Autor Thema: 2010-10-02 Höhenstrassenlauf - Ulrich  (Gelesen 878 mal)

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2010-10-02 Höhenstrassenlauf - Ulrich
« am: 02.10.2010, 00:00:00 »
Datum: 2010-10-02
Event: Höhenstrassenlauf
Distanz: 14.300 km

Ersteller: Ulrich

Offline Ulrich

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2010-10-02 Höhenstrassenlauf - Ulrich
« Antwort #1 am: 02.10.2010, 00:00:00 »
Irgendwie schon


Ach ich liebe es, wenn Heidi recht hat, aber eigentlich sollte ich beim Anfang beginnen:
Irgendwann einmal im August läutet mein Handy. Ein Freund fragt mich, ob ich in einem Team der Erzdiözese mitlaufen möchte, sie finden keinen Dritten für den Höhenstrassenlauf.
Nun warum nicht, ein kleiner Tempolauf wird schon nicht schaden, denke ich mir und sage zu.
Der einzige Lauf gemeinsam mit einem der beiden anderen Teammitglieder geht völlig daneben, ich habe scheinbar was falsches gegessen und muss gleich 3 mal innerhalb von 10 km in die Büsche. Nun egal, das ist ja auch nichts, worauf man sich ernsthaft vorbereiten sollte. Ist ja nur ein Lauf.

Die Zeit geht vorbei, ich befasse mich näher mit dem Gedanken, beim LCC zumindest schneller zu sein, als heuer in Linz und möchte mein Training auch ein wenig gesteuert haben. Nachdem ich dann einen grenzgenialen Ansprechpartner gefunden habe und für Samstag einen 34 km Lauf mit 15 km EB am Programm hätte, überlege ich, ob  ich nicht den Höhenstrassenlauf als EB meines Longjogs laufen sollte. Eine an sich witzige Idee, die mir aber bald ausgeredet wird.
Ich laufe also den Höhenstrassenlauf mit 90-95% des Möglichen, um mich nicht gänzlich für das große Ziel zu zerstören. Soweit der Plan.

Heidi eröffnet mir, nachdem sie grad von ihrem einstündigen Morgenlauf zurückgekommen ist, dass sie auch überlegt, zu starten. Ich schmunzle und freue mich. Wir fahren mit dem Motorrad zur Marswiese, treffen Karin, Elisabeth, Rudi, Tschitschi und später auch Larissa.
Meine Teamkollegen treffe ich dann auch am Leopoldsberg, wo ich  versuche eigentlich verhältnismäßig gründlich aufzuwärmen. Es ist einfach ein wenig frisch, weshalb ich kein Risiko eingehen möchte. Nach ausgiebigen Plaudereien vor dem Start geht’s relativ unvermutet los. Erste Überraschung, es gibt keine Nettozeitnehmung, ich sollte also ein paar Sekunden verlieren (wurscht).
Weniger Wurscht ist mir dann, dass ich bald merke, dass ich meine Pulsuhr stoppen und wieder einschalten muss, es fehlen mir also ca 10 Sek. Auf meiner Uhr.
Gut, wir laufen also vom Start weg, ich kenne die Gegend ja auswendig, vom Laufen, Mountainbike, Motorrad, Auto… aber dass es hier so bergab geht, ist mir noch nicht aufgefallen. Na besser als wenn es bergauf ginge. Immerhin kommt ein Schnitt von ca 3:50 raus, ohne dass ich mich wirklich sehr angestrengt hätte.
Rauf zum Kahlenbergparkplatz, von dort noch einmal ein paar Höhenmeter rauf bis endlich die Bergabpassage der Höhenstrasse bis zur Krapfenwaldgasse beginnt. Hier kann ich es rollen lassen. Ich habe es nun wirklich gelernt, ohne Anstrengung bergabzulaufen. Oder eben mit der gleichen Anstrengung wie früher eindeutig schneller. So überhole ich spielend, eigentlich irre, aber es macht großen Spaß. Der Puls pendelt zwischen 167 und 170, Juppidu. Bald, die Krapfenwaldgasse naht, freue ich mich schon auf ein ebenes Stück, so ganz unanstrengend ist es ja doch wieder nicht, bergabzurennen ;)
In der Ebene wird’s dann aber ned wirklich leichter, sondern schwieriger, aber scheinbar für die anderen auch.. Ich kann dennoch ein wenig überholen und werde nur von einem vor dem Cobenzl überholt. Weiter zum Himmel, hier beiße ich schon ein wenig, freue mich aber schon aufs nächste Runterlaufen. Eigentlich ein wenig Früh gefreut, es ist zu wenig steil, als dass ich meine Technik ausnützen könnte, ich bleibe Tempomäßig bei ca 4:05 und kämpfe mich weiter. Vor dem Fischerhaus das nächste Überholmanöver, dann revanchiert er sich beim GrüßdiaGott- Wirt und lässt mich bis zum Häuserl am Stoan stehen.
Ich kämpfe inzwischen nicht nur gegen mich, sondern auch gegen einen anderen, im weißen Leiberl, Wir plaudern kurz, naja, eigentlich muss er sich meine Gedanken anhören und ich freue mich schon auf die nächste Abwärtspassage, beim Häuserl am Roan. Mah, geil, endlich geht’s nur noch runter. Ich lege den Freilauf ein und überhole. So was ähnliches habe ich erst gestern geträumt, ich lasse es einfach frei rollen und überhole wieder ein wenig. Den einen oder anderen leichter, einer erweist sich als härterer Gegner, aber auch ihn habe ich nach einem Kilometer bald geschluckt. Bald geht’s dann in den Wald, hier schaffe ich es noch, zwei Kollegen zu überholen, ich habe das Gefühl, ich fahre auf Abfahrtsschi den Berg runter.
Eine lange Gerade kündigt dann bald die letzten 1000m an, Ich drehe mich kurz um, weit und breit keiner. Vielleicht könnte ich noch den einen vor mir… aber alles muss heut auch nicht sein.
Wenn ich dran denke, dass ich erst eine Zielzeit von ca 1:03 hatte und nun scheinbar bei knapp über 1:00 einlaufe, bin ich schon im Endspurt sehr glücklich.
Den letzten kleinen Anstieg rauf, Endspurt auf der Laufbahn und durch. Nach meiner Schätzung in 1:00:40, also insgesamt so um die 4:00 am KM.

Genial!

Ich schnappe mir Cola und Riegel und laufe Heidi entgegen. Ich sehe grad noch ihren Endspurt, den ich nur noch mit einem laufen „RENNNNN“ begleiten kann. Ned übel! 1:11!

Im Ziel freuen wir uns über den gelungenen Lauf, und meine Angetraute meint…
„irgendwie hab ich mir gedacht: das ist heut Deine Strecke“

Irgendwie.. schon

Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

Offline heitzko

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2010-10-02 Höhenstrassenlauf - Ulrich
« Antwort #2 am: 03.10.2010, 09:41:16 »
ja und ich habe mich irgendwie während des laufes auch ziemlich gefreut, wie ich daran gedacht habe, dass das deine strecke ist ;). nächstes jahr kommt sub 1:00 :)

Offline helga

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2010-10-02 Höhenstrassenlauf - Ulrich
« Antwort #3 am: 03.10.2010, 14:50:01 »
Bravo Ulrich!!!!!!
Der Weg, auf dem Sie Ihre Ziele erreichen, ist genauso individuell, wie Sie selbst. (Klaus Weiland)

 

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