierseilschaft towerrunning.

Was verbirgt sich nun hinter diesem Namen für ein Lauf ? Seit dem Jahr 2001 gibt es im sächsischen Radebeul den Spitzhaustreppen-Lauf über 397 Stufen. Als nun Mitte des Jahres 2004 einer der Hauptorganisatoren dieser Veranstaltung, Christian Hunn vom Radebeuler Treppenlaufteam , eine Mount Everest -
Ausstellung
in Leipzig besuchte, ist ihm eine geniale Idee gekommen: wenn man die bestehende Strecke am unteren Wendepunkt ein wenig verlängert, kommt man auf 88,48 Höhenmeter. Das mal 100 ergibt die Höhe des Mount Everest ! Und die
Gesamtdistanz 100x rauf und runter macht genau einen Doppelmarathon !

Der weltweit allererste Treppen-Ultra mit 39700 Stufen war geboren.
Ein "hammerhartes Ding" wie eine Premierenteilnehmerin im April den Lauf bezeichnete ! Ihr Bericht von damals ist sehr lesenswert.

Ursprünglich war die Intention der Veranstalter eine zweijährige Durchführung - das Interesse aber so groß, daß der MTETM jedes Jahr stattfindet. Es werden drei Bewerbe angeboten: Die Alleinbesteigung, die Dreierseilschaft und der Touriweg. Die Einzelkämpfer starten am Samstag um 16 Uhr und haben 24 Stunden Zeit um 100 Runden zu bewältigen und so virtuell den Mount Everest zu besteigen ( mit Abstieg :D - der echte Berg ist ja manchem Bergsteiger zum ever rest geworden ... ) In der Dreierseilschaft muß jedes Teammitglied mindestens 25 und höchstens 50 Runden zurücklegen; der Start ist um 22 Uhr - bleiben 18 Stunden. Und um Mitternacht machen sich die "Touristen" auf den Weg, eine Gruppe von bis zu 100 Läufern, die jeder eine ( oder zwei ) Runden vor sich haben.

Wir waren am Freitag gemütlich mit dem Auto über Tschechien angereist und hatten am frühen Nachmittag unser Apartment in Radebeul bezogen. Diese nette direkt an Dresden anschließende Kleinstadt ist verkehrstechnisch gesehen fast so extrem wie der MTETM. Vor allem das Verkehrszeichen "Sackgasse" ist dort in unpackbaren Stückzahlen vertreten. Der "schnellste" Weg mit dem Auto vom Ortsteil Wahnsdorf oberhalb der Weinberge ins Zentrum führt nach langem Umweg über einen asphaltierten 2,5m breiten Weg mit so argen Querrillen, daß das dort verhängte Tempolimit von 10km/h tunlichst einzuhalten ist. Nachmittags haben wir einen Spaziergang zur Treppe gemacht, uns ein Bierchen im Spitzhaus gegönnt; abends dann runtergefahren zur Elbe und in Altkötschenbroda gepflegt gespeist. Von früheren Besuchen war Thomas und mir  ja die Infrastruktur bestens bekannt. Samstag vormittag eine kleine Stadtbesichtigung von Dresden - Erwin war ja dort noch nicht. Mittags noch einmal Nudeln in unserem Apartment; ein bißchen Ruhen und ein Spaziergang zur Treppe zum Start der Einzelgänger.

