Autor Thema: 2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM  (Gelesen 1687 mal)

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« am: 04.09.2010, 00:00:00 »
Datum: 2010-09-04
Event: GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN
Distanz: 306.000 km

Ersteller: JM

Offline JM

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #1 am: 04.09.2010, 00:00:00 »
Ein paar facts und Gedanken zum Transalpinlauf:

Am ersten Tag nach der unproblematischen Akkreditierung, erhalten wir eine riesige Salomon-Tasche mit aufvulkanisierter Startnummer. Dorthinein packen wir unsere Sachen um. Fast 600 Taschen müssen jeden Tag von Ort zu Ort transportiert werden. Meistens werde sie  sogar ins Hotel gebracht und auch in der Früh dort abgeholt. Damit dies auch wirklich funktioniert muss sich jeder genauestens an die Abholzeiten halten. So müssen wir die Taschen meist  zwischen 5:30 und 6:00 in der Hotelhalle abstellen und kurz danach wurden sie auch schon abgeholt. Das hat ganz gut funktioniert, war aber zum Schluss recht stressig immer wieder die Tasche so früh zu packen.

Nach dem Aufbruch zum Startbereich hieß es oft recht lange warten. Weil es wurden jeden Tag Sicherheitchecks bei jedem einzelnen Team gemacht. Notfallausrüstung, Notfallkleidung, Handy für Notfälle, trailbook usw. musste jedes Team dabei haben. Bei Nichteinhalten riskierte man Disqualifikation oder Zeitstrafe. Notweniges Übel, denn ganz ungefährlich waren die Etappen nicht.
Beim Start( meist um 7 Uhr) fing es immer an mit den Glocken von "highway to hell" . Anfangs noch belächelt, später der "tieferen" Bedeutung bewusst. Am letzten Tag  sind wir nur mehr den "highway FROM hell" gelaufen ;). Danach immer das offizielle Transalpinlied. Rockmusik und laufen - hat immer gut gepasst.

Ab dem zweitem Tag gab es im Startbereich immer eine Schlange an Läufern vor einem bestimmten Zelt. Bei den Sanitätern. Hier war reger Betrieb. Es wurde getapt, geschmiert und was weiß ich nicht alles. Gsd. müssen wir erst an den letzten Tagen hin, aber unsere Wehwehchen sind lächerlich im Vergleich zu dem was man dort alles an Verletzungen sehen konnte. Viele haben ihr letztes gegeben um durchzukommen. Trotzdem hat es nicht immer gereicht. 37 % der Läufer haben es nicht ins Ziel geschafft....

Jeden Tag Siegerehrung in allen Klassen, 1 x lustig , dann mühsam ( außer für die Geehrten vielleicht). Alles 3 sprachig: Deutsch, englisch, dann noch mal vom Übersetzter Carlos auf Spanisch übersetzt. Ist ganz lustig das erste Mal, das 2te Mal nervt´s schon gewaltig, weil´s sich ewig dahinzieht. Außerdem ist man ab dem 2ten Mal vom laufen müde und will nur mehr ins Bett :). Allerdings ist die 3-sprachigkeit eine Notwenigkeit. Schließlich ist es ein extrem internationales Starterfeld. Ca. 50 spanische Starter. Die fallen auf, machen viel Stimmung. Party scheint bei ihnen angesagt zu sein, allerdings werden sie im Laufe der Woche viel ruhiger :D Sehr viele Amerikaner, wobei ein Team darauf besteht dass sie aus Alaska-ianer sind ( wegen Palin ?) Ein paarmal treffen wir ein Ehepaar aus Vermont, die schauen nicht sehr sportlich aus. Irgendwann kommen wir dann drauf dass sie den Transalpin schon 3 mal absolviert haben, und die Ehefrau nächstes Jahr den Race  across America im Alleingang machen will. So kann man sich irren :)

