Autor Thema: 2008-04-27 VCM - bayerlw  (Gelesen 1015 mal)

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« am: 27.04.2008, 00:00:00 »
Datum: 2008-04-27
Event: VCM
Distanz: 42.195 km

Ersteller: bayerlw

Offline bayerlw

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #1 am: 27.04.2008, 00:00:00 »
Mein erster Marathon

Am 27. April 2008 war er soweit. Ich bin meinen ersten Marathon gelaufen.
Ich kann gar nicht so richtig beschreiben, welche Gefühle ich vor, während und nach dem Lauf gehabt habe.
Soviel aber vorweg: es war sicher nicht mein letzter Marathon.

Warum bin ich diesen Marathon gelaufen?
1. Weil ich das Startgeld gewonnen habe.
2. Weil mir viele Freunde davon abgeraten haben, in der Wachau den ersten Marathon zu laufen.
3. Weil ich erst heuer das Gefühl hatte, ausreichend trainiert zu haben, um diese Königsdistanz laufen zu können.
4. Weil ich wusste, dass einige aus dem Forum laufen werden und es sicher toll es unterwegs Freunde zu treffen.
5. Weil ich gelesen hatte, dass im Ziel ein kühles Bier auf die Forumsmitglieder wartet ;-)

Die letzten Tage vor dem Marathon war ich schon ein wenig nervös. Hatte ich mich doch knapp eine Woche vorher verkühlt. Den ganzen Winter hatte ich aufgepasst und dann das. Mein Hausarzt meinte, wenn ich mich schone, spricht nichts dagegen, dass ich antrete. Verbessern kann ich mich mit dem Training in den letzten Tagen ohnedies nicht.
Überraschenderweise konnte ich in der Nacht auf Sonntag gut schlafen und war anscheinend nicht mehr nervös. Die Nervosität kam erst knapp vor dem Start. Dreimal musste ich austreten und im Prater habe ich einem Baum dann auch noch ein wenig Flüssigkeit gespendet.

Da es mein erster Marathon war, musste ich im hinteren Startbereich starten (Schwarzer Block). Dadurch war ich am Anfang etwas gebremst. Einige Läufer hatten zusätzlich auch noch eine Mauer gebildet, sodass man ganz schön ausweichen musste.

Meine Garmin Forerunner 305 hatte ich so eingestellt, dass automatisch bei jedem Kilometer eine Markierung gesetzt wird, da ich beim Wien Energie HM zwei Mal vergessen hatte zu drücken, bzw. einmal eine MK-Tafel übersehen hatte.

Schon nach zwei Kilometern hatte ich begonnen Flüssigkeit zu mir zu nehmen, da ich nicht erst trinken wollte, wenn ich schon durstig bin. Später habe ich dann begonnen, mir das Wasser über den Kopf zu schütten. Da ich vor zwei Jahren die HM-Strecke gelaufen war, kannte ich die Strecke über die Wienzeile und die Mariahilferstraße. Bis zur Babenbergerstraße war ich noch gut in der Zeit. Irgendwo zwischen Gürtel und Babenbergerstraße habe ich Elisabeth und Heidi getroffen. Kurz vor dem Zieleinlauf war ich stark am überlegen, ob ich wirklich die 42,195 km laufen sollte, fand ich doch einige Gründe warum ich nur den HM laufen könnte. Schmerzen im Knie, ich habe eh nicht das Startgeld zahlen müssen und und ...
Irgendwie haben aber dann doch die Gründe gewonnen, die mich weiterlaufen ließen. Eben weil ich nicht das Startgeld zahlen musste, war es doch egal, in welcher Zeit ich im Ziel ankommen würde. Selbst wenn ich die letzten Kilometer gehen müsste, ich würde das Ziel vor dem Kehrwagen erreichen.

Irgendwo zwischen KM 25 und 26 war dann der Punkt erreicht, wo ich mein bisherigen Tempo aufrecht erhalten konnte. Teilweise musste ich gehen und so wechselten sich Abschnitte mit Gehen und solche in denen ich wieder gelaufen bin ab. Schlimm war für mich auch bei KM 27 einen Kollegen zu sehen, der gerade bei KM 37 vorbeigelaufen war. Diese Zeit werde ich wohl nie schaffen. Aber darum geht es doch nicht. Immer wieder habe ich meinen Schwamm mit Wasser getränkt, nach den Bananen gegriffen (insgesamt habe ich mindestens sechs Bananen gegessen) und Wasser oder Iso getrunken.

