1er staffelabschnittdie entscheidung in der veitsch staffel zu laufen ist ganz spontan gefallen. nachdem bani die gesamte distanz laufen würde, wusste ich, dass es ein langer tag wird und ich nicht von 8 uhr in der früh bis abends nur rumsitzen möchte. als trainingslauf würde es in die jetzige phase auch ganz gut passen, ein schönes fahrtenspiel im hügeligen gelände, gut für die kraft in den beinen, gut für mich. ich hab mich relativ wenig mit dem streckenprofil beschäftigt, weil ich ja einfach nur locker laufen wollte und mir ehrlich gesagt auf grund des plans auch nicht wirklich vorstellen konnte, was da auf mich zukommt. war sicher besser so im nachhinein
die woche vor dem lauf war ziemlich heftig für mich; sowohl trainingsmäßig als auch beruflich ziemlich stressig und so bin ich in der woche auch jeden tag gelaufen um auf meine geplanten 100km für die woche zu kommen. jeden tag früh aufstehen, oft laufen zeitig in der früh und viel zu wenig schlaf. so ganz ohne ruhetag war ich samstag dann doch schon sehr müde, aber das wetter gut und ich freute mich auf den lauf.
anreise hat super geklappt, wir haben gleich alles gefunden, und schon die ersten foris am parkplatz getroffen. alle waren guter dinge, die ganze stimmung sehr locker. im zelt haben wir dann auch roland getroffen und ich hab meine staffelkollegin eva kennengelernt; wir haben noch startsackerln ausgetauscht und roland musste dann auch gleich zum bus. das startsackerl war super gefüllt, auch für die staffelteilnehmer mit funktionsshirt (an kitsch nicht zu übertreffen
) und sonstigem kram.
die zeit bis zum start ist schnell vergangen und um punkt 9 uhr gings dann auch los. ich wollte mit bani starten, wenn möglich sogar den gesamten ersten teil mit ihm laufen, damit er zumindest auf einem drittel eine begleiterin hat. ehrlich gesagt, hab ich aber schon im vorfeld nicht damit gerechnet ihm über die berge folgen zu können. er meinte schon, ich meinte nicht
ich weiß ja wie trittsicher er über stock und stein und wurzeln ist und drüber hüpft wie eine gemse. ich bin da eher vorsichtig und muss aufpassen dass ich nicht hinfalle und mich nicht verletze
:D:D
der start ist mir rein vom gefühl her gleich sehr schnell vorgekommen und ich hab gedacht... na seawas, der gast gleich an hier. so locker wars also mal nicht. ich erwähne kurz das tempo, dass wir scheinbar laufen und wie immer meint bani: ah geh, das stimmt nicht! gut, stimmt nicht sag ich... 4:20/km zeigt meine uhr. normal stimmt die uhr auch
mein gefühl sagt, es stimmt, denn irgendwie läuft noch gar nix rund und ich fühl mich etwas überfordert mit dem flotten beginn, aber für bani passt es, also lauf ich halt mit...
nach 1 km kommt schon der erste anstieg und wir laufen eine schotterstraße hinauf. immer schön serpentinen traben wir hoch, so langsam aber nicht, aber ich fühl mich gut, das tempo passt, puls ist gut, es ist total schwül, meine sonnenbrille läuft ständig an und ich seh gar nix mehr. würde ich die ganze distanz laufen, hätte ich aber sicher um einiges langsamer begonnen, aber so kann ja nix passieren. bani fühlt sich gut, christian stößt dann auch zu uns und lauft eine zeit neben uns, dann ein paar meter hinter uns. ich denke mir, puh, der beginnt aber auch flott :oah: er schaut auch ganz entspannt aus, wie bani.
zu dem zeitpunkt bin ich zum ersten mal heilfroh, nicht alles laufen zu müssen. der anstieg nimmt kein ende. wir laufen nur bergauf. ich denke an die tour de france und wie die radfahrer immer so lange anstiege hinauf fahren. ich möchte aber nicht gleich jammern und verkneife mir zunächst die frage, wie lange noch, obwohl es mich gleich interessiert
nach einer für mich ewigkeit frag ich aber doch und bani weiß es leider nicht
er meint nur, dass es irgendwann endet. na bravo! nach ca. 33 min. kommen wir zur ersten verpflegung und bleiben kurz stehen um was zu trinken. bani lauft gleich weiter, ich folge, nach mir kommt auch schon christian. es geht leicht bergauf schon wieder und dann folgt ein starker anstieg wo wir anfangen zu gehen.