Die Etappenorte stellen sich immer vor. Bürgermeister und Tourismusdirektoren dürfen reden *gähn*, das dann auch noch 2-3-sprachig. Aber man weiß wieso man trotzdem sitzenbleibt: Nach der Siegerehrung, Reden und ab und zu noch Folklore ( Schuhplattler etc...) kommen die Fotos des Tages und das Video of the day. Geniale Bilder die da von den 5 Fotografen gemacht werden. Das alles wird immer mit lauter fetziger Musik präsentiert . Trailrunning (nicht Berglauf) ist mittlerweile ein Medienereignis. Die Macht des Bildes wird ausgenutzt. Auch die Videos sind super gemacht, alles sehr aufwendig. Jeden Tag  starten  Hubschrauber um atemberaubende Aufnahmen aus der Luft zu machen. Super Sache. Bis an dem Tag , an dem uns ein Heli auf 2500 Meter Seehöhe verfolgt. Es ist uns als ob wir von einem Riesenfön mit 4 Grad kalter Luft gefriergetrocknet werden. Wer in den Film will muss leiden....

Jeden Tag gibt es auch ein Briefing, dort wird die nächste Etappe genauestens vorgestellt. Anhand von Karten, und GPS-ermittelter Strecke in einem Google-earth-Video. Auf Gefahren und Schlüsselstellen wird aufmerksam gemacht. Einer der interessantesten Punkte ist die Wettervorschau. Weil wir die Kleidung für den nächsten Tag dementsprechend auswählen.

An einem Abend kommen wir in den Genuss eins live-Rock-Konzertes. Der Sänger, der das extra für den Transalpin geschrieben Lied vorsingt ist der einzige im Saal der nicht sportlich ausschaut ;). Der Saal steht Kopf. Super Stimme der Typ, auch wenn es ihm nur gelingt indem er  die Stimme in regelmäßigen Abständen mit Bier lockert. Am Morgen nach diesem Briefing steht der Sänger noch mal  am Start und gibt sein Können noch mal preis. Wir lachen , weil 6:30 in der Früh ist nicht wirklich die Zeit für Rockmusiker. Aber vielleicht doch, weil er sicher noch nicht schlafen war.  Seien Ruhephase (= heller Tag) kommt ja eben erst.

Abends auch immer Verpflegung, sprich Pastaparty. Immer vom lokalen Tourismusbüro organisiert. Somit jeder Abend sehr verschieden von Qualität und Ausprägung. Bis auf eine Ausnahme war das Essen immer hervorragend.
2 x haben wir die Abendveranstaltung nicht mitgemacht weil unser Hotel zu weit  weg war. Es gab zwar immer ein Shuttleservice. Aber 1x waren wir zu müde, und das zweite Mal wollten wir eigentlich mal unsere Ruhe haben. Vor allem vor dem lästigen Moderator, der die ganze Veranstlung ständig moderierte. Er hat seinen Job schon gut gemacht, alles in 2 Sprachen, Start, Zieleinlauf, Briefing. Der hat somit ca.8 Stunden am Tag nonstop geredet = moderiert. Ab und zu auf eine uns zu  lästige Art und Weise. Aber das ist halt auch Geschmackssache.


Nochmals zur Verpflegung: Im Ziel gab es auch immer Verpflegung. Zum Teil vom Organisator. Das übliche wie ISO, Bananen etc., aber auch immer Bier. Das Bier im Ziel ist beim Transalpin Realität :) Immer auch Alkoholfreiers Bier als Auswahlmöglichkeit. Noch nie habe ich so viele Menschen auf einem Haufen gesehen die alkoholfreies Bier getrunken haben. Bis auf die beiden letzten Tag, da war das normale Bier viel schneller Weg als "meines". Von den Tourismusverbänden gab es auch immer Zielverpflegung, ganz unterschiedlicher Art: Suppen, Nudeln, immer Kuchen, in Südtirol immer leckeren Speck.
Die Verpflegung in den Bergen war auch immer hervorragend. Wasser, Iso, Suppe, Kuchen, Gels, Gemüse, Bananen, alles mehr als ausreichend vorhanden. Trotzdem waren unsere Trinkrucksäcke ein notweniges Stück Ausrüstung. Zumindest in unserer Geschwindigkeitsklasse. Ca. 1-1,5 Liter haben wir noch zwischen den Verpflegungsstationen zusätzlich getrunken. Und das obwohl das Wetter nie zu warm war.

