Autor Thema: 2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni  (Gelesen 857 mal)

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« am: 11.07.2009, 00:00:00 »
Datum: 2009-07-11
Event: 24h Wörschach Benefizlauf
Distanz: 150.000 km

Ersteller: nepaltoni

Offline nepaltoni

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #1 am: 11.07.2009, 00:00:00 »
24 Stundenlauf von Wörschach

Laufbericht 24 Stunden von Wörschach

Da ich mich außerstande sehe, von diesem großartigen Lauferlebnis einen Laufbericht zu verfassen, der die interessierten Leser wegen der Länge (aufgrund der unzähligen Eindrücke)
ermüden würde, hier ein Bericht der etwas anderen Art:

Anreise: am Freitag um 18Uhr problemlos, die Zufahrt zu unserem Quartier im Poschenhof
wurde durch die freundliche Mithilfe der netten Frau Gebetsroither vom Rennbüro  trotz bereits erfolgter Streckensperre ermöglicht.

Betreuung: wie immer hervorragend und zuverlässig. Danke an Sabine, Martin, Christina, Erich und Nicole.

Christina: Die Lebensgefährtin meines Freundes Klaus war am Anfang skeptisch über unser Vorhaben am 24Stundenlauf teilzunehmen. Das änderte sich immer mehr im Verlaufe des Rennens als sie sah wie gut es uns ging und wie wir Platz um Platz gutmachten und wie wir mühelos die Kilometer „fraßen“.
Am Ende war sie sehr stolz auf ihren Klaus und pflegte liebevoll seine „Wunden“ (emotionale und körperliche)

Dietmar Mücke: Der Publikumsliebling und Barfuss- Läufer war wieder in Wörschach dabei. Er lief zwar diesmal nur 7 Kilometer und wurde Letzter, aber dafür machte er großartige Stimmung. Dieser sympathische Läufer ist in der Ultralaufszene nicht wegzudenken.

Eigene Leistung: trotz vieler Marathons, einigen 6Stunden- und 12Stundenläufen waren diese 24 Stunden eine neue Herausforderung für mich. Ich bin mit meiner Leistung absolut zufrieden, meine gelaufenen Kilometer von 194,369 bedeuteten den 16. Rang in der Gesamtwertung und den 2. Platz in der AK 55
Mein Ziel die 24 Stunden auch wirklich ohne Pausen (ausgenommen kurze Stopps zur Essensaufnahme) durchzulaufen habe ich erreicht. Nur ein paar kurze Gehpausen haben mein Freund Klaus (lief die vollen 24 Stunden gemeinsam mit mir) und ich eingelegt.

Feuerwerk: Um Mitternacht gab es auf der Burg Wolkenstein ein beeindruckendes Feuerwerk und vor allem die Einzelläufer nahmen sich Zeit diese Abwechslung ein wenig zugenießen. Die dahinrasenden Staffelläufer hatten wohl keine Zeit dafür.

Gross Annemarie: die großartige Ultraläuferin aus Südtirol belegte in der Gesamtwertung mit 222,490 Kilometern den hervorragenden 2.Platz und hätte fast die Sensation vollbracht, als Frau den 24Stundenlauf zu gewinnen.

Helfer: allen Mitarbeitern des Veranstalters ein großes Lob und vielen Dank für den großartigen und reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Jeder einzelne Mitarbeiter hat dazu beigetragen, dass wir uns alle in Wörschach wohl gefühlt haben.

Imbissstände: Waren für die Zuschauer in ausreichender Anzahl vorhanden. Die verschiedenartigen Gerüche wie Kebab, Spanferkel, Grillhuhn, Donats waren zu Beginn des Laufes noch erträglich, aber mit Fortdauer hat mir richtig  „gegraust“

Jugend: die Schwämme verteilenden Kinder an der Laufstrecke waren mit Eifer bei der Sache, viele Knirpse freuten sie auch sehr über das „Abklatschen“ mit den Läufern.
Leider gab es einige wenige betrunkene Jugendliche die es lustig fanden auf der Laufstrecke zu raufen und die Läufer zu verspotten.

Klaus: mein Lauffreund lief die ganzen 24 Stunden im Paarlauf mit mir ohne nennenswerte Gehpausen durch und erreichte in seinem ersten 24Stundenlauf den ausgezeichneten 17.Platz in der Gesamtwertung (3. Platz in der AK 45) mit 194, 369 Kilometern. BRAVO!!!!!

Labestellen: alles ausreichend vorhanden was ein Ultraläufer braucht: Bananen, Äpfel, Tomaten, Brot, Kuchen, Isogetränke, Cola, Nudeln, Kartoffeln usw.

Megastaffeln: großteils sehr diszipliniert, bis auf wenige negative Ausnahmen. Zwei Staffelläufer rempelten meinen Lauffreund Klaus und mich zweimal fast von der Strecke.
Die Stimmung im Läufercamp war großartig.

