Mein Hascherllauf
Eines regt mich persönlich bei meinen Geschlechtsgenossinnen enorm auf. Wenn sie bei einen Wettkampf von ihrem Freund, Partner begleitet werden. Ich bezeichne sie immer als Hascherln. Diesmal war ich ein Hascherl. Mein schlechter Orientierungssinn ist mein Markenzeichen. Und meine Gewitterangst unübertrefflich. Ich hatte eine riesen Angst, dass wenn ein Gewitter kommt ich in totale Panik gerate und ich mich dann bei Unwetter im Gebirge verirre.
Thomas hat sein uraltes Versprechen eingelöst und ich konnte etwas entspannter an den Lauf teilnehmen. Aber doch mit dem Gefühl, ich bin ein Hascherl. Eines hat mich mit dem Hascherlthema versöhnt. Uns ist aufgefallen, dass im hinteren Bereich viele 2-er Teams unterwegs waren.
Ich hab das Tempo vorgegeben und Thomas hat mich immer erinnert bei meinem eigenen Tempo zu bleiben und mich nicht von anderen Läufern mitreißen zu lassen.
Ich bin generell bei Wettkämpfen ein ziemliches Nerverl. Diesmal war meine Anspannung besonders groß. Ich bin zwar im Vorjahr den 1. Abschnitt gelaufen. Eigentlich sollte mir der 1. Abschnitt am leichtesten fallen, den kenne ich ja schon.
Mein ganzer Körper war angespannt. Ich konnte überhaupt nicht locker lassen. Die Blamage, wenn ich versage. Dann noch der Teugelssteig. Also der 1. Abschnitt war für mich nur grauslig. Vor mir 2 Steckerlgeher, die locker vor uns plaudernd unterwegs waren. Die dann noch gemeint hatte, früher wäre sie Ultras „gelaufen“, aber mit Stöcken ist es doch wesentlich einfacher. Für mich kommen Stöcke nicht in Frage. Ich will laufen. Mit Stöcken laufen ist für mich eine eigene Disziplin. Erlaubt ist es, das kann ich den Stöckerlläufer nicht vorwerfen.
Eigentlich ist der 1. Abschnitt koordinativ am leichtesten zu laufen. Keine wirklich steile Stelle. Forst und Waldweg wechseln sich ab. Ob man da schon geht ist eher eine Einteilungssache. Notwendig wäre es nicht.
Gebraucht habe ich für den 1. Abschnitt 2:26:03. 12 min länger als im Vorjahr. Vom Kopf her war ich am Sand.
2. Abschnitt: Teufelssteig – der Abschnitt der mich eigentlich bei diesem Lauf am meisten reizt. Je steiler desto lieber. Im Vorfeld, hab ich mir gedacht, ist der Teufelssteig erledigt, dann kann nicht mehr viel passieren. Ich hab den Teufelssteig gehasst. Eigentlich wollte ich überhaupt nicht weiter laufen. Grad der Teil auf den ich mich beim Training so gefreut habe, war nur Frust für mich.
Aber ich habs geschafft. Und oben angekommen einfach „WoW“. Das Hochplateau. So schön. Und irgendwie - die Anspannung war weg. Ich hatte mir nur gedacht, dafür hat sich der Teufelssteig gelohnt. Egal wie der Lauf weiter geht. Egal ob wir das Cut off schaffen. Das bringe ich hier zu Ende. Ich war frei.
Gruselig waren die vielen verbrannte Stellen. Sehr lange roch es nach verbranntem Holz. 10 min vor der Cut-off Zeit glaubte ich es nicht, dass wir es schaffen. Wir wussten auch nicht wie weit es noch sei. Dann sahen wir sie, die Klein-Veitsch Alm. Wir gaben bergab ordentlich Gas. Und es ging sich aus. Wir waren die letzten.
Noch ein kleines Tratscherl, die Beserlradler fuhren schon auf der Forststraße weiter.
Der 3. Abschnitt war der Schönste. Lei lafn lossn. Bergauf gehen (um Kräfte zu sparen) Bergab laufen.
Und wir überholten. Wenn ich mich nicht verzähle habe waren es 17 Läufer. Ich hab mich mit der Veitsch versöhnt. Geil war es.
Mein Resüme. Nächstes Jahr bin ich kein Hascherl. Meine Grundlage ist top. Ich sollte mental an mir arbeiten. An der Grundlage werde ich noch weiter arbeiten und Tempo kommt noch dazu. Etwas Gewichtsoptimierung (aber nicht nach Art von Tobias) ist auch noch ein Thema. Und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.
Eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Die Waldwege sind koordinativ herausfordernd. Da ist auch Konzentration gefordert. (Werde ich außen an der Lainzer Tiergartenmauer üben)
Ordentliche Kraftausdauer ist gefragt. (Das kann ich mir an der Markwardstiege erarbeiten.)
Und bissi mehr Selbstvertrauen würde mir auch nicht schaden.