Die Laufstrecken  waren übrigens sehr sehr gut beschildert oder mit Sprays am Boden markiert. Unmöglich sich da zu verlaufen. Ein Vorausteam hat vor dem Lauf die Strecke markiert. Die hatten immer 20 kg Material dabei für jeweils eine Strecke. Super Job haben die gemacht. Allerdings ist einer von denen mit einer doppelten Schienbeinentzündung ausgeschieden. Auch die Mitarbeiter haben alles gegeben ! Ich habe schon einige Stadtmarathons gesehen die weniger gut beschildert waren. Sicherheitshalber hatten wir ja nicht die Karten mit eingetragenen Routen dabei. Die haben zwar nicht immer gestimmt, weil wegen  Hangrutsch, Dreharbeiten auf der Strecke  oder rechtliche Schwierigkeiten die Strecke kurzfristig verlegt werden musste, aber das wurde bei vorabendlichen Briefing immer genauestens erklärt.

Unterwegs wurde das Feld übrigens immer von Sanitätern begleitet . So ist ab und zu eine Enduro in waghalsigen Manövern die Hänge hinaufgefahren um verletzte Leute zu versorgen.  Auch im steilsten unwegsamsten Gelände sind die hochgefahren, zum Teil echt spektakulär. Der Fahrer hatte aber immer eine Freude an seiner Arbeit (Sport).

Die Laufstrecken waren sehr unterschiedlich währende der ganzen Etappen. Einmal so extrem gatschig, dass man nur über am Boden verlegte Bretter laufen konnte. Links und rechts von den Brettern wäre man 50cm tief  im Gatsch versunken. Dann gab es (weniges) Straßenabschnitte wo man wie in der Hauptalle laufen konnte. Bei einer Etappe sind wir ganze 20 km auf Asphalt gelaufen, mit wenig Steigung. Bei der Etappe haben wir wirklich alle stehen lassen und sind richtig schön vorne im Feld mitgelaufen, bei den Bergaufetappen, egal wie steil und unwegsam haben wir immer in unserem Feld mithalten können, waren meist ein wenig schneller. Nur bergab haben wir sehr stark Schwächen gehabt. Die Schwäche von Christian heißt in dem Fall Jean-Marie ;). Er musste immer auf mich warten. In Südtirol z. Bsp. gibt es die Spezialität der verlegten Felsplatten über die man laufen konnte. Nur waren die sehr rutschig da nass, und wenn man da hingefallen wäre hätte man sich einiges brechen können. Das war mir zu gefährlich und ich war auch zu unsicher, bzw. nach bereits über 100 gelaufenen km nicht mehr stark genug um dort schnell runter zu kommen. So haben wir bergab immer viel Zeit vertrödelt.

An den letzten  3 Tagen hat Christian aber nicht mehr warten müssen, weil er selber Probleme hatte runter zu kommen, weil seine Tibials anterior stark geschollen war und schmerzte.  So sind wir beide immer froh gewesen wenn wir die Bergabpassagen gemeistert hatten. Am letzten Tag hat Christian mitgezählt. Berg runter sind wir von 26 Team überholt worden. Bei den (ebenen) Zieleinläufen haben wir meist einige wieder einholen können, aber mit dieser Bergabschwäche hatten wir keine chance irgendwie weiter vorne mit zu mischen. Berglauftechnik ist wirklich eine ganz eigene Sache. Das haben wir in einem Video gesehen, wo ein Spitzensportler mit Stöcken und kräftigen Muskeln 15 Sekunden braucht um an einem Felsen runterzukommen, wo dann ein anderer Bergfex die 3 Meter Höhenunterschied mit 4 lockeren Schritten innerhalb von 2-3 Sekunden in eleganten Schritten runter hüpft.

