Eins, Zwei, Drei Ziel erreicht!Als ich mich vor wenigen Wochen für den Adventlauf des LCC entschieden habe, dachte ich nie im Leben daran, dass ich auch am 10.12. bei Sonnenschein und warmen Temperaturen laufen könnte… aber alles der Reihe nach.
Ursprünglich wollte ich eigentlich den Adventlauf in Klosterneuburg ausprobieren – nicht die 10km, sondern die kurze Version (4,8km). Aber irgendwann merkte ich, dass ich eigentlich lieber mal die 10km im Wettkampf ausprobieren will und so startete ich dann doch in Wien mit klaren Zielen vor Augen.
Zum einen wollte ich bei meinem zweiten 10km – Lauf (der erste war der Viertelmarathon in Graz, der eigentlich 10,5km hätte sein sollen) eine Zeit unter 50min laufen und zum zweiten meine bisherige Bestzeit von 49:49min unterbieten. Ganz weit hinten im hintersten Hinterkopf hatte ich auch noch den Gedanken, eventuell eine Zeit zwischen 48 und 49 Minuten zu laufen… aber diesen Gedanken hatte ich wirklich ganz weit hinten im Kopf versperrt
Beim Training in der letzten Woche vor dem Wettkampf hatte ich wettermäßig viel Glück und so stieg schon meine Angst, wieder bei einem Lauf auf der Hauptallee Schlechtwetter vorfinden zu müssen (so wie beim Sie & Er – Lauf). Doch der Wettergott meinte es gut mit mir, denn schon am Weg durch Wien zum Start kam nach und nach immer stärker die Sonne hervor… traumhaftes Laufwetter war angesagt.
Dieses wollte ich natürlich nützen und so wiederholte ich innerlich immer und immer wieder meinen Vorsatz nicht zu schnell zu starten, die ersten 5km in ca. 25 Minuten zu laufen und erst auf den letzten Kilometern dann nochmals anzugreifen.
Der Startschuss fiel und wie immer konnte ich mein Anfangstempo nicht richtig einschätzen – in Überzeugung irgendwas um die 5min zu laufen, wagte ich einen Blick auf meine Garmin, die aber eine Pace von 4:15 anzeigte – ich war wiedermal viel zu schnell unterwegs. Aber es gelang mir, meine Geschwindigkeit richtig zu dosieren, und so konnte ich den ersten Kilometer nach 4:49 min hinter mir lassen.
Inzwischen hatte sich das Feld schon auseinander gezogen, und ich war hinter zwei Läufern, die mir – zumindest schien es im Moment so – ein geeignetes Tempo vorgaben. Doch ein Blick auf Pace und Puls zeigte, wenn ich mit den beiden mitgehen sollte, dann würde mich spätestens bei km 4 jegliche Hoffnung verlassen. So ließ ich die beiden ziehen und konnte bald auf eine Vierergruppe auflaufen, die zunächst ein ideales Tempo liefen. Doch je länger ich hinter ihnen war, desto mühsamer wurde es, meinen Vorderleuten nicht auf die Füße zu steigen… das Tempo war doch etwas zu langsam. Also doch wieder ausscheren und auf eigene Faust die nächsten Kilometer hinter mich bringen.
Meine Zeiten waren mit 4:54, 5:00, 4:54 und 4:59 wirklich perfekt und so hatte ich die ersten 5km nach 24:36 min mit idealem Puls und gutem Gefühl in den Beinen hinter mich gebracht. 24 sec Bonus gaben mir einen gewissen Sicherheitspolster, den ich aber auf km 6 gleich zu verspielen drohte. Ich hatte nach den vorigen Kilometern im Alleingang wieder einen Läufer vor mir und trottete gemütlich hinter ihm her – bis ein Blick auf meine Uhr mich wieder in die Realität zurückholte. Die letzten 500m hatte ich in 5:15 zurückgelegt – es war also wieder Zeit ein bisschen schneller zu werden und so ließ ich den guten Mann hinter mir und lief in die Hauptallee ein, wo ich doch ein bisschen Gegenwind (oder Seitenwind, auf jeden Fall nicht beflügelnd) verspürte.
Nachdem ich ungefähr 10-20 sec vor mir wieder eine Vierergruppe (zwei Läufer davon waren die beiden, die mir am Anfang zu schnell waren) sah, versuchte ich auf diese aufzuschließen, um vielleicht mich auch ein bisschen vor dem Wind verstecken zu können. Die Aufholjagd gelang und schon bald lief ich mit dieser Vierergruppe mit, jedoch hatte ich am rechten Rand erst recht wieder den Wind gegen mich, aber das Tempo war ideal, daher blieb ich in dieser Gruppe.
Die km 7 und 8 lief ich so in 4:48 und 4:52 und fühlte mich noch immer tipp-topp. Somit schaltete mein Gehirn auf angreifen um und ich probierte mich zu lösen. Es gelang nicht gleich auf Anhieb, aber beim dritten Mal hatte ich die Gruppe hinter mir gelassen und fühlte mich wie auf Schienen… aber leider nur die ersten 500m dieses Kilometers, genau da merkte ich, dass ich dieses Tempo vielleicht doch ein bisschen zu früh angezogen hatte und verfluchte mich für meine Undiszipliniertheit… 8km laufe ich so wie ich es mir vorgenommen hatte und dann passiert mir dieser Fehler. Ich nahm ein bisschen Tempo raus und erfreute mich an der Zeit bei km 9: 4:33min – ich war wirklich (im Verhältnis zu den anderen Kilometern) schnell unterwegs (wie ich aber dann bei meiner Analyse bemerkt habe, war der km 9 etwas zu kurz, dafür der km 10 etwas länger – für die Moral war dieses Schild mit dem 9er aber wirklich wichtig).
Der letzte Kilometer ging mir dann relativ leicht von den Beinen – als ich mich dem Ziel näherte suchte ich noch meine Freundin samt Kamera, damit ich auch schön auf den Fotos drauf bin *g* - und dann gings ab über die rote Matte ins Ziel – 48:47min – perfekt. Ich hatte meine Ziel 1 und 2 stark unterboten, und sogar das Ziel 3 erreicht. Meine alte Bestmarke um 62sec verbessert… und das Gefühl, dass ich noch mehr erreichen kann – was will man mehr?
Ich freue mich schon auf meinen letzten Wettkampf 2006 am letzten Tag des Jahres auf der Ringstraße und dann auf die Saison 2007 mit neuen Zielen und Herausforderungen.
