Autor Thema: 2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas  (Gelesen 710 mal)

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« am: 25.10.2009, 00:00:00 »
Datum: 2009-10-25
Event: LCC Herbstlauf 7K
Distanz: 7.000 km

Ersteller: pankreas

Offline pankreas

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #1 am: 25.10.2009, 00:00:00 »
Es gibt ihn noch den schönen Herbst

Vor knapp drei Wochen lief ich den Nightrun und seither trainierte ich zweimal, immer Intervall. Beide Knie machen mir nämlich Probleme, weshalb ich nicht, wie ursprünglich geplant, meinen allerersten Marathon laufen sollte sondern nur die 7 Kilometer. Nächste Woche bin ich beim Orthopäden und glaube, eine OP am Meniskus wird unausweichlich sein. Die Entscheidung trotz der leichten Schmerzen zu laufen war okay. Nach dem Lauf ging es mir nicht anders als davor.

Was wohl nur wenige aus dem Forum nachvollziehen können ist der Umstand, dass ich extrem bewegungsfaul bin. In mir ist nie ein Bewegungsdrang. So ging mir die letzten drei Wochen nichts ab. Ein bissl supermerkwürdig kam ich mir heute vor als ich am Stadionparkplatz eine Bleibe für mein Auto ganz nahe des Starts suchte, nur um nicht weit zum Startbogen gehen zu müssen. Ich suchte zwei Minuten nach einem Platz und ärgerte mich im Stillen, in der dritten Reihe stehen zu müssen. Ich parkte 10 Laufsekunden vom Start entfernt und fand dies schon zu weit. Somit werde ich auch nichts über das nicht vorhandene Aufwärmen erzählen.

Da traf ich ein paar Forianer wenige Minuten vor dem Start, allen voran Ulrich, der befand, mein Outfit wär eindeutig zu winterlich. Bald hatte es 13 Grad und ich trug nicht nur lang-lang, sondern auch Stirnband, Mütze und Handschuhe. Mir war es so gerade recht und wollte mir nicht vorstellen können, dass sich die kurz-kurz-Damen und -Herren je erwärmen würden. Ulrich, so seine kurzen Ausführungen, laufe auch beim Silvesterlauf bei null Grad kurzbehost. Crazy boy! Nach 2 Kilometern ahnte ich, er könne recht haben, nach 4 Kilometern wusste ich es.

Und noch wo hatte Ulrich recht als er mein Ziel von 04:13 min/km vernahm. Er meinte, ich solle den ersten Kilometer in 04:20 laufen, den letzten in 04:10. Er selbst jedenfalls lief heute, wie die meisten Forianer die vollen 6 Runden. Um es an dieser Stelle gleich vorwegzunehmen: mein erster Kilometer dauerte 03:46 und der letzte war trotz Mobilisierung aller Kräfte sehr schaumgebremst, Zeit kenne ich nicht, wird aber wohl bei 04:30 gelegen sein.

Ein bissl trabte ich schon um am Start einen Puls von zwischen 90 und 100 zu haben, herrliches Wetter, zunächst grauer doch bald blauer Himmel, bunte Blätter und herrliche Trockenheit. So ein richtig schöner Herbsttag. Unglaublich viele Starter waren am Feld und ich freute mich schon auf den Lauf, hatte vor, "auf Anschlag" zu laufen, was mir sicher auch gelungen war, nur war der Anfang einfach zu schnell, so locker und unbesiegbar ich mich auch fühlte.

Startschuss und los ging's. Ich laufe immer nach Puls und Gefühl -in dieser Reihenfolge- und dann erst nach Zeit. Neben der dichten Horde, in der ich mich befand, fuhr jemand am Rad, der einem Läufer zurief, wir seien auf 17 km/h. Der Typ müsse seinen Tacho einmal kalibrieren lassen, dachte ich mir. Als ich dann 03:46 beim ersten Kilometer auf der Uhr hatte, wunderte ich mich nicht schlecht. Als ich heuer im Sommer meine Kilometerzeit testete, kam ich in Einzelläufen gerade einmal auf 03:45 und brauchte danach eine Sauerstoffmaske. Und heute? Es ging so weiter und bei der zweiten Kilometertafel hatte ich 07:42 auf der Uhr, Puls 178. Scheinbar war es gut, wenig gelaufen zu sein in letzter Zeit.

Sieben Kilometer sind ja kurz und so will ich mich kurz fassen. Wie bei jedem Rennen hatte ich auch heute ein Ziel, nämlich eine Zeit von unter 29:30. Rein rechnerisch hätte ich bei meiner Form genau 30:00 zu schaffen, ausgehend von meiner 5km-Zeit des Nightruns. Auf die 29:30 kam ich, da ich ehrgeizig annahm, den 5km-Speed von 04:13 über alle 7 Kilometer durchhalten zu können. Laufen ohne Ermüdung quasi.