ich gehe weiter, bani rennt schon wieder. ich entscheide mich weiter zu gehen und ihn laufen zu lassen, so schnell kann ich nicht und bremsen will ich auch niemanden und auf dauer halt ich nicht mit. christian überholt mich nun auch, ich renne von nun an mein tempo und das passt mir auch besser so. dahintraben möchte ich nicht, ich hab die 1:40 im kopf. es wäre schön, wenn sich das ausgehen würde, aber mal schauen. mit gewalt nicht...
jetzt kommt endlich auch ein wenig abwechslung ins rennen, die strecke variiert nun stark und es macht jetzt richtig spaß. sehr steile anstiege gehe ich rauf, aber ziemlich flott. viele zuschauer sagen mir dass ich die erste frau bin und ich antworte immer, dass ich nur staffel laufe
:D:D ich versuche immer vor oder hinter mir jemanden zu haben, damit ich mich nicht verrenne. die strecke ist gut markiert, aber sowas geht ja schnell wenn man einen gelben punkt verpasst
bergab bei den vielen wurzeln und steinen im wald laufe ich sehr zügig aber immer vorsichtig. verletzen mag ich mich nicht. es ist schon fordernd und mir geht oft durch den kopf, wie unglaublich schnell bani und christian laufen und wie es wohl den anderen foris geht und dass ich eben so froh bin, dass ich nicht alles laufen muss. bei irgendeinem abschnitt, ich weiß nicht mehr genau wo, kommt mir plötzlich eine gruppe läufer entgegen und christian ist auch dabei. sie meinen es wäre der falsche weg und wir überlegen kurz, wo wir laufen sollen. links oder rechts. zu dem zeitpunkt fällt bei mir leider total die anspannung weg und die motivation für die 1:40 und es kommt ein gewisses „wurschtigkeitsgefühl“ auf. wir finden dann nach 2-3 minuten den richtigen weg und ich laufe gemütlich weiter. es ist nun nicht mehr wichtig was ich renne. die 1:40 jetzt egal. klingt vielleicht komisch, aber so wars....
es geht dann so dahin, ich kann mich kaum noch an die strecke erinnern, nur rein vom gefühl her geht’s meistens bergauf. nach einem steilen anstieg kommt auf einmal ein total steiles bergabstück. ich laufe zunächst etwas zu schnell an und kann dann kaum noch bremsen. ich hab echt schwierigkeiten nicht auf die nase zu fallen oder nicht über einen stein zu stolpern. es tut jetzt richtig weh in den knöcheln unten. meine polar zeigt 16 km und ich denke mir dass ich noch rund 2,5 km zu laufen habe. aber du unten seh ich schon die verplegung und es schaut alles nach staffelübergabe aus. hm? ich bin nun etwas unsicher, so falsch kann die uhr nicht sein, aber da steht auch schon roland, drückt mir seine jacke in die hand und rennt auch schon los. auf grund der vielen steigungen und dem gehen zwischendurch stimmt die distanz vermutlich überhaupt nicht. ich war trotzdem froh dass ich schon fertig war
ach ja, knapp unter 1:44 waren es dann und ich bin zufrieden
kurz nachdem ich im „ziel“ war ging auch schon ein bus runter. der restliche tag war dann noch ziemlich lang aber sehr nett und das ganze eine super veranstaltung. für mich wars eine sehr gute trainingseinheit, bin froh, dass ich gelaufen bin und es hat auch spaß gemacht. die gesamtdistanz ist aber nichts für mich, zumindest nichts für die nächsten jahre
sonntag hab ich dann noch 16 km gemacht um auf meine 100 km für die woche zu kommen und das ging auch sehr gut. die nachwirkungen hielten sich in grenzen; montag war dann bissi was zu spüren, aber eine massage hat alles wieder beseitigt.
die leistungen der marathonis sind für mich nach wie vor faszinierend und unglaublich! gratulation an alle finisher!!!!
schön wars