Autor Thema: 2009-10-06 Vienna Nightrun - pankreas  (Gelesen 794 mal)

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2009-10-06 Vienna Nightrun - pankreas
« am: 06.10.2009, 00:00:00 »
Datum: 2009-10-06
Event: Vienna Nightrun
Distanz: 5.000 km

Ersteller: pankreas

Offline pankreas

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2009-10-06 Vienna Nightrun - pankreas
« Antwort #1 am: 06.10.2009, 00:00:00 »
keine Ziele gesetzt ...und alle erreicht!

Noch fünf Minuten bis zum Start. Ich stehe im Startblock A, den ich ob der Menschenmassen nur schwerlich erreicht hatte. Die allererste Reihe der Starter, die ganz Schnellen also, sind nicht weit vor mir. Mehr und mehr der Vorderen drehen sich um und staunen. Ich folge den Blicken. Der riesige, aufgeblasene Torbogen verliert Luft und sinkt auf die letzten A-Sektor-Leute. „Jetzt haben wir Chancen unter die ersten Fünfhundert zu kommen“ blödelt man neben mir. Noch vier Minuten bis zum Start, den unser Herr Bundespräsident vornehmen wird.

Der hellblaue Torbogen bekommt wieder Luft. Applaus. Wenig später, Punkt 20:00 Uhr, erfolgt der offizielle Start. Zwei- bis dreihundert Läuferinnen und Läufer mochten vor mir gewesen sein. Genau 823 sind am Start vor mir, wie ich später im Internet nachlesen werde. Das übliche Gewurschtel und Gebremse. Vorsicht ist geboten bei Dunkelheit. Keine Crashs, keine Stolperer. Leider muss ich die Kurve nach dem Start weit außen links nehmen und verliere wertvolle Meter.

Kurze Rückblende. Vor fünf Tagen schmerzten im Training meine Knie dermaßen, dass ich abrupt das Laufen einstellen musste und hinkend zwei Kilometer Heim ging. So stellte ich das Laufen gänzlich ein. Fünf Kilometer sollte ich schon am Stück und bei voller Geschwindigkeit schaffen. Mit wenigen Ambitionen ging ich zum Start, hatte einen ausgefüllten Arbeitstag hinter mir, irgendetwas tagsüber gegessen, zuwenig getrunken und um 19:25 noch zuhause telefoniert, dann umgezogen und die knapp zwei Kilometer zum Start locker getrabt. Eine PB musste drinnen sein, da ich noch nie an einem 5km-Lauf teilgenommen hatte.

Schnell, viel zu schnell bin ich unterwegs. Der Puls ist nach drei Minuten auf 190, bald auf 193 und das konstant. Die Knie machen keine Schwierigkeiten. Es glühen nach drei Kilometern die Beine. Der Durst, die Austrocknung sind unglaublich. Verdammt heiß ist es an diesem Oktoberspätabend. Obwohl ich die Strecke gut kenne, kommt sie mir ab dem Schwedenplatz extrem lang vor. Der Puls bleibt bei 193 und die Atmung ist so bei 1,5 Schritte ein und zwei Schritte aus. Auf den Punkt gebracht: ziemlich jenseits einer Trainingssituation.

Ich denke an ein Zitat auf die Frage, mit welchem Puls man einen 5000er laufen solle: „bei einem 5000er darf man die Ziffern am Handgelenk gar nicht erkennen…“ Und ich erkenne sie bei Dunkelheit! Schneller laufen ging jedoch nicht mehr. Gegen Ende, also so am letzten Kilometer überholen mich noch einige, ich halte unbeirrt meine Geschwindigkeit. Kurz vor dem Ziel lasse ich mich dazu hinreißen, doch noch ein paar Leutln zu überholen. Völlig außer Atem und echt ausgepowert wanke ich nach der Ziellinie zum Naturhistorischen Museum um mich für ein paar Minuten hinzusetzen.

Knie okay, Stechen am Brustbein, locker nach Hause trabend atme ich ruhiger und fühle mich wieder normal, was immer das ist. Nicht übel: 21:04 lief ich und wurde 459ter von 10.068 Finishern. 193 war der Durchschnittspuls und 197 der maximale. Resümierend kann ich sagen, alle Ziele, die ich mir eh nicht gesetzt hatte, erreicht zu haben. Die errechneten 21:21 unterbot ich, PB lief ich sowieso und unter die ersten 500 kam ich auch.

Die Veranstaltung selbst. Ich bekam nicht soviel mit, da ich knapp zum Start eingetroffen war und gleich nach dem Ziel entschwand. Der Jubel am Rand und auch die Perkussion waren super. Ungewohnt ist aber, dass man die vielen Menschen der Dunkelheit wegen nicht sah. Insofern kam nicht das Kremser Wachau-HM-Gefühl auf. Dennoch: es war unvergesslich toll in dieser schönen Stadt, bei diesem schönen Wetter und den vielen, vielen netten Menschen. Nicht zuletzt gingen EUR 5,00 meines und jedes und jeder Anderen an die Hilfsorganisation "Licht für die Welt".
Warum laufen Nasen, während Füße riechen?

Offline heitzko

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2009-10-06 Vienna Nightrun - pankreas
« Antwort #2 am: 08.10.2009, 13:40:31 »
du bist ja ein wahrhaftiger hochpulser :D! ich hatte 190 erst nach 12 min erreicht :D! eine wirkliche super zeit und das bei den bedingungen! herzliche gratulation. wenn die knie wieder brav sind, geht es dann auf zu neuen abenteuern :)!

 

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