Autor Thema: 2013-07-21 Mostiman - shiloh  (Gelesen 754 mal)

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« am: 21.07.2013, 00:00:00 »
Datum: 2013-07-21
Event: Mostiman
Distanz: 49.000 km

Ersteller: shiloh

Offline shiloh

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« Antwort #1 am: 21.07.2013, 00:00:00 »
Kurzdistanz Wallsee

„Warum tu` ich mir den Blödsinn eigentlich noch an?“, denke ich mir, als ich nach dem Start im Wallseer Altarm mit Schlägen eingedeckt werde und an zügiges Vorwärtsschwimmen nicht zu denken ist – jedenfalls nicht für so friedliebende Menschen wie mich.
Ich hatte 2004 meinen ersten Triathlon bestritten und seitdem jedes Jahr mindestens einen.
Deshalb wollte ich im zehnten Jahr halt auch noch irgendwo starten und hoffte, meine Triathlonmüdigkeit noch irgendwie im Zaun halten zu können. Triathlon boomt (noch), aber bei mir derzeit nicht mehr.
In Wallsee gibt es aufgrund der warmen Wassertemperaturen ein Neoprenverbot, das mich aber nicht sonderlich stört. Auch kann ich es mittlerweile akzeptieren, dass ich im Open Water wohl nie gut schwimmen werde – Schwimmen im Pool oder alleine draußen macht mir aber immer
noch großen Spaß.
Teilweise brustschwimmend kämpfe ich mich bis zur ersten Wendeboje, begebe mich nach links außen und schwimme lustlos abseits des Pulks die zwei Runden zu Ende. 35min – selten so langsam geschwommen.
Am Rad sind ebenfalls zwei Runden zu absolvieren. Da gefällt es mir gleich besser, zudem gleich am Anfang ein steiler Anstieg zu erklettern ist. Die Strecke ist komplett gesperrt, landschaftlich interessant und wartet noch mit einem zweiten Steilanstieg auf sowie einer 16prozentigen Abfahrt. Es ist ordentlich heiß und mir tun noch die Beine vom intensiven
Lauftraining der letzten Tage weh – warum mich also unnötig quälen?
Mit weniger Einsatz komm` ich auch über die 38 KM.
Auf den letzten 10km überholt mich eine Dame, die ich kurz zuvor überholt hatte und während ich noch überlege, ob ich eh schon aus ihrem Windschatten bin oder noch ein bisschen rausnehmen soll und ob ich dann nochmals vorgehen soll, ist auch schon ein Kampfrichter neben mir. „Waßt eh, dass des a Madl ist, die dir da an Windschatt`n gibt?“ fragt er mich. Ich antwortet sinngemäß, dass ich das eh weiß, weil ich sie ein paar Minuten vorher überholt habe und meiner Ansicht nach eh schon aus der genau definierten Windschattenbox bin. Außerdem hab` ich überhaupt kein Problem damit, wenn eine Teilnehmerin schneller ist. Die kurze Plauscherei verläuft aber freundlich und ohne Folgen für mich – außerdem ist das Madl eh schon fast außer Sichtweite.
Beim Laufen wollte ich eigentlich nochmals ordentlich aufholen, merke aber bald, dass Sub 2h30 außer Reichweite sind und außerdem spür` ich die Beinchen massiv – warum mich also unnötig quälen?
 Gemütlich, aber doch forciert auf der Überholspur laufe ich die 3 Runden (Asphalt und Schotter) ins Ziel.
2h34 sind wohl eine meiner schlechtesten Leistungen bisher, aber ohne Training, Form und Motivation ist halt nicht mehr zu schaffen. Ich bin weder zufrieden noch unzufrieden, aber froh, auch 2013 einen Triathlon gefinisht zu haben. Das Triathlonequipment ist schon fast wieder zur Gänze weggeräumt
 – ob ich es nächstes Jahr brauchen werde, steht noch in den
Sternen. Allerdings möchte ich mich schon mit einer besseren Leistung von diesem Sport verabschieden, wann auch immer.
Warum schreib` ich dann überhaupt einen Bericht, wenn mir eh alles wurscht ist?
Mir hat abseits meiner derzeitigen persönlichen Befindlichkeit die gesamte Veranstaltung und das Ambiente insgesamt unglaublich gut gefallen und mich sehr überrascht.
Wieder eine neue und schöne Gegend kennengelernt und das gar nicht so weit weg von mir.
Die Wege im Start-/Zielbereich sind kurz, die Strecken kurzweilig. Es lohnt sich für ambitionierte Starter, die selektive Radrunde vorher mal abzufahren. Am Vortag Anreisende können hier auch campen. Triathlonveranstaltungen sind ja leider immer mehr laute und hysterische Events mit sinnlosem Herumgeplärre ahnungsloser Moderatoren, Streß, Unübersichtlichkeit und unzähligen Verkaufsstandln.
Das alles gibt es natürlich auch hier in Wallsee, aber in einem kleinen und sympathisch unaufgeregten Rahmen. Das gilt auch für die Moderation und die Wettkampfbesprechung.
„Braucht es wirklich noch einen Triathlonbewerb in Österreich?“, hab` ich mir vor vier Jahren beim Debut des Mostiman gedacht. Nach meiner gestrigen Erfahrung ist die Antwort eindeutig positiv. Bernhard Keller und sein Team haben hier eine absolut gelungene Veranstaltung zustandegebracht und heuer auch die Folgen des größten Hochwassers seit 500 Jahren souverän bewältigt.
Eine sehr empfehlenswerte Triathlonveranstaltung, außer für jene, die unbedingt ein Finisher T-Shirt brauchen :)
It`s good to have an end to journey toward, but it`s the journey that matters, in the end. (Ernest Hemingway)

Offline dodo

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« Antwort #2 am: 23.07.2013, 15:58:30 »
danke fuer den bericht, trotz mangelnder motivation! hab vor kurzem mal gelesen, dass man sich in seinem leben max. 10-15J fuer WK motivieren kann... also du wirst nicht alleine sein ;-)

Offline Pizzipeter

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« Antwort #3 am: 24.07.2013, 11:02:51 »
Danke für deinen Bericht!
Trotz "Lustlosigkeit" machts dir einen Spaß und das ist das Wichtigste!
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Offline heitzko

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« Antwort #4 am: 25.07.2013, 10:24:26 »
harald, you are aaaaaa mostiman :D!

gratulation! ich hätte mit so viel bzw. so wenig motivation sicher gleich das handtuch geworfen :D

Offline susu

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2013-07-21 Mostiman - shiloh
« Antwort #5 am: 27.07.2013, 17:27:48 »
Danke für deinen Bericht.
Liegst in deiner AK wunderbar im Mittelfeld. Das muss man als Unmotivierter erst mal nachmachen. Alles Gute, Harald!

 

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