Rauf und Runter, lauf schön munter :-)
So ähnlich gings mir beim Höhenstraßenlauf.
Die Vorzeichen standen ja alles andere als gut. Seit Juli plagen mich immer wieder, mal stärker, mal schwächer Schmerzen im Knie bzw. Patellasehnenansatz.
Warum ich mir dann drei Läufe innerhalb von 13 Tagen zumuten sollte, noch dazu zwei mit bergauf und runter, war mir selber unverständlich.
Deswegen hatte ich mich am Freitag dazu entschlossen, Höhenstraße und Kahlenberg auszulassen und stattdessen meine Osteopathin wegen Termin zur Behandlung anzurufen.
Dann passierten zwei Dinge, die mich (Gott sei Dank) umstimmten:
meine Frau wollte einkaufen am Samstag, doch als ich ihr mitteilen wollte, dass ich eh zu Hause wäre, war sie nicht telefonisch erreichbar.
Außerdem las ich kurz darauf den Bericht 2012 von Ulrich. Dieser war dermaßen motivierend, dass ich alle Vorischtsmaßnahmen über Bord warf und mich zum Starten entschloss, allerdings "nur" auf der Höhenstraße.
Der Samstag kam, kurz noch für die Familie gekocht, selber noch gegessen und ab zum Startnummern abholen. Dort traf ich Oliver und zusammen fuhren wir mit dem Bus zum Start. Unterwegs dachte ich mir schon, dass die Strecke 1. lang und 2. ganz schön bergauf und bergab geht. Über ein Renneinteilung hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht, außer nicht zerstören.
Im Vorfeld hatte ich mir ein paar Zeiten angeschaut, um ein Gefühl zu haben. Ulrichs Zeiten waren zu schnell ;-) ... aber ein SCHnitt unter 5:00 sollte schon drinnen sein. Wolf hatte ja davon gesprochen, dass man in etwa HM-Pace laufen könne.
Oben am Leopoldsberg trafen wir Michael, der uns mit Tee versorgte und der auch meinte, unter 5:00 wär super. Gut so schien die Marschroute vorgegeben sein.
Beim Start sahen wir dann Heidi und Ulrich; Heidi hatte keine klaren Tempovorstellugnen ( :-) ), Ulrich "laufen lassen und genießen".
Die ersten zwei Meter lief ich neben Ulrich dann sehr schnell allein und locker.
Die Uhr zeigte knapp um 4:50 und so war auch der 1.km in 4:55 schnell vorbei und zum ersten Mal gings bergauf. Michael ging langsam vorbei, ich hängte mich besseren Wissens nicht dran. Dass ich gern bergauf laufe, hab ich dann wieder bemerkt. Ja und dann gings zum ersten Mal wirklich bergab - fast 3km - ich fand eine kleine Gruppe und lief im Windschatten, da ein ordentlicher Wind wehte. Der Schritt bergab war überraschenderweise leicht und ich erwischte einen Schritt, der schnell und trotzdem erholsam war.
Beschwingt und geflügelt von dieser Tatsache lief ich in die nächste Steigung schnell hinein, ließ meine "Bergabgruppe" stehen und merkte bald, dass ich 1. noch nicht die Hälfte hatte und 2. zu schnell gewesen war. Sprich ich bemerkte ein Nachlassen der Kräfte. Na bravo, jetzt schon!
Ich nahm also Tempo raus, obwohl es bergab ging. Dann die letzte Steigung. Von Urlichs Bericht wusste ich ab km10 gehts nur bergab und darauf freute ich mich während ich mich zum Häuserl am Roan hochquälte. Anderen ging es ähnlich uns so konnte ich sogar ein paar überholen. Einzig ein älterer Herr blieb hartnäckig knapp vor mir.
Dann endlich oben! Nicht ausgerastet, sondern runter die letzten 4km. Ich kam mir nicht langsam vor (4:16 am km), trotzdem hörte ich von hinten näher kommende Schritte und prompt überholte mich eine junge Dame - ganz locker, aber auch nicht mehr sooo spritzig. Deswegen blieb ich dran und lief im Windschatten. Ein bisschen Erholung wars ;-). Dann kam die Stelle, wo die Strecke von der Höhenstraße Richtung Schwarzenbergallee einbiegt. Einer plötzlichen Eingebung folgend dachte ich mir, wenn ich vorbei will dann jetzt.
Also raus aus dem Windschatten, den längeren Weg außen vorbei und rein in die Rechtskurve; unmittelbar nach dieser Stelle war eine kleine Erhebung, wo ich das Tempo nochmals erhöhte - siehe da, die Dame war und ich war auf den älteren Herrn aufgelaufen. Bis kurz vorm Jägerhaus waren wir gleich auf, doch bei diesem steileren Stück, legte ich mich nach vorn und beschleunigte (für meine Begriffe) ungemein, sodass ich plötzlich allein war und grad noch irgendwie die scharfe Rechtskurve Richtung Teich erwischte. Meine Verfolger abgeschüttelt sah ich weiter vorn eine grüne Dame, die ich mir nholen wollte.
Aber ich hatte die Rechnung ohne sie gemacht. Wir liefen konstant gleich schnell - sie zum AK 3. in W45 - ich mit einem SChnitt von 4:44 laut meiner Garmin bzw. 4:39 laut Ergebnis. Mir fehlten 300m, keine Ahnung ob die Länge nicht genau vermessen ist. oder das GPS-Signal so große Abweichungen hatte.
Jetzt weiß ich, dass ich genauso gern bergab wie bergauf laufe :-)
Alles in allem ein seeeehr super Lauf zum Abschluss der Saison, mit dem ich sehr zufrieden bin und ich werde wieder kommen :-)
Für Zahleninteressierte die Kilometerzeiten:
4:55 - 5:24 - 4:17 - 4:09 - 4:24 - 5:24 - 4:41 - 4:43 - 5:28 - 5:39 - 4:16 - 4:21 - 4:10 - 4:25