Ein wenig Zeit verlieren wir übrigens auch durchs viele fotografieren. Aber das war es uns wert. Da wir eh nirgendwo vorne mitmischen konnten, war es wurscht dass wir ca. 1 Stunde hochgerechnet auf allen Etappen verloren haben. Außerdem haben das auch viele andere Teams in unsere Leistungsklasse gemacht.  Es hat sich  für uns aber gelohnt (ich hoffe auch für die Leute die wir mit unsere Bilder auf facebook und auf run42195 belästigt haben ;))
Die Entscheidung mit Stöcken zu laufen stellt sich als goldrichtig aus.  Jeder der am Marathon länger als 2:40 braucht empfehle ich die Wahl mit Stöcken zu laufen. Ich habe zwar am zweiten Tag Muskelkater in den Schultern, aber den Muskelkater habe ich weniger in den Beinen.

Dafür war die Entscheidung mit Kompressionssocken zu laufen mehr als falsch. Vor allem weil ich sie nicht vorher getestet habe. Großer Anfängerfehler. Die Sigvaris-Socken, sind extra beworben, auch am Fuß komprimierend. Klingt gut, weil der Fuß damit doch feste am Strumpf sitzt und damit vielleicht keine Blasen entstehen können. Leider habe ich aber dadurch ein Fußnägelproblem eingefangen.2 Fußnägel entzünden sich am Nagelbett und schmerzen fürchterlich. Die Sanitäter im Ziel können mir auch nur oberflächlich helfen. Ein Anruf beim Schwager von Christin, ein Arzt, hilft mit weiter. Er schlägt die russische Methode vor (u.A. mit 100%igenm Alkohol - nein nicht  zum trinken :)Details erspare ich euch)), so dass ich am nächsten Tag weiterlaufen kann. Die normale Ärztin hatte eine andere , traditionelle Behandlungsmethode vorgeschlagen, aber damit hätte ich vielleicht nicht weiterlaufen können am nächsten Tag.Zu den Blasen: Die kamen am 2 Tag, Blaspflaster wirken wirklich Wunder, nur wenn man mit den Dingern am Fuß (5 Stück) Etappen bis zu 47 km läuft geschieht es dass man abends nicht mehr weiß was Pflaster, Socke oder Haut ist -   Alles zu einem Klumpen verschmolzen. So löse ich Abend vorsichtig die Socke, runterschälen wäre wohl das bessere Verb, und schmeiße die Socken gleich komplett weg :oah:

Jetzt noch was zu unserer Teamarbeit: Es ist nicht ohne 8 Tage lang zusammen zu laufen, zu wohnen, Strapazen zu erleiden. Da muss man sich schon gut verstehen. Das hat bei uns wunderbar funktioniert. Bei anderen Teams hat man auch schon mal härtere Worte und Fluchen gehört. Wir haben  gar keine derartigen Probleme gehabt. Aber vielleicht waren wir auch nur immer zu müde dazu :)
Insgesamt ist die Teamarbeit wohl einer der wichtigsten Punkte. Das fängt bei der Wahl eines Partners in der selben Leistungsklasse an. Dann muss (sollte) man auch ein intensiver Training zusammen durchstehen und auch rundherum muss alles passen ( family etc.)  Das Training verletzungsfrei überstehen war auch immer ein Punkt, den wir aber gsd. abhacken konnten.

Somit war es ein sehr intensives, schönes  und befriedigendes Erlebnis dass ich nicht mehr missen will. Allerdings war der bisher längste Transalpin mit seinen 310 km doch sehr herausfordernd. Falls ich mir das noch mal antue, dann die Westroute die nur so zwischen 240 und 260 km hat. Das ist ausreichend. Mal schauen....
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Offline Tschitschi

