Autor Thema: 2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister  (Gelesen 1298 mal)

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Datum: 2017-06-24
Event: 31. Veitscher Grenzstaffellauf
Distanz: 54.000 km

Ersteller: mister

Offline mister

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #1 am: 24.06.2017, 00:00:00 »
Erster Traillauf: Checked

Auch wenn ich nicht so der Schreiber bin, ist es wieder einmal Zeit für einen Bericht. Und nachdem ich selten schreibe, wird er wieder etwas länger. ;-)
 
Als ich vor vielen Jahren das erste Mal Fotos vom Veitscher Grenzstaffellauf gesehen habe, war mir klar, dass ich dort einmal dabei sein möchte. Damals vollkommen illusorisch.
Nach den absolvierten Läufen in 2016 war es schon wahrscheinlicher die Veitsch zu überleben.
 
Das heurige Training war wieder mehr als durchwachsen. Die Probleme mit meinem rechten Bein sind immer noch da, aber mittlerweile schon so vertraut, dass ich weiß was wie wann möglich ist. Von Angelika (der Forums-Therapeutin) immer wieder motiviert, habe ich versucht, die Distanzen am Stück zu verlängern und immer wieder Höhenmeter einzubauen.
Die Einzeldistanzen waren schon OK, die Höhenmeter sicher zu wenig (vom Prater in die Berge ist es doch weiter als man glaubt) und die Gesamtumfänge sicher auch ausbaufähig.
 
Schlussendlich bin ich mit der Wunschvorstellung von sub7 in die Steiermark gereist.
SuSu und ich sind schon am Freitag nach Veitsch gefahren und haben in der JUFA übernachtet. War ganz in Ordnung, man hatte sogar zwei Zimmer auf meinen Namen im Computer.;-) Man darf nur nicht erwarten, dass man im angrenzenden Hallenbad auch wirklich Schwimmen kann. Ist durch viele planschende Kinder (und Erwachsene) leider nicht möglich, das hat SuSu sehr frustriert.
 
Am Freitag stressfrei die Unterlagen geholt und eine kleine Spende hinterlegt, weil SuSu mich mit Erlaubnis des Veranstalters, aber ohne Anmeldung, am dritten Teil begleiten wollte.
Das Abendessen im Gasthaus Scheikl war sehr gut und die Nacht, bis auf den harten Polster, angenehm.
 
Samstag früh rechtzeitig munter gewesen, alles Nötige war schon vorbereitet und beim Frühstück gleich Barbara getroffen. Die Distanzen sind kurz und so waren wir ohne Stress pünktlich beim Start. Bis auf den VCM noch nie so viele Foris oder andere Bekannte getroffen.
 
Nach Plaudern und Fotos machen mit Barbara, Karin und Nurmi als allerletzte gestartet. Am Weg kurz mit Ulrich geplaudert und auch nasmorn gesehen. Die ersten Anstiege teils gegangen, teils gelaufen und bergab versucht Tempo zu machen. Die erste Wechselstelle noch recht locker nach 2:00:36 erreicht. Dabei immer wieder Ulrich von vorne oder hinten gesehen.
 
Danach ging es ganz gut weiter bis bei ca. 18 die Waden angefangen haben zu zwicken. Ganz ungewohnt für mich, weil ich bisher immer von Krämpfen verschont geblieben bin. Bis zum Beginn des Teufelssteigs haben dann die meisten Muskeln rund um die Sprunggelenke gesponnen. Was zeitweise zu einer etwas seltsamen Fußhaltung geführt hat. Der Teufelssteig wurde gemeinsam mit ein paar Kollegen mit Wartepausen absolviert, um unseren Beinen ein wenig Ruhe zu gönnen. Das Schild “GESCHAFFT” war dann aber doch schneller da als erwartet. Rauf auf das Plateau und gefreut, dass ich halbwegs gehen konnte. Auch der Wind war eine willkommene Abkühlung bei den doch hohen Temperaturen. Aber zu früh gefreut, gleichzeitig haben beide Waden zu gemacht und ich bin fast nach hinten umgefallen. Mit beiden Händen abgestützt und mit der rechten direkt auf einen kantigen Felsen. Nix schlimmes, aber Blut hat doch getropft. Weiter zum Graf Meran Haus, wo ich meine Pflaster raus geholt habe und mich schnell verarztet habe. Ein Mitstreiter vom Steig hat dann nach Magnesium gefragt, das dort noch nicht fertig angeboten wurde. Der nette Mann bei der Labe hat die Tabletten raus geholt und für uns alle frisch angerührt. Währenddessen hat auch Ulrich wieder aufgeschlossen und gemeinsam sind wir weiter. Auf diesen Teil am Plateau habe ich mich am meisten gefreut ohne die Details zu kennen. Aber solche hochalpinen Gegenden mag ich einfach. Magnesium, Gel und Wartepause haben sehr zur Erholung beigetragen und so habe ich Ulrich nach kurzer Zeit verlassen und bin mit brauchbarem Tempo weiter. Nicht ohne seine Bitte, dass ich Tobi ausrichten soll, dass er sich beeilen wird. Die schon erwähnte Geröllautobahn hat auch mir nicht gefallen, war aber im Rückblick gar nicht so lang. Den Teil bin ich immer wieder gemeinsam mit einer Ungarin gelaufen, die mir am Ende aber fast 25min abgenommen hat. Nach weiteren 2:24:25 die Klein-Veitsch Alm erreicht wo SuSu schon auf mich gewartet hat. Die Zeit wäre auch noch im Plan gewesen, wenn ich einen gehabt hätte.