Nacht: Bis etwa 01Uhr gibt es noch ein reges Treiben bei den Schankständen und auch in den Läufercamps. Aber dann wird es immer ruhiger bis zum Tagesanbruch um etwa 04Uhr30. Dann kriechen bereits wieder die ersten Staffelläufer und ihre Angehörigen aus den Zelten und beginnen wieder mit den unermüdlichen Anfeuerungsrufen.

Organisation: Der bestorganisierte Lauf an dem ich bisher teilgenommen habe und das sind bereits fast zweihundert. Schade dass dieser Lauf in Wörschach zum letzten Mal stattfand.

Panorama: Beeindruckendes Bergpanorama, meinen Lieblingsberg Grimming (werde ich vielleicht heuer noch besteigen) die Burgruine Wolkenstein im Angesicht, läuft es sich gleich um einiges leichter.

Quartier: Im Poschenhof direkt an der Laufstrecke. Ideal für die Erreichbarkeit unseres Betreuungsstandes. Zimmer geräumig und rein. Frühstück und Abendessen ausreichend und gut. Der Kaiserschmarrn ist ein Gedicht.

Rundenzähler: Trotz der elektronischen Zeitnehmung mit Chip wird in Wörschach nicht auf die Rundenzähler verzichtet. Diese motivieren die Läufer von Runde zu Runde, feuern sie an und unterstützen sie auch in den Nachtstunden, wenn es neben der Strecke ruhiger wird.
Großartig!!!

Sabine: Meine Gattin hat sich bereit erklärt, die Nachtbetreuung zu übernehmen. Da es sehr abgekühlt hat und die Lufttemperatur nur mehr etwa 8Grad betrug musste sie sich in Decken eingehüllt um unser Wohlergehen kümmern. Das hat sie wieder einmal fantastisch gemacht.
Vielen, herzlichen Dank von Klaus und mir!!!

Tempo: Das gewählte Lauftempo hat sich rückblickend als ideal erwiesen.
Der verhaltende Beginn mit Runden um die 15Minuten bedeutete, dass wir nur kurze Gehpausen während der Verpflegungsaufnahme einlegen mussten. Stehen bleiben mussten wir nur 3man kurz um die Muskeln einzuschmieren. Schnellste Runde: 14:34, Langsamste Runde: 20:33

Ultraläufer: Viele bekannte Gesichter aus der Ultralaufszene treffen wir in Wörschach.Die zu den Favoriten zählenden Ulrich Gross und seine Schwester Annemarie aus Italien, Gerald Fabianek, Michael Peel, Gerhard Fabsits sowie die Ultralaufveranstalter Regina Strasser, Didi Michalitsch, Klaus Spielbüchler und Kurt Ulreich.Den Publikumslieblinge Dietmar „Pumukl“ Mücke und viele andere.

Vorbereitung: Nach der Entscheidung im Winter, am 24Stundenlauf teilzunehmen ging es in der Vorbereitung darum, möglichst viele lange Läufe zwischen 3 und 5 Stunden zu machen.
Fast wöchentlich konnten Klaus und ich solche „Ultra-Longjogs“ unterbringen. Beim 6Stundenlauf in Wals und 12Stundenlauf in Vogau testete ich schon ein wenig  das geplante Lauftempo für Wörschach.
Um nicht ganz an Schnelligkeit zu verlieren, nahm ich sehr erfolgreich an den  3VCM-Halbmarathons im Winter teil.

Wetter: Für mich und wahrscheinlich für die meisten Läufer das ideale Laufwetter. Samstag am  Nachmittag bewölkt, mit einigen Sonnenstrahlen aber auch ein paar Regentropfen, die Temperatur um die 20 Grad. In der Nacht kühlt es doch etwas ab, aber das mag ich.
Einigen Läufern ist sogar kalt und sie ziehen warme Laufjacken sowie Haube und Handschuhe an. Am Sonntag, nach Sonnenaufgang wird es richtig warm und die Sonne gibt ihr bestes und es bekommt mehr an die 25 Grad.

X: War das wirklich der letzte 24Stundenlauf in Wörschach? Es gibt zwar andere Bewerber, aber bei der Siegerehrung hat der Initiator Harry Scherz folgenden Satz gesagt: „ Mein Team und ich möchten auf jeden Fall die 24Stunden-Laufidee weiterleben lassen und wer weiß, vielleicht kehrt – wann auch immer – die Laufeuphorie nach Wörschach zurück“

Y: dazu fällt mir nichts ein

Zuschauer: Von den in den Medien angekündigten 20.000 Zuschauern war man zwar weit entfernt, aber es dürften doch einige Tausend Menschen an der Laufstrecke gestanden sein. Besonders in der Schlussstunde verwandelte sich Wörschach in einen brodelnden  Kessel.Die Stimmung war am Höhepunkt und uns rannte die Gänsehaut über den Rücken

Offline Mischa

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #2 am: 14.07.2009, 20:53:11 »
Beeindruckender Bericht und vor allem die Leistung mit fast 200 km. Als ihr in "gelb" unterwegs wart - da dachte ich mir schon: das sind echte Ultras, die weit kommen werden :D
Deep respect !
Words of Wisdom:
Stiegen Steigen statt Aufzug Fahren

( @ MR-2002 )

Offline boenald

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #3 am: 14.07.2009, 21:24:39 »
einfach super - dein endresultat und die witzige form des berichts! gratuliere!!
Paragraph eins: jedem sein´s.