Als allererster ist uns gleich der Chef begegnet, Christian Hunn mit Frau Gisberte; bei unserem letzten Treffen im Juli in Partenen war ja die Geburtsstunde unserer Dreierseilschaft ! Mit Hochdruck liefen die letzten Startvorbereitungen; nur ein kleines Problem gab es; die große Uhr war noch nicht eingetroffen ... Dann hab ich eine etwas traurige Ulrike Baars getroffen; sie hat als bisher einzige Frau 3x den Alleingang geschafft und wollte heuer mit einer Damenstaffel, den "Bergziegen", gegen uns antreten. Der Name leitet sich übrigens von einem bekannten Dresdner Eiscafé ab. Leider hat eine etwas mißlungene Blinddarmoperation sie zum Zuschauen verurteilt :(  Ein weiterer alter Einzelkämpfer; Steffen Claus war ebenfalls nur Zuschauer - er hatte bisher die Plätze 2,4,3 und 3 belegt und wäre von seinen Zeiten gesehen heuer wohl einer der Favoriten gewesen. So waren es nur mehr zwei, die versuchten, die Serie von 5 Alleingängen zu vollenden; beide aus Dresden - der junge Alexander Helbich und der Extremwanderer Herbert Hoffmann jun. Dieser ist mir auch
gleich über den Weggelaufen; ein alter Bekannter, der auch schon mehrmals in
Partenen war. Leider etwas angeschlagen; bei einem Sturz anläßlich einer Schneewanderung im Erzgebirge vor vier Wochen hat er sich die rechte Schulter
verletzt - das Hochziehen am Geländer war daher heuer nicht schmerzfrei für ihn
möglich. Obwohl es für ihn ja gleich losgehen würde, hat er in aller Ruhe von seinen Plänen für die nächste Zeit berichtet: erstmals ein klassische 24-Stundenlauf auf einer Rundstrecke und wieder der Treppencup in Partenen. Die Anreise dorthin soll aber zu Fuß erfolgen ( :D ) - von Dresden über das Erzgebirge quer durch Deutschland; dann über die Zugspitze nach Österreich und über Galtür nach Partenen. Sohnemann Ron fährt das Begleitauto und wird uns über ein Log im Internet auf dem laufenden halten ... Im Gegensatz zum ruhigen Herbert zeppeln einige andere Alleingänger ruhelos hin und her - energieraubende Nervosität. Punkt 16 Uhr ist es soweit und 51 gehen in die erste Runde. Ein bißchen schauen wir noch zu dann wandern wir heimwärts. Noch ein bißchen essen und ruhen, alle Laufsachen zusammenpacken und dann geht´s diesmal mit
Auto zum Start. Wir beziehen das Zelt für die Dreierseilschaften - eine Liege je
Team und ein paar mehr, wo es schon recht hektisch zugeht. Um 21 Uhr ist dann
Besprechung, Chip- und Startnummernausgabe. Draußen ist es schon recht dunkel
geworden und die Hitze vom Nachmittag weg - es ist eher kühl und alle drei
entscheiden wir uns für lang/lang. Nun ist es auch höchste Zeit, die Frage der
Renntaktik endgültig zu klären - es bleibt dabei: Wechsel jede Runde solange wir das durchziehen können. Beginnen wird Erwin, dann ich und Thomas. 14 Teams sind am Start und daß wir nicht im Vorderfeld landen werden, ist auch klar. Die Teilnehmerliste enthüllt auch, daß wir das bei weitem älteste Team sind !

