Autor Thema: 2009-08-21 Pfaffstätten-Mariazell Distanzlauf/-marsch - running1951  (Gelesen 968 mal)

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Datum: 2009-08-21
Event: Pfaffstätten-Mariazell Distanzlauf/-marsch
Distanz: 117.000 km

Ersteller: running1951

Offline running1951

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AAB - anders als bisher. Laufen pur

27. Distanzlauf /-marsch Pfaffstätten – Mariazell
Freitag, 21.August 2009
Gottfried Aringer Gedenkmarsch – 117 km, ca. 1.900 HM
Organisiert von der Sportunion Pfaffstätten

22 Teilnehmer m/w, 18 erreichen auf eigenen Beinen das Ziel in Mariazell,
der Schnellste in 12:20 Std. Die letzten Walker treffen nach 20 Std. ein.

Die Wettervorschau warnt vor 34°C im Schatten, und vor einem nächtlichen Wetterumschwung mit Gewitter, Wind und Abkühlung auf 14°C.

Im Forum „Runnersworld“ stoße ich auf einen Beitrag von Trampler-Kurt aus München über seinen Stapfer 2008. – Sowas gibt´s in meiner Umgebung und ich kenn das nicht? – Recherchen, Googeln…Über viele Ecken und Windungen lande ich beim Schwarz-Heurigen in Pfaffstätten.
„Was willst wissen?“….

Teilnahme auch ohne Mitgliedschaft bei der Sportunion?  geht o.k.
Beschreibung ? Wir haben Stammpublikum. Hin und wieder kommt frisches Blut aus den Reihen der Aktiven dazu. Die wissen worum es geht, was Sache ist. Luscher sind keine dabei.

Anmeldung ? Entweder rufst an, oder schreibst, oder notierst beim Heurigen deinen Namen auf einen Zettel.
Eine Stunde vor dem Start sollst schon da sein – wegen der Organisation.

Startnummern ? – wozu?  Eine gute Heurigen-Gemeinde nennt ihre Schäfchen beim Namen und erkennt sie am Lieblingsgetränk.

Verpflegung ? – 6 Fahrzeuge sind im Einsatz und halten an 14 Stationen. Verpflegung und Gepäck ist immer mit dabei. Jedes Betreuerteam kümmert sich um seine zugewiesene Tempogruppe.

Zeitnehmung, Chip, Nettozeit ? Die Durchgangszeiten werden seit 1982 an jeder Station in eine Liste eingetragen und danach ausgewertet.

Streckenmarkierung ? – wozu? Wir laufen großteils auf Radwegen, entlang von Straßen – und Mariazell ist angeschrieben. Die Straßenschilder weisen den Weg und die rollenden Betreuer weisen auf Abzweigungen hin.

Ergebnisliste, Web ? Das Ergebnis steht im Ziel fest. Und dann liegt die Liste in der Sportunion Pfaffstätten auf, und ins Internet wird die Liste auch einmal reingestellt.

Die Sportunion Pfaffstätten macht´s eben persönlich, ohne Pomp und Getöse. Keiner ist auf eine Nummer reduziert. Betreuer, Läufer, Marschierer bilden eine in sich geschlossene stimmige Einheit. Mir gefällt es so.

Am Freitag, um 12.00 Uhr Mittag, versammelt sich das Lauf- und Wandervölkchen vor der Raiffeisen-Bank in Pfaffstätten. Die Sonne brennt gnadenlos vom wolkenfreien Himmel auf das schattensuchende Häufchen.
Auf der Strecke bleibt der prognostizierte Wetterumschwung aus. Ein wenig Nieselregen bringt in der Nacht bei 22°C auch keine wirkliche Abkühlung.

Der Streckenverlauf ist hier zu finden: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vwsnmpwyqdtzurmp

Die Strecke ist hier von Kurt Straßgütl (2008) ausgezeichnet beschrieben.
http://forum.runnersworld.de/forum/foren-archiv/41001-sportliche-wallfahrt-nach-mariazell.html

Am Start lerne ich Didi und Martin kennen. Wir drei sind hier Debütanten. Didi und Martin schnuppern hier das erste Mal einen Ultralangen.
Ein wenig Leichtsinn ist schon mit im Bunde. Ein Lauf bei diesen Hochofentemperaturen kann ins Auge gehen. „Vermeiden sie Anstrengungen im Freien…“ kommt eine Meldung aus dem Radio.
Also bleiben wir die ersten 10 km bei knapp 5:40 min/km.