Nachdem sich auf einer großen Zehe eine bekannte Scheuerstelle gemeldet hatte, habe ich die schnell verpflastert und gemeinsam sind wir weiter. Gleich im ersten Waldstück war klar, dass ich schneller bin als sie und ich durfte alleine weiter durch den Wald bergab. Aber nur bis ca. 36, dann war es vorbei. Bei einer der nächsten Laben habe ich die Ungarin das letzte Mal gesehen und beim Hocheck hat mich SuSu schon eingeholt. Ab jetzt ging es wirklich gemeinsam weiter (im wahrsten Sinn des Wortes). Auch bergab war nicht mehr viel los, weil die Muskeln im Unterschenkel immer kurz vorm Krampfen war. Wenn ich laufen konnte (maximal ein paar 100m), war das Tempo OK, aber viel zu kurz bis zum nächsten Zwicken und damit war bald klar, dass die sub7 nicht mehr möglich waren.
Auch ab dem Mirlbauer war nicht viel drinnen, weil ich mir die letzten Kräfte für den flachen Schlussteil aufheben wollte. Was auch funktioniert hat, weil ich dort noch 5:50 laufen konnte.
2:55 für den dritten Teil sind keine Glanzleistung, aber ich war im Ziel und konnte noch aufrecht stehen.
 
Danke meiner Göttergattin für die tolle Begleitung und Motivation unterwegs. Auch wenn ich es leider nicht mehr umsetzen konnte. Ist aber toll, jemanden an seiner Seite zu haben, die einen bei so einem Lauf begleiten kann!


Fazit:
Der Lauf ist super organisiert. Die Labenbetreuung vorbildlich. Selbst oben am Plateau (vor der Geröllstrecke) stand die Bergwacht mit dem Landrover und hat ausgeschenkt. Die Markierungen waren zumindest heuer so, dass ein Verlaufen nahezu unmöglich war.

Was mich betrifft sollte da noch einiges möglich sein. Durch die vielen Berichte habe ich selbst nicht weiter nachgedacht (das sollte nicht passieren) und mich zu sehr auf das Kuchenbuffet verlassen. Das hat aber eigentlich erst ab dem 2. Wechsel richtig begonnen. Dadurch war ich ziemlich sicher unterversorgt.
Obwohl das mein erster Traillauf war, habe ich mich technisch fast überall wohl gefühlt. Mit der richtigen Ernährung und vor allem mehr Höhenmeter im Training sollte die Strecke um einiges schneller erledigt sein.

Offline Pizzipeter

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #2 am: 26.06.2017, 14:56:17 »
Super und gratuliere!
Das klingt so, als ob du nicht zum letzten Mal die Veitsch gelaufen wärest :-)))
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Offline Barbara

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #3 am: 26.06.2017, 15:14:13 »
Super Einstand ! Scheinst Talent zu haben. Ich denke, dass es die Anzahl der Höhenmeter alleine nicht ausmacht. Ein häufiger bergauf/ bergab Wechsel erscheint mir wichtig. Bin gespannt wer aller 2018 wieder in Veitsch sein wird.

Offline Tschitschi

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #4 am: 26.06.2017, 16:05:26 »
Gratuliere! Ein Kommentar: Magnesium hilft, soviel ich weiss , nur gegen Krämpfe wenn man es Tage davor einnimmt, bei Krämpfen ist Salz das Mittel! Ich sollte da Experte sein, von 7 Veitschläufen 3x gekrampft:-)
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Offline nasmorn

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #5 am: 26.06.2017, 16:57:31 »
In meinem eigenen Training habe ich von 2016 auf 2017 Strecke und Höhenmeter jeweils um etwa ein Drittel gesteigert. Massiv gesteigert habe ich nur die Länge der langen Läufe. Von 2x über 30km auf 6x über 35km davon 3x über 6 Stunden (40km/2000+hm).

Offline heitzko

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #6 am: 26.06.2017, 20:15:47 »
super bist du gelaufen! das schreit nach mehr (auch nach mehr berichten ;)).

Offline Ulrich

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #7 am: 26.06.2017, 21:15:23 »
Ich danke für die gemeinsamen Meter, fürs Ausrichten und freilich für den Bericht!
Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

Offline JM

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #8 am: 27.06.2017, 08:05:46 »
Danke für den Bericht und Gratulation zum doch sehr erfolgreichen Bestreiten der Strecke. sub 7 war aber schon auch sehr ambitioniert. Nachdem du Ulrich anscheinend öfters von vorne gesehen hast, muss ich davon ausgehen dass wer von euch rückwärts gelaufen sein muss :-D
Die Krämpfe sind sowas von typisch für die Veitsch. Hatte ich auch schon öfters dort. Bei anderen Bergläufen ist mir das noch nie geschehen. Dürfte wohl am Datum und am Streckenprofil liegen
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Offline Anna

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #9 am: 27.06.2017, 19:02:33 »
Bravo zu deiner Leistung und zum Bericht - ist ein wirkliches Vergnügen zu lesen.

Offline heitzko

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2017-06-24 31. Veitscher Grenzstaffellauf - mister
« Antwort #10 am: 29.06.2017, 07:52:52 »
jaja, die machtes mit den ungarn kenne ich auch gut :D! ein super bergultra-einstand! gratuliere dir herzlich!

 

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