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #2 am: 14.09.2010, 20:55:04 »
Danke JM für die präzise Beschreibung. Ich möchte noch hinzufügen: das wichtigste für Teilnehmer für uns, ist sich nicht zu verletzen und wahrscheinlich noch wichtiger, Verletzung richtig einschätzen zu können.
Ich hab völlig übersehen, dass ein starkes Ziehen am Schienbein problematischer als schmerzende Oberschenkeln sind. Hätte mir einiges ersparen können hätte ich gleich richtig reagiert. Wir sind eigentlich mit ziemlichen Glück im Ziel gelandet. trotz Anfängerfehlers:
Fehler 1 JM. mit nicht getesteten Materiel unterwegs
Fehler 2 CS. Schmerzen nicht ernstnehmen und nachgehen
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Offline andy

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #3 am: 14.09.2010, 21:42:19 »
Auch von mir DANKE an JM und an Christian für die tollen Hintergrundinformatiionen. Das kommt weder auf der Homepage vom Transalpin und noch weniger auf den Fotos mit den glücklich lächelnden und springenden Läufern durch. Auch für den Veranstalter ist es eine große organisatorische und logistische Herausforderung. So habe ich auch gesehen, dass 1-2 Schlussteams hinten nachlaufen und sämtliche Hinweistafeln, Km-Markierungen, Bänder und Schleifen auf den Bäumen und auch den Müll einsammeln und man am Tag danach keine Spur dieser Großveranstaltung mehr erkennen kann. Somit wird auch dem Umweltgedanken Rechnung getragen.  
Aber 2 Fragen habe ich noch:
Wie habt ihr auf diese Dauerbelastung hintrainiert, seid ihr öfters über Ultradistanzen gelaufen oder regelmäßig mehrmals pro Woche Rund um den Lainzer Tiergarten?
Und wie ist jetzt im Nachhinein eure Einstellung zum Laufen, macht ihr nun eine längere Regenerationspause oder seid ihr nun so "Überdrüber" dass ihr gleich noch 1 bis 2 Herbstmarathons dranhängt?? So quasi nach dem Motto, "...jetzt kann euch nichts mehr erschüttern...?"


 

Offline cbendl

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #4 am: 14.09.2010, 21:47:16 »
Danke, Jean-Marie, für diesen schönen Bericht, der gute Einblicke vermittelt! Trotz der Kürze gibt er wirklich sehr viele wieder. Aus der sicheren Entfernung denke ich, ihr hattet zwar eure Probleme und Schmerzen - aber was du über die 37% Ausgeschiedenen und die vielen Verletzen geschrieben hast, das ist schon heftig! Ich bin froh, dass euch das erspart blieb!
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Offline JM

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #5 am: 14.09.2010, 21:50:34 »
Über die Regenerationspause werde ich erst später berichten können. Auch 3 Tage nach der letzten Etappe ist nicht ans laufen zu denken. Viel schlafen und viel essen steht am Programm. Im Spätherbst will ich zwar noch den LCC-Marathon laufen, aber noch weiß ich nicht ob ich den überhaupt Vollgas laufen kann. Mal schauen. Die Lust am laufen ist aber auch nach 8 Tagen Dauerlauf nicht weniger geworden, sondern eher mehr. Es war ein irrsinnig schönes Erlebnis. Trainiert haben wir übrigens ganz "normal" - Wochenumfang etwas erhöht, aber lange Läufe haben wir nur am WE 1x gemacht. Die letzten 8-9 Wochen jeweils am Wochenende einen Lauf von ca. 30 km mit 1000 Höhenmetern.
Der Umweltgedanke wurde in der Tat sehr beherzigt. 2-3 Gels hat man nach dem Lauf am Boden aufgesammelt, ich nehmen an dass diese auch nicht weggeworfen wurden sonder irrtümlich verloren wurden. Also sehr vorbildlich.
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Offline heitzko

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #6 am: 15.09.2010, 04:15:26 »
danke, dass du deinen transalpin noch einmal mit uns teilst. wirklich super, wie ihr das gemeistert habt und schön zu sehen, dass ihr euch auch in "schlechten" zeiten gut verstanden habt :D!
bei eienm extremlauf müssen einfach zwei nägel daran glauben, das gehört dazu ;)