Vom Start in Pfaffstätten verläuft die Strecke über Baden, Sooß und Bad Vöslau zur ersten Labe nach
* Großau. Danach folgen
* Pottenstein,
* Grabenweg – weiter über den Hals nach
* Feichtenbach – Didi setzt sich ab.
* Pernitz – Martin ist zurückgeblieben und wird gesucht.
* Gutenstein – Am Bahnhofs-WC gibt´s kühles Wasser!!!   Martin ist auch wieder auf der Strecke – er nahm ein Vollbad und tauchte zur Abkühlung in die Piesting ab.
* Sägewerk – Abzweigung ins Klostertal.
* Klostertaler Gscheid –  Langsam werfen die Berge ihre langen Schatten auf die Straße. Es bleibt dunstig und die Temperatur bleibt über 22°C.
* Vois danach Einmündung ins Höllental.
* Abzweigung Graben, Bachl-Wirt – mit Übung der Freiwilligen Feuerwehr. Hier weichen die Versorgungsfahrzeuge auf die Umfahrung über St.Ägyd aus. Wir fassen unsere Lampen aus und treffen nach knapp 3 Std. auf dem Lahnsattel wieder zusammen.
* Im Preintal ist ein fixer Versorgungsposten stationiert. Danach beginnt der Urwald. Zunächst eine Forststraße hinauf, dann eine Abzweigung, einen steinigen Pfad bergauf – der Pilgerweg.
* Lahnsattel – Hier treffe ich wieder auf Didi. Weit ist er gekommen, für sein erstes Mal. Gemeinsam laufen wir weiter.
* Terz – noch 12 km bis Mariazell. Die Straße dampft, wie der alte Kochkessel in der Waschküche.
* Halltal – Die letzte Labe. Viel nehmen wir nicht mehr. Und bald treffen wir auf die Serpentinen, hinauf nach Mariazell. Das Adrenalin sorgt für den nötigen Endschub.
* Mariazell – Zentrum, Parkplatz 5. Hier ist der Sammelpunkt. Gut ist es gelaufen – nix ist geschehn.

Gesamtlaufzeit: 13:21 Std; Pausen gesamt: 1:10 Std; Netto-Lfzt: 12:11 Std.
Mein Garmin305 zeigt weniger Gesamt-km als in den offiziellen Angaben steht. Vielleicht hab ich zu viele Kurven geschnitten.

Die gemeinsame Rückfahrt ist für ca. 8.30 Uhr, nach einer kurzen Messe, vorgesehen. Also warten die Frühfinisher bis die Gruppe wieder komplett versammelt ist und gönnt sich ein Schläfchen in den Begleitfahrzeugen. Auf der Rückfahrt ist noch ein „Einkehrschwung“ vorgesehen.
Einige Teilnehmer haben im Vorfeld ihre Familienangehörigen aktiviert und reisen individuell ab.

Im Vergleich zum „del Passatore“, Florenz-Faenza, ist diese Strecke für mich angenehmer zu Laufen. Es sind hier deutlich weniger Bergabpassagen.
Insgesamt ein empfehlenswerter Lauf für jene Genießer, welche über die Hysterie manch aufgeblasener Veranstaltung erhaben sind. Ebenso als Test für Einsteiger in die Langstrecke zu empfehlen – marschieren geht immer noch.

Bewundert habe ich das eingespielte Organisationsteam und ihre fröhliche Gelassenheit. Ein herzliches Vergeltsgott für die Betreuung und für die Begleitung.

Günter Dittrich – running1951 –  22.August 2009
Läufer lachen, leben, lieben länger

Offline heitzko

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uiiii super gemacht günter!!! ein wahnsinn wie locker (vom hocker) so ein laufbericht über 117 km bei dir klingt - so wie ein sonntäglicher gemütlicher morgenspaziergang :). das ganze einen gedenkMARSCH zu nennen ist sehr originell! danke für den schönen bericht!

 

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