Punkt 22 Uhr geht Erwin dann ins Rennen und ich warte auf meinen ersten Einsatz. Die Uhr bei Start und Ziel ist längst da; gerade für die Staffeln eine wertvolle
Orientierungshilfe. Nach nur etwas über 8 Minuten kommt Erwin schon und schickt mich per Handschlag auf die Reise. Obwohl die Treppe durchaus hell beleuchtet ist, bin ich beim ersten Mal bergab etwas unsicher und traue mich nicht zwei Stufen auf einmal zu nehmen. Das Gefühl sollte sich aber bald einstellen. Dennoch bin ich dann bald auf nur Einzelschritt bergab umgestiegen. Es handelt sich bei der Spitzhaustreppe um eine sogenannte Jahrestreppe mit 52x7+3x11 Stufen, wobei die trennenden Podeste unterschiedlich lang sind, eben angepaßt an die Hangneigung. Im oberen Bereich sind sie aber fast alle nur ca. 1 Meter und lassen sich durch einen langen Schritt schnell und elegant überwinden. Treppauf nehme ich manchmal zwei - manchmal eine Stufe, wechsle sogar manchmal den Rhythmus ohne lang nachzudenken und ziehe dieses Nichtkonzept bis zum Schluß durch. Aber jetzt ist einmal die erste Runde zu vollenden und an Thomas zu übergeben. Nach unserer ersten Serie zeigt die große Uhr 22:24:30 - ein Schnitt von 8:10. Das sollte sich natürlich im Laufe der Zeit ändern; die "erlaubte" Durchschnittsrundenzeit um zu vollenden war jedenfalls 10:48 - das hatten wir vorher schon ausgerechnet :D Unverdrossen und mühelos ziehen wir unser Dreierradl durch; Abwechslung bietet das das jede Stunde aktualisierte Zwischenergebnis, wo wir um Mitternacht an vorletzter Stelle liegen. Eine gewisse Routine stellt sich ein: Wenn man seine Runde beendet hat und den nächsten losgeschickt hat, empfängt man vom übernächsten die Jacke - es ist ziemlich kühl geworden und begibt sich ins Versorgungszelt. Die Verpflegung beim
MTETM ist schon sehr sehr gut. Es gibt eine vollwertige Labe an der Strecke bei
Start und Ziel und eine weniger gut sortierte auch an der unteren Wende; für unsere Einrundenstrategie reicht aber das Versorgungszelt. Dort werden Nudeln mit verschiedenen Saucen angeboten - haben wir aber alle nicht genommen. Bei Getränken sieht es so aus, daß heißer Tee und Iso selbst aus dem Tank zu zapfen sind, während Apfelschorle, Mineral und Cola schon abgefüllt im Pappbecher zu Verfügung stehen. In den Vormittagsstunden ist es dann vorgekommen, daß man die Becher selbst eingießen mußte und einmal war der Isotank leer, sonst war das Getränkeservice perfekt. Da ich in jeder Pause getrunken habe und meist mehrere Becher quer durch das Angebot, hab ich mir da schon einige Liter reingeschüttet. Hervorragend auch das Angebot an fester Nahrung. Neben den Klassikern Müsliriegel ( in kleinen Stücken ) und Apfelspalten wurden immer wieder verschiedene äußerst leckere Mehlspeisen angeboten und kleine Weißbrotstücke mit Wurst,Käse oder Marmelade und andere Kleinigkeiten. Es war immer ausreichend da und da ich glücklicherweise über einen soliden Magen verfüge ( ein nicht unwesentlicher Pluspunkt für einen Ultraläufer ) war es immer ein Vergnügen dort zu gustieren :D Im Zelt gab es natürlich auch Tische und Bänke - sich kurz hinsetzen und durchstrecken ist schon sehr wertvoll. Kaffee wäre auch zu
haben gewesen und Sonderwünschen gegenüber war das Versorgungsteam auch sehr
aufgeschlossen. Freundlich und immer genug Leute "im Dienst" - das war sehr gutes Service - es mußten ja auch die Laben an der Strecke bestückt und das gesamte Organisationsteam  verpflegt werden - das hat geklappt !

Seit Mitternacht ist auch das heuer leider einzige Touriteam unterwegs - einige
lassen sich ganz schön flott die Stufen runter. Insgesamt ist der Verkehr auf der Treppe aber doch weniger geworden und in den Zelten liegen einige müde Gestalten und versuchen zu schlafen. Ich bin aber davon überzeugt, daß das bei einem Wettkampf, der nur über eine Nacht geht, kontraproduktiv ist. Ganz unwissenschaftlich glaube ich, daß da viel Energie beim Rauf- und Runterfahren der Systeme verschwendet wird. Soweit ich es mitbekommen habe, ist es bei den "Schläferteams" spätestens am Vormittag zu massiven Einbrüchen gekommen. In der stündlichen Ergebnisliste setzen wir uns langsam von hinten ab. Was den Kampf um den Sieg betrifft, scheinen sowohl im Einzel als auch im Team einige recht knapp zusammen zu liegen. Meistens fällt in der Nacht die Vorentscheidung - heuer war dies nicht so ! Ein lustiger Zwischenfall ereignete sich, als ich wieder einmal hinauf unterwegs war und rechts von mir einen Plumpser hörte - einer der Streckenposten war abgerutscht und rappelte sich fluchend hoch - vielleicht eingenickt ...  Zu den Streckenposten, die vom THW kommen, ist generell zu sagen, daß sie unauffällig, aber bestimmt das Rennen überwachen, was vor allem in der Nacht keine leichte Aufgabe ist. Beim ersten MTETM habe ich mitbekommen, wie einer der Posten zum nächsten hinaufgefunkt hat: "Paßt auf den .. auf - der schaut mir nicht gut aus." Erfreulicherweise gab es heuer wie auch bei allen bisherigen Bewerben keine wirklichen medizinischen Probleme und für den bereitstehenden Notarzt nichts zu tun.

