Autor Thema: 2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr  (Gelesen 2204 mal)

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Datum: 2017-06-24
Event: 31. Veitscher Grenzstaffellauf
Distanz: 54.000 km

Ersteller: karinr

Offline karinr

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #1 am: 24.06.2017, 00:00:00 »
Mein Hascherllauf

Eines regt mich persönlich bei meinen Geschlechtsgenossinnen enorm auf. Wenn sie bei einen Wettkampf von ihrem Freund, Partner begleitet werden. Ich bezeichne sie immer als Hascherln. Diesmal war ich ein Hascherl. Mein schlechter Orientierungssinn ist mein Markenzeichen. Und meine Gewitterangst unübertrefflich. Ich hatte eine riesen Angst, dass wenn ein Gewitter kommt ich in totale Panik gerate und ich mich dann bei Unwetter im Gebirge verirre.
Thomas hat sein uraltes Versprechen eingelöst und ich konnte etwas entspannter an den Lauf teilnehmen. Aber doch  mit dem Gefühl, ich bin ein Hascherl. Eines hat mich mit dem Hascherlthema versöhnt. Uns ist aufgefallen, dass im hinteren Bereich viele 2-er Teams unterwegs waren.
Ich hab das Tempo vorgegeben und Thomas hat mich immer erinnert bei meinem eigenen Tempo zu bleiben und mich nicht von anderen Läufern mitreißen zu lassen.
Ich bin generell bei Wettkämpfen ein ziemliches Nerverl. Diesmal war meine Anspannung besonders groß. Ich bin zwar im Vorjahr den 1. Abschnitt gelaufen. Eigentlich sollte mir der 1. Abschnitt am leichtesten fallen, den kenne ich ja schon.
Mein ganzer Körper war angespannt. Ich konnte überhaupt nicht locker lassen. Die Blamage, wenn ich  versage. Dann noch der Teugelssteig. Also der 1. Abschnitt war für mich nur grauslig. Vor mir 2 Steckerlgeher, die locker vor uns plaudernd unterwegs waren. Die dann noch gemeint hatte, früher wäre sie Ultras „gelaufen“, aber mit Stöcken ist es doch wesentlich einfacher. Für mich kommen Stöcke nicht in Frage. Ich will laufen. Mit Stöcken laufen ist für mich eine eigene Disziplin. Erlaubt ist es, das kann ich den Stöckerlläufer nicht vorwerfen.
Eigentlich ist der 1. Abschnitt koordinativ am leichtesten zu laufen. Keine wirklich steile Stelle. Forst und Waldweg wechseln sich ab. Ob man da schon geht ist eher eine Einteilungssache. Notwendig wäre es nicht.
Gebraucht habe ich für den 1. Abschnitt 2:26:03. 12 min länger als im Vorjahr. Vom Kopf her war ich am Sand.
2. Abschnitt: Teufelssteig – der Abschnitt der mich eigentlich bei diesem Lauf am meisten reizt. Je steiler desto lieber. Im Vorfeld, hab ich mir gedacht, ist der Teufelssteig erledigt, dann kann nicht mehr viel passieren. Ich hab den Teufelssteig gehasst. Eigentlich wollte ich überhaupt nicht weiter laufen. Grad der Teil auf den ich mich beim Training so gefreut habe, war nur Frust für mich.
Aber ich habs geschafft. Und oben angekommen einfach „WoW“. Das Hochplateau. So schön. Und irgendwie - die Anspannung war weg. Ich hatte mir nur gedacht, dafür hat sich der Teufelssteig gelohnt. Egal wie der Lauf weiter geht. Egal ob wir das Cut off schaffen. Das bringe ich hier zu Ende. Ich war frei.
Gruselig waren die vielen verbrannte Stellen. Sehr lange roch es nach verbranntem Holz. 10 min vor der Cut-off Zeit glaubte ich es nicht, dass wir es schaffen. Wir wussten auch nicht wie weit es noch sei. Dann sahen wir sie, die Klein-Veitsch Alm. Wir gaben bergab ordentlich Gas. Und es ging sich aus. Wir waren die letzten.
Noch ein kleines Tratscherl, die Beserlradler fuhren schon auf der Forststraße weiter.
Der 3. Abschnitt war der Schönste. Lei lafn lossn. Bergauf gehen (um Kräfte zu sparen) Bergab laufen.
Und wir überholten. Wenn ich mich nicht verzähle habe waren es 17 Läufer. Ich hab mich mit der Veitsch versöhnt. Geil war es.
Mein Resüme. Nächstes Jahr bin ich kein Hascherl. Meine Grundlage ist top. Ich sollte mental an mir arbeiten. An der Grundlage werde ich noch weiter arbeiten und Tempo kommt noch dazu. Etwas Gewichtsoptimierung  (aber nicht nach Art von Tobias) ist auch noch ein Thema.  Und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.
Eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Die Waldwege sind koordinativ herausfordernd. Da ist auch Konzentration gefordert. (Werde ich außen an der Lainzer Tiergartenmauer üben)
Ordentliche Kraftausdauer ist gefragt. (Das kann ich mir an der Markwardstiege  erarbeiten.)
Und bissi mehr Selbstvertrauen würde mir auch nicht schaden.