Offline Tschitschi

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #7 am: 15.09.2010, 10:47:25 »
Naja, ein langer Lauf am We wars nicht nur: Ich hab jeweils einen langen Berglauf am Samstag und dann einen flachen ca22 km am Sonntag. Wochenumfang "etwas" erhöht ist zumindest bei mir untertrieben. Habe vorher Marathonvorbereitungen mit max 12 Wochen mit durchschnittlich max 60km/Woche gemacht, diesmal 16 Wochen mit durchschnittlich 80km/ Woche! Ein reines Durchkommen ist aber sicher mit geringerem Umfang möglich. Der hohe Umfang hat uns aber sicher geholfen, auch nach einigen Tagen und vielen HM auf KM 40 noch Zielsprint zu machen.
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Offline StefanM

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #8 am: 15.09.2010, 19:41:22 »
Eure Harmonie sieht man auch im Laufbericht. Eure beiden Berichte ergänzen sich perfekt! Das ist für mich wirklich eine unvorstellbare Leistung.

Offline JM

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #9 am: 15.09.2010, 20:03:42 »
Noch was zu Regeneration:
- Sonntags nach dem Lauf ausgeschlafen und mit ZUg zurück nach Wien, im Zug mehrmals eingeschlafen.
- Montag: Ausgeschlafen, Wäsche gemacht, geschlafen, gegessen, geschlafen, mails gelesen, geschlafen, Fotos sortiert, geschlafen.
-Dienstag: siehe  Montag, nur noch ein wenig mehr geschlafen.
-Mittwoch erster Arbeitstag. Leider nicht mit schlafen währende der Arbeit ;). Nach 8 Stunden normaler Büroarbeit nach Hause, und - eingeschlafen, kurz die paar Sätze hier getippt, und jetzt geht´s dann bald wieder schlafen.

Summa summarum: HUNDEMÜDE bin ich ! auch noch 3 Tage nach dem Lauf
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Offline Tschitschi

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« Antwort #10 am: 15.09.2010, 20:57:54 »
ich auch!... hundemüde
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Offline erwin_o

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #11 am: 16.09.2010, 09:52:52 »
Danke an Euch beide für die Super Berichterstattung - schlafts gut :D
Carpe Diem

Offline Richy

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #12 am: 16.09.2010, 16:59:29 »
Super Einblicke, danke.
In wievielen unterschiedlichen Quartieren ward Ihr dann eigentlich? Ich mein das nun wegen der Episode mit den Wirt, der bald eine andere Arbeit braucht ...
Werden die Quartiere sternförmig von der Orga angefahren oder muss man schon immer im am Startort der nächsten Ettape nächtigen?
Insgesamt eine Super Sache - wenngleich für einen selbst "leider" unvorstellbar.

Offline JM

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #13 am: 16.09.2010, 21:26:01 »
6 Quartiere hatten wir. Nur die letzten 2 Etappen sind wir jeweils ziemlich genau zwischen Start und Zielort einquartiert worden, und sind mit Shuttlebussen hin und her gefahren. Bei anderen Etappen wäre das zum Teil gar nicht möglich gewesen, weil zu weit entfernt (anderes Tal)
Richy, für dich sehr wohl vorstellbar, zumindest körperlich. Da gab es viele schwächere Marathonläufer als du am Start, aber es sind sicher auch andere Qualitäten gefragt als beim Straßenlauf. Einen Partner und Zeit (Familie...) muss man halt auch noch finden.
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Offline KITTY

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2010-09-04 GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN - JM
« Antwort #14 am: 17.09.2010, 16:57:49 »
dein bericht war wirklich unglaublich präzise formuliert. da kann man sehr gut reinfühlen was ihr da für eine übermenschliche leistung vollbracht habt.
dein bericht hat aber trotzdem viel lust auf diesen bewerb gemacht. nur gut das ich lusche keinen laufpartner habe, wer weiß auf welche gedanken ich sonst noch kommen würde.
lg
peter

 

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