Die Nacht geht vorbei und nach 4 Uhr beginnen die ersten Vögel zu zwitschern. Es
wird noch einmal deutlich kühler ( angeblich 5° ) aber auch schnell heller. Und wir sind noch immer in schönem Tempo unterwegs. Bei Erwin meldet sich der Magen ein bißchen und bei Thomas das Sprunggelenk, aber eine echte Behinderung gibt es nicht. In der Zwischenwertung sind wir auf Platz 10 vorgerückt und finden uns auch schon vor den Bergziegen ! Irgendwann einmal kann ich bei Start und Ziel befriedigt Halbdistanz feststellen - 50 Runden haben wir geschafft und fühlen uns alle noch relativ gut ! Es läuft einfach. Jetzt gibt es auch wieder Live-Kommentar an der Strecke. Der Moderator ist seit 2005 dabei und damals hat er mich einfach an die DDR erinnert - " Ich begrüße die Sportsfreunde aus Österreich" , " und die Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr und vom Technischen Hilfswerk" ,,,, Sportsfreunde sind wir noch immer, und es ist doch interessant einiges über die Mitläufer zu erfahren. Im Alleingang scheint die Entscheidung zu fallen. Sehr lange waren 4 Athleten nur durch eine Runde getrennt unterwegs doch jetzt kann sich Heiko Lätsch absetzen. Er ist schon das 4. Mal im Einzel dabei, mußte aber zweimal aufgeben. Einmal im Dreierteam hat er einen zweiten Platz erreicht. Auch bei den Damen scheint alles klar zu sein - in Führung Susan Bateman startend für die UAE ! Die erfahrene Irontria und Marathonläuferin hat auch schon Treppenläufe in Sydney und Auckland
bestritten. In der Nacht hatte sie mit dem Magen zu kämpfen - jetzt beschränkt sie sich mit größeren Pausen darauf die 100 Runden vollzumachen, deutlich von den Zeiten einer Ulrike Baars entfernt. Interessante Geschichten haben auch die folgenden zwei Frauen aufzuweisen. Uta Graßhoff, Hausfrau aus Radebeul  startet seit 2006 - im ersten Jahr mit Jeans und Straßenschuhen :D Damals kam sie auf 51 Runden und hat Blut geleckt. In den nächsten Jahren steigerte sie sich in Laufadjustierung auf 60 und 85 Runden. Heuer sollten es letzlich dann 90 werden; sie hat aber schon gegen 13:20 aufgehört - vermutlich weil sich die 100 Runden knapp nicht mehr ausgegangen wären. Auf ihren Spuren könnte Annemarie Nietzold ( klapperschlange.net ) wandeln, die noch nie einen Lauf bestritten hat ! Auch beim MTETM ist sie nicht gelaufen, aber scheinbar unangestrengt mit stoischer Miene in Straßenkleidung Runde für Runde gegangen - 75 ! Unter den männlichen Mitwahnsinnigen ( Annemaries Diktion ) gab es diesmal auch wieder einen Selbstdarsteller, den Hupsi aus Bayern ... Inzwischen ist die Sonne heraußen und erst etwas zögerlich und dann recht schnell wird es wärmer und in den Pausen ist schrittweise Umstellung auf kurz/kurz angesagt. Auch die Kopfbedeckung ändert sich - im gesamten Rennverlauf appe - Mütze - Kappe - Stirnband ! Die Zeit verstreicht und schon haben wir 75 Runden geschafft - die entscheidende Marke, um in die Wertung zu kommen ( jedes Teammitglied mindestens 25 Runden ). Kurz vor 9 Uhr kommt es dann zum Zieleinlauf des Siegers. Er überrascht alle damit, daß er nach vollendeten 99 Runden zum Zelt abbiegt und für einige Minuten verschwunden bleibt. Des Rätsels Lösung: Als Schlumpf verkleidet absolviert
Heiko seine Siegesrunde. Eine Stunde später erreicht dann auch das Siegerteam das Ziel. Wir liegen inzwischen stabil an 9. Stelle abgesichert nach vorne und vor allem nach hinten - an dieser Platzierung sollte sich auch nichts mehr ändern !