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Offline Fredmann

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #2 am: 26.06.2017, 09:07:40 »
Ende - gut --->  Alles gut !
cu 2018 !
Silberrücken Fredmann

Offline heitzko

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #3 am: 26.06.2017, 09:29:01 »
Karin ich freue mich, dass du diesen gar-nicht-hascherllauf so super geschafft hast! toll gemacht!


Offline Pizzipeter

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #4 am: 26.06.2017, 09:33:24 »
Super! Ein positives Ende einer langen Reise mit sehr guter Vorbereitung - bravo!
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Offline nasmorn

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #5 am: 26.06.2017, 10:34:47 »
Gratuliere dir. Deine Splits zeigen auch dass du am Ende noch ordentlich was im Tank hattest. Der dritte Teil ist bei fast allen Läufern der langsamste. Lustigerweise bei den Damen nicht halb so deutlich wie bei den Herren.
Wenn du das wiederholst kannst du es mental sicher anders angehen.

Offline Barbara

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #6 am: 26.06.2017, 10:42:45 »
Liebe Karin, du hättest Potential für mehr gehabt. Vielleicht hab auch ich zu deinem Druck beigetragen, wenn ja - das wollte ich nicht. Anderseits hatte ich auch ein mulmiges Gefühl wenn ich beobachtete wie konsequent du dich vorbereitest und hab dich - um ehrlich zu sein - zeitweilig darum beneidet.  Nächstes Jahr hast du die Selbstsicherheit - so hoffe ich - dass du es schaffen kannst und kannst dann dein Leistungsvermögen umsetzten.  Du hast allen Grund an dich zu glauben.

Offline karinr

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #7 am: 26.06.2017, 13:46:25 »
Danke Barbara. Du hast nicht zu meinem Druck beigetragen. Im Gegenteil. Wir beide sind sehr verschieden gestrickt. Wir werden beide unsere Wege machen, jede auf ihre Art. So werden wir beide profitieren und beide stärker. :-) Und falls du nächstes Jahr wieder läufst, gib dein Bestes. Wir beide stehen am Altersklassenstockerl. :-) . Die Bessere möge gewinnen. :-) :-)
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Offline Tschitschi

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #8 am: 26.06.2017, 16:14:47 »
Gratuliere, die Steigerung des Genusses zum Ende hin kennen nicht viele!
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Offline Anna

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #9 am: 27.06.2017, 05:30:31 »
Als Hascherl habe ich dich nie eingeschätzt - aber auf Strecken wie dieser darf man es ohne schlechtes Gewissen sein. Sehr gut gemacht Karin!

Offline shiloh

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #10 am: 30.06.2017, 15:43:01 »
54 km über einen ganzen Gebirgsstock zu laufen muß dir erst mal wer nachmachen - sollte doch mal reichen für`s Selbstvertrauen. Und was die Stöcke betrifft...ich sehe es ähnlich, aber da werden wir wohl bald eine Minderheit sein, wenn das Trailrunning plus dem "notwendigen" Equipment weiterhin so boomt.
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Offline karinr

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - karinr
« Antwort #11 am: 02.07.2017, 06:11:24 »
Die Stöckerlgeher bringen halt auch Geld. Man sollte eine eigene Wertungsklasse machen. :-)
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