Offline heitzko

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #4 am: 14.07.2009, 21:34:16 »
ein wahnsinn!!!! du bist ja unglaublich!!!! ich gratuliere zum äußerst gelungenen bericht und den unpackbaren 194 kilometern!!!!

Offline Tschitschi

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #5 am: 14.07.2009, 22:49:21 »
Ich beuge mich tief vor eurer Leistung, schwerster Respekt.
Hab vorher auf deiner HP eure Wien Umrundung gelesen und euch daher schon einiges zugetraut: aber fast 200km.... ist unvorstellbar.
Ich bin sicher du kannst so gut geniesen (jetzt) wie laufen (damals).
lg Christian
"man muss wissen bis wohin man zu weit gehen kann" jean Cocteau

Offline JM

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #6 am: 15.07.2009, 07:57:04 »
danke für den besonderen Bericht. Der ist zum Teil eine schöne Ergänzung zu meinem eigenen. Nur die 200 km sind keine Ergänzung, dieses herausragenden Ergebnis gehört ganz und alleine dir. Hast hart dafür gearbeitet. Kann es mittlerweile, wenn auch nur im Ansatz, verstehen was das bedeuten muss so weit zu laufen. Gratulation !
When your life flashes before your eyes, make sure you’ve got plenty to watch

Offline running1951

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #7 am: 15.07.2009, 08:10:01 »
Hut ab, starke Leistung & saubere Vorbereitung.
Weiter viel Erfolg. Genieß deine Altersklasse.
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Offline pipel

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #8 am: 15.07.2009, 09:37:22 »
Wahnsinnsleistung. Allertiefsten Respekt von einem Megastaffelläufer, der versucht hat, die Einzelläufer immer großräumig zu umlaufen. Ihr wart die Helden dieser Veranstaltung, diesmal war Schnelligkeit nicht wichtig. Gratuliere!
Stop the world — I wanna get on!
(Leo Bloom in "The Producers")

Offline shiloh

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #9 am: 15.07.2009, 19:36:57 »
da gibt`s doch auch einen Fachbegriff für diese in Alphabetform gestaltete Auflistung - wie heißt der nur?
Beim Debut 194km ist unglaublich stark - ich hoffe, Du schaffst mal die 200.
Das Freizeitzentrum am Schwarzlsee südlich von Graz ist derzeit heißester Kandidat für die Wörschach-Nachfolge. Ein Top-Areal, das ich vom Triathlon her kenne - dort wär´s auch nicht so eng, bin schon gespannt, was die Zukunft bringt.
Läufer wie Du haben sich eine Veranstaltung wie diese in Österreich verdient!
It`s good to have an end to journey toward, but it`s the journey that matters, in the end. (Ernest Hemingway)

Offline katzie

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #10 am: 16.07.2009, 19:47:50 »
1. Gefällt mir gut, der Bericht "Wörschach von A-Z"

2. Gratuliere zu der Mega Leistung, *respect!*

3. Die Megastaffel von Intersport ist mir speziell mies aufgefallen, denn ein Läufer, der von links hereinwechselte (wurde doch bei der Besprechung geklärt, oder? 24-Stunden Läufer links, Staffeln rechts) und mir auf den Fuß trat, hat dann vor Ärger über mein "im-Weg-Stehen" auch noch auf mich hingedroschen. Unpackbar!

4. Hoffentlich findet der 24er künftig nicht in Graz statt, sonst komme ich womöglich in die Verlegenheit, doch nochmal so etwas zu machen und dabei habe ich meinen Leuten schon im Vorfeld versprochen, das sei eine einmalige Ausnahme!

5. Zuschauer: ja, danke auch an die 24,195 und all die anderen, die gejubelt, mitgelitten und mitgehofft haben!!!
neun Leben!

Offline Richy

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2009-07-11 24h Wörschach Benefizlauf - nepaltoni
« Antwort #11 am: 16.07.2009, 22:32:39 »
Unheimlich starke Leistung – unfassbar – auch für Marathonläufer.
Gratuliere – Bravo.
Kam für mich aber überhaupt nicht überraschend, war mir schon im Vorfeld sicher, wenn Dich dort nicht eine Verletzung stoppt, dass Du dort fast alle hinter Dir lassen wirst.
Bewahre Dir diese Ausdauer, Zähigkeit und wünsche auch weiterhin einen derart fitten Bewegungsapparat.
Danke für Deinen Bericht hier im Forum.

 

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