Leider stimmen meine Formeln und ziemlich sicher hätte ich Ulrichs Rat befolgend tatsächlich eine bessere Zeit laufen können, denn erstens staute sich die Hitze in meinem Winter-Outfit und zweitens hatte ich tatsächlich in der ersten Hälfte meine Energien verpulvert. Nach dem dritten Kilometer wurde ich ständig überholt. Der Puls war stabil auf 191, wohl über meiner Anaeroben Schwelle. Trotzdem: 29:54 waren es dann, was erfreut. Eine Kilometerzeit von 04:16 ist ganz passabel und erwähnenswert ist auch, dass ich meine Zeit des Vorjahres um gigantische 10,2% verbesserte.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lauf und habe wieder viel dazu gelernt. Lieber am Start frieren als im Lauf zu überkochen. Lieber doch nach Zeit laufen, zumindest die ersten Kilometer.

Im Ziel genoss ich die Atmosphäre. Wie gesagt war das Wetter super und der Tag ein ganz, ganz schöner. Es gab die letzten zweihundert Meter viele begeisterte Zuschauer und der Platzsprecher machte seinen Job perfekt. Die meisten 7km-Finisher wurden mit Namen angesagt und das obwohl sich 7km-Läufer, Halbmarathonis und Marathonis mischten, unterscheidbar nur durch die Hintergrundfarbe der Startnummern. So verweilte ich noch sehr gerne im Start/Zielbereich und lauschte dem Sprecher, erfuhr hier ein paar Zusatzinfos zu der einen Läuferin oder dem einen Läufer und nicht zuletzt wurden die schnellsten Läufer des Marathons angekündigt, die nach ca. 44 Minuten ihre zweite Runde absolviert haben würden.

Ich wartete auf die beiden Läufer vom anderen Stern, einer war Elisha Sawe, der spätere Sieger (02:17:03). Und schon waren sie da. Am Fußweg neben der Hauptallee lief ich etwa eine Minute mit ihnen auf einer Höhe. An sich dachte ich, die Geschwindigkeit überhaupt nicht laufen zu können. Es ging aber ganz gut. Nun, viel länger als eine Minute wäre es aber auch nicht gegangen. Ein interessantes und zugleich faszinierendes Erlebnis. Was mir noch mehr zu denken gibt als die Durchschnittsgeschwindigkeit des späteren Marathon-Siegers ist, dass meine Geschwindigkeit ziemlich genau die ist um eine sub3-Zeit zu laufen. Huch! Wär' schön, dies irgendwann einmal zu schaffen.

Gratulation an die Organisation, Dank der oder dem Wetterverantwortlichen und Shake Hands allen, die die 42,195km finishten, allen voran unseren Forianern.

Warum laufen Nasen, während Füße riechen?

Offline johnlennon

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #2 am: 25.10.2009, 18:22:48 »
gratuliere zu deiner super zeit, nochdazu, wo du ja mit deinem outfit wohl die innentemperatur eines hitzelaufes bewältigen musstest...aber wie du schon geschrieben hast...man lernt bei jedem lauf viel dazu und genau das wird dir beim nächsten mal schon behilflich sein und dir auch die chance geben, neue fehler zu bemerken...um irgendwann die sub3 laufen zu können :)

Offline JM

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #3 am: 26.10.2009, 00:56:04 »
a new star is born :)
ob zu warm eingepackt oder nicht, auf jeden Fall schön im ORF eingefangen, und auch ganz schön flott unterwegs gewesen. Weiter so
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Offline heitzko

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #4 am: 26.10.2009, 15:16:28 »
guido ich kann nur sagen, gott sei dank ist dir nicht kalt geworden :D :D :D! super zeit! echt toll wie flott du trotz deiner bewegungsunlust laufen kannst ;)

Offline Ulrich

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #5 am: 26.10.2009, 15:27:01 »
Du bist schon ein Wunder! Rennst mit einem dermaßen astronomischen Puls, quasi im Wintermantel und bist dennoch so schnell!
Bravo guido!
Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

Offline Conny

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #6 am: 27.10.2009, 18:26:55 »
ja es laufen immer ein paar verkleidet um aufzufallen ;)
das mit dem "bewegungsfaul" kann ich sehr gut verstehen. Dein Tempo ist echt ein Hammer, gratuliere zu deiner - wieder mal - superstarken Leistung!

Offline Richy

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2009-10-25 LCC Herbstlauf 7K - pankreas
« Antwort #7 am: 27.10.2009, 18:49:29 »
Kein Vorteil ohne Nachteil. Dir war dafür am Start nicht kalt :D:D
Wettkämpfe mit langem Gwand sind sowieso irgendwie suspekt, auch wenn es z.B. bei den Eisbärenläufen oft nicht anders geht.

 

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