Bei Rundenstand 90 oder 10togo einigen wir uns dann darüber, wer die 100. Runde
übernimmt - ich kann mich durchsetzen :D  Bald ist es dann soweit; Erwin macht seine letzte Runde Nr. 97, ich komme noch einmal regulär mit 98 dran, dann beendet Thomas sein Rennen mit 99 und nach der kürzesten aller Pausen geht es auch für mich zum letzten Mal los. das Wissen um den nahen Gipfelsieg beflügelt einen besonders und schon bin ich am Fuß der Treppe, laufe locker zur Wende hinunter und wieder hinauf zum Fuß der Treppe, ernte dort Extraapplaus von den dortigen Zusehern. Es gibt dort einen Lautsprecher und der Moderator kündigt immer alle letzten Runden an. Noch einmal die 397 Stufen hinauf - oben warten Erwin und Thomas und gemeinsam laufen wir die letzten Meter ins Ziel ! Geschafft !

Mit 14:46:03 waren wir immerhin über zwei Stunden schneller als der Einzelsieger, am meisten stolz sind wir aber darauf, daß es gelungen ist, den Wechsel jede Runde bis zum Schluß durchzuziehen - eine Art Intervalltraining das ganze eben :D Witzigerweise stelle ich später im Ergebnis fest, daß mit mir eingeschlossen gleich 4 Michaels hintereinander den MTETM beendet haben - die anderen drei als Alleingänger ! Im Zelt werfe ich mich in frische Kleidung und trete erstmals beim "Würstelstand" an für Bratwurst und Bier. In den drei Stunden die bis zur Siegerehrung verbleiben sollten sich dann noch zwei solche Einheiten ausgehen :D Die Zeit vergeht schnell. Auf der Treppe ist jetzt schon deutlich weniger Betrieb - die wahren Helden eben, die die Zeit bis zum letzten auskosten. Susan Bateman schafft die volle Distanz als einzige Frau neben Ulrike Baars, mit der wir zu diesem Zeitpunkt gerade plaudern. Sie wartet auf ihren Mann Olaf, der auch bald fertig ist. In der letzten Stunde schaffen es auch zwei Staffeln; die Bergziegen, die großes Kämpferherz gezeigt haben und die Windhunde, bei denen sich der 3. Mann schon sehr fußmarod über seine letzten Pflichtrunden 24 und 25 kämpfen hatte müssen. Als einer der letzten unterwegs ist Peter Heilsberg, früher als Ruderer ein Schützling von Christian Hunn und jetzt gemeinsam mit dem Extrainer Organisator des MTETM !
Insgesamt sind es heuer 20 Alleinbezwinger, die traditionell am Gipfelkreuz verewigt werden. Dieses ist während des Laufs am oberen Ende der Spitzhaustreppe aufgestellt und das Jahr über in einem bekannten Dresdner Sportgeschäft - der Intersport Mälzerei.

