100km Qual, 4km Freude
Mitteldistanz Saalfelden, die Dritte.
Nach 2007 – meine erste Mitteldistanz, und 2008 starte ich also zum dritten Mal in Saalfelden, mit großen Erwartungen (nach 2mal 5:09/5:10 muss doch einmal sub 5h drinnen sein), aber etwas motivationslos nach meinem erstem IM in Klagenfurt. Hmmmm.
Anreise Donnerstags, im Rennhotel (Wettkampfbesprechung war vom Bett aus möglich zuzuhören ;-)), Freitag komplett verregnet und kalt, aber Hoffnung auf ein trockenes aber kühles Rennen am Samstag. So wars dann auch….
Sa früh, also wirklich früh beginnen die Aufbauarbeiten und wir bekommen beim offenen Fenster alles genau mit…… nix mit ausschlafen…. Nächstes Jahr Zimmer nach hinten reservieren.
Egal, auf, weil die Fr. Eggi startet beim Fun-Bewerb – so wie letztes Jahr angekündigt, na da vergeht der Vormittag flott (mit beruhigen, gut zureden, Wechselzonentipps, beruhigen, anfeuern, Sohn am telefon erklären was bei einem kompletten Stromausfall zu Hause zu tun ist, lächeln wenn die Gattin gerade aus dem Wasser steigt, wieder mit Sohn telefonieren…….). Frau Eggi war nach 300m schwimmen, 13km radeln am MTB und 3km laufen nach 1:05 im einem riesen Grinser im Gesicht im Ziel und ich konnte mich endlich auf meinen Bewerb vorbereiten (Strom war zu Hause wieder da, Sohn lebt).
Der Plan für heuer war schneller schwimmen, schneller radeln und schneller laufen – bestechend einfach, oder ? Also unter 40min schwimmen, nach 3h mit schwimmen und radeln fertig sein und dann schurln was die Beine hergeben, da sollten doch locker sub 5 drinnen sein. Der Hund steckt aber im Detail und „locker“ ist dabei nix mehr außer einen Plan aufzustellen.
Schwimmen: im Wasser ist es wärmer als draußen, locker einschwimmen, alles pfeift, 37min sollen‘s werden. Ich probier einmal die weitere Strecke aus, mit dem Hintergedanken, dort weniger „Kontakt“ zum Mitbewerb zu haben und starte ganz rechts. Guter Plan für etwa 1,5 Minuten, dann befinde ich mich mitten in der Meute (ich schwimm immer ein bisserl nach links) und suche wieder das Weite. Vor der ersten Boje Stau, Brustschwimmen um die Boje herum, dann ging‘s aber recht gut, bis mich die ersten Damen überholen, die 5min später gestartet sind, Frust bis zum Ausstieg, die Blick auf die Uhr: 38:XX – Schaaß, hätte mir weniger erwartet.
In der Wechselzone bekomm ich das Sackerl nicht auf, dafür den Neo schnell runter, Unentschieden.
Vom Radeln hab ich mir wirklich viel erwartet, vor allem wollte ich 3 gleiche Rundenzeiten um die 45min erreichen.
Die erste Runde war, wie soll ich sagen, einfach *OASCH*, Literweise Rotz der raus wollte, wenig Luft zum Atmen, zittrige Beine und vor allem flotte Gegner. An der Labestelle schnappe ich mir eine ISO-Flache, wie ich die in meine Lenkerflasche drücken will, geht die auf, der ganze Inhalt verteilt sich am Aufleger, auf den Oberschekeln, von wo sich das pickerte Zeug langsam aufmacht auch die Unterschenkel zu verseuchen…….;-(
Aber: 46:XX für die erste Runde – da schau her, hat sich mühsamer angefühlt.
Zweite Runde: Hab meinen Rythmus gefunden, jetzt rollt‘s wieder ordentlich, der Gegenwind (zum ersten mal in 3 Jahren Saalfelden) verhindert meine erhofften 45min /Runde. An der Labestelle schnapp ich mir wieder eine Isoflasche, eh schon durstig, und schwupps, das gleiche, wieder fast alles am Rad/Beine verteilt, jetzt wird’s ernst mit der Verpflegung. Aber wieder 46:XX und der Rotz wird auch weniger, der Wind leider nicht.
3 Runde, ich kürze ab (nicht die Strecke): Inhalt der Flasche wieder am Rad verteilt, wieder 46:XX – schwimmen und radeln3:01, also nur knapp über „Plan“ aber ohne Freude mit viel Qual.
Wechsel in die Laufschuhe und ab auf die Laufstrecke:
Zuerst von der Wechselzone ins Ortszentrum von Saalfelden, wo sich auch das Ziel befindet, dann hinten raus in Richtung Maria Alm, eigentlich ständig bergauf. Gesamt 22km mit rd. 300 HM sollten sich ja in 1:55 ausgehen, aber die Radlerei war hart und es zwickt und zwackt am rechten Unterschenkel – vorne!, das war neu. Immer knapp vorm Krampf, das war mir gänzlich neu. Also bisserl langsamer, vielleicht geht’s weg. Langsamer heißt aber sub 5 ade, lose-lose. Zurück nach Saalfelden, das Zwick-Zwack lässt schön langsam nach, für 11,5km 1h gebraucht. Noch eine Stunde für die restlichen 10,5km, fitter wird man auch nicht mit der Zeit. Also los, nach Maria Alm bergauf…..dort angekommen, 4:30, also noch 29min für 5,5km mit einer steilen „Gehstrecke“, das wird knapp.
Also Gas geben, was geht halt, bei der einen Steigung schalte ich noch mal auf gehen retour, oben wird wieder gelaufen, kein Ahnung ob sich das ausgeht.
Das KM18-Schild, der Blick auf die Uhr: noch 4km und 24min noch bis zur magischen 5h-Grenze. Das sollte sich ausgehen. Noch schnell ein ISO-Getränk (im Gehen) und jetzt Gas ohne Rücksicht auf Verluste. Auch beginnende Kreuzschmerzen, die sich im Nachhinein als verschobener Wirbel herausgestellt haben und ein offenes Schuhband konnten mich nicht mehr bremsen. 4:56 bin ich stolz, müde und rückenleidend aber stolz.
Hab schon das Zimmer für nächstes Jahr gebucht, bis dahin vergess ich hoffentlich wie anstrengend die dortige Laufstrecke ist.