Ganz toll fand ich, wie die Zuschauer einen angefeuert haben, nicht aufzugeben und dass man ohnedies nicht mehr weit zu laufen hätte. Ich habe mich ohnedies immer damit motiviert, dass ich mir sagt, dass ich nur mehr 17, 16, 15 ... KM laufen muss und dann gerechnet, wieviele Minuten dass noch sind - oder habe ich schon wieder in Stunden gerechnet?
Beim Einbiegen in die Ringstraße hat mich eine Läufer angefeuert, dass es jetzt zu spät wäre, schlapp zu machen. Ich habe wieder begonnen zu laufen. Von den Silvesterläufen kannte ich ja die "letzte Etappe" und habe mich damit motiviert weiter zu laufen. Immer näher kam ich dem Ziel immer weniger Meter die ich noch laufen musste. Jetzt muss ich mit einem Lächeln durchs Ziel laufen.
Meine letzten Gedanken vor dem Ziel: Na wirklich schön ist der Rasen aber nicht mehr (blöd wenn man wieder an die Arbeit denkt). Hoffentlich hauts mich da jetzt nicht auf.
Dann war ich auf einmal im Ziel. Habe ich es wirklich geschafft. Wo muss ich jezt hin, damit ich das Bier bekomme. Zuerst aber noch die Medaille und das Goodiebag holen. Auf dem Weg durch den Hof von der Hofburg noch Ulrich und Heidi getroffen.
Beim warten auf das Zielpunktsackerl noch mit jemandem plaudern. Das hat wieder ein wenig aufgebaut, da ich gehört habe, dass die geplante Zielzeit nicht erreicht wurde. Meine Zielzeit war mir egal, Hauptsache den ersten Marathon ohne Herzkasperl beendet.

Beim Treffpunkt für das Bier bin ich von den Forumsmitgliedern wie ein Held empfangen worden. Ein kühles Bier ist wirklich ein gutes Iso, aber schon lange ist mir ein Bier nicht so rasch zu Kopf gestiegen. Ich habe mich wirklich gefreut, so viele Leute aus dem Forum zu treffen und plaudern zu können. Nach dem Gruppenfoto habe ich mich für eine Massage angestellt. Wäre besser gewesen, ich hätte mich selber massiert, aber besser als gar nichts.

Heute kann ich wirklich sagen, dass ich mich besser gefühlt habe, als bei meinem ersten HM - bei dem ich das Gefühl hatte, nocht zehn km laufen zu können. Aber am Nachmittag nach dem Marathon war ich nicht so erschöpft wie nach dem HM. Außerdem habe ich heute am 4. Mai an einem 16-km Lauf in Ungarn teilgenommen und bin den KM unter 5:00 gelaufen. Hätte nicht gedacht, dass ich das Tempo auf der gesamten Strecke durchhalte. Dazu werde ich einen eigenen Bericht verfassen.

Danke an alle die mich untersützt und motiviert haben.
Walter

„Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun.“
-- Marie von Ebner-Eschenbach

Offline heitzko

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #2 am: 05.05.2008, 09:31:59 »
lieber walter, der erste marathon ist vermutlich das denkwürdigste ereignis in der laufkarriere! den hast du wirklich super gemeistert!! gott sei dank bist du nicht beim hm abgebogen! freue mich schon auf die nächsten marathonberichte von dir und hoffe es werden noch viele folgen :)

Offline Ulrich

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #3 am: 05.05.2008, 10:48:55 »
Willkommen Marathonläufer! Du hast es geschafft! Jetzt erhol dich gut, bald kommt die nächste Herausforderung!
Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

Offline StefanM

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #4 am: 05.05.2008, 13:47:09 »
Bist ja auch ein Held!
Gratuliere zum tollen 1. Marathon und mögen noch viele schöne folgen!

Offline crow

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #5 am: 05.05.2008, 14:03:28 »
Gratuliere, ich wünsche dir auch noch unzählige weitere Marathons! LG Andy
LG Andy
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Offline Mihi69

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #6 am: 05.05.2008, 14:48:57 »
Super gemacht, wenn du den ersten Zieleinlauf in positiver Erinnerung behältst! Gratuliere!

Offline Richy

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #7 am: 05.05.2008, 16:51:42 »
Willkommen im Club. Hast gut gemacht.
Und schon 1 Woche nach dem Marathon einen 16er Wettbewerb. :)
Na bei der kurzen Regenerationszeit geht sich noch der eine oder andere Marathon im heurigen Jahr aus :D:D

Offline elisabeth

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #8 am: 05.05.2008, 17:13:07 »
Ganz toll gemacht Walter!
Gratuliere zu deinem erfolgreichen Marathon und wünsche dir für deine weiteren alles Gute!
Ich bin davon überzeugt, dass beim nächtsten die 4 Stunden fallen werden!

Offline rnrrch

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2008-04-27 VCM - bayerlw
« Antwort #9 am: 09.05.2008, 06:37:20 »
Hallo Walter, nochmal Gratulation zu Deinem 1. "42-er" - und schön zu lesen, dass es nicht Dein letzter bleiben wird :-) Liebe Grüße Rainer
Lauf, Forrest, lauf!

 

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