Mit etwas Verspätung beginnt dann die Siegerehrung vor dem Bismarckturm, wobei die Preise vom Oberbürgermeister von Radebeul überreicht werden. So findet ein
gelungenes Lauffest sein Ende. Wer sich in familiärer Atmosphäre einen bestens
organisierten Lauf der besonderen Art gönnen möchte, dem sei der Radebeuler Mount Everest Treppenmarathon wärmstens empfohlen. Ja, wir denken auch schon wieder an nächstes Jahr :D
Words of Wisdom:
Stiegen Steigen statt Aufzug Fahren

( @ MR-2002 )

Offline pipel

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #2 am: 07.05.2009, 17:55:24 »
Faszinierender Bericht Mischa. Meine Hochachtung euch allen dreien! Gratulatioin.
Stop the world — I wanna get on!
(Leo Bloom in "The Producers")

Offline Richy

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #3 am: 07.05.2009, 23:56:16 »
Aus welchem Holz muß man geschnitzt sein, um sich sowas anzutun???
Nachdem ich mir schon am Tag Eures Antretens die Bilder des Vorjahres der Treppe angesehen habe, ist es für mich noch unpackbarer.
Fragen einem schon Bekannte, wenn man einen Marathon läuft, ob man einen Klopfer hat, so würden sie, wenn sie von diesem Bewerb erfahren, sich auch gleich selbst antworten.
Gratulation zum Durchhalten ans ganze Team und Kompliment zum Bericht an Mischa.

Offline Gantenbein

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #4 am: 08.05.2009, 16:27:34 »
Ein absolut spannender und kreativer Lauf....danke für den informativen Bericht !
Füllkilometer können mir gestohlen bleiben !

Offline JM

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #5 am: 08.05.2009, 21:18:28 »
wow, Wahnsinn Mischa. Nicht nur laufen kannst du, sondern auch super schreiben.
Ein sehr ausführlicher Bericht der Lust auf den Lauf macht. Aber noch bin ich zu jung dazu. Da fahlen mit noch 20 VCM´s bis ich da mitmachen darf :)
Deinen Bericht habe ich mit viel Gefallen gelesen, bei Gelegenheit werde ich mir dann auch noch dir darin enthaltenen links anschauen. Hast dir ja echt viel mühe gegeben, das alles so perfekt zu integrieren.

Gratulation noch mal zur herausragenden Leistung !
When your life flashes before your eyes, make sure you’ve got plenty to watch

Offline heitzko

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #6 am: 09.05.2009, 09:56:34 »
mischa, du solltest trainer werden, bei dir ist das intervalltraining ganz anders als bei den anderen ;). UNGLAUBLICH was eure dreierseilschaft drauf hat! bravo!!!

Offline Mihi69

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #7 am: 09.05.2009, 11:50:02 »
Absolut unglaubliche Leistung und echt toller Bericht. War fuer mich echt emotional das zu lesen. Die Ultralauefer haben schon alle einen Klescher...

Am meisten hab ich ueber das Wort "Selbstdarsteller" gelacht, die gibt es ab Marathon aufwaerts ja wirklich zu Haufe.

Ich verneige mich vor eurer Seilschaft!

Offline shiloh

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #8 am: 10.05.2009, 12:38:20 »
Exzellenter Bericht, tolle Leistung, Gratulation dazu!!
Aufgrund des Bergablaufens könnt` ich mir das derzeit eher nicht vorstellen für mich.
Ich hoffe doch, daß ich es mal nach Partenen schaffe.
Wie sieht`s eigentlich mit dem Lauf auf der Markwart-Stiege aus`?
sg
harald
It`s good to have an end to journey toward, but it`s the journey that matters, in the end. (Ernest Hemingway)

Offline StefanM

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #9 am: 11.05.2009, 14:30:23 »
Für mich wäre es wohl eher auch ein "ever rest" geworden. Faszinierend dein Lauf und dein Bericht!

Offline boenald

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2009-05-02 5. Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon - Mischa
« Antwort #10 am: 11.05.2009, 21:49:03 »
14 stunden intervalltraining... - originell :) deine berichte sind jedesmal ein genuss, nicht zuletzt deshalb, weil sie läufe lebendig darstellen, die ich mir wahrscheinlich nicht so bald zumuten kann/sollte/werde.
gratulation zum gelungenen teamlauf!
Paragraph eins: jedem sein´s.

 

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