Two Oceans Marathon
"the world's most beautiful marathon". Das ist nicht übertrieben. Es ist tatsächlich so.
Beginnen muss ich jedoch mit etwas unerfreulichem. 2 Tage vor dem Rennen hat mir das Mittagessen eine unerwartete Magenverstimmung beschert. Ich konnte am Vortag kaum etwas essen und hatte während dem Rennen nicht immer die tollsten Gefühle. Aber egal. Wenn ich schon mal so weit gereist bin, dann zieht man das auch mit dem durch.
Der International Friendship Run mit 5 km am Freitag im Hafengelände von Kapstadt war als Einlaufen für das Rennen gedacht. Ca. 1800 int. Läuferinnen und Läufer hatten sich lt. Organisator eingefunden (obwohl es nicht so ausgesehen hatte).
Der Renntag: da es in Cape Town kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt, ging es per Taxi um 5 Uhr morgens zum Startplatz (Main Road in Newlands). Um Punkt 6 Uhr hörten wir den Startschuss für die Halbmarathonläufer. Einheimische Läuferinnen tanzten zu der aus den Lautsprechern dröhnenden Musik, um die morgendliche Kühle (7°) besser zu ertragen. Knapp vor unserem Start wurde noch traditionell die südafrikanische Hymne gespielt und gesungen. Um 6:25 ging es dann los.
Die ersten km ging es relativ zügig ohne Schwierigkeiten dahin. Zuerst durch die Vororte von Cape Town. Trotz des frühen Starts gab es genug Zuschauer entlang der Strecke. Nach ca. 15km konnte man erstmals den Indischen Ozean sehen. Ab da begann dann landschaftlich der schönste Teil des Rennens. Sonne, Strand und Meer. Entlang der Küste, gleich neben der Eisenbahnstrecke ging es bis nach Fish Hoek. Dort bog man rechts ab um Richtung Atlantisches Meer zu laufen. Bis jetzt ging es mir körperlich noch recht gut. Verdursten konnte man nicht, Verpflegungsstellen mit Wasser, Cola oder Powerade gab es genug. Immer wieder wurde man während des Rennens von anderen Läufern angesprochen, die einem Good Luck wünschten oder einfach nur willkommen hießen.
Kurz vor km-Halbzeit gab es dann die erste Verpflegungsstation mit Essbarem. Gekochte Potatoes (mit Schale) wurden angeboten. Zu gerne hätte ich davon gekostet. Mein Magen sagte aber njet. Nach km 30 begann der erste längere Anstieg (ca. 5 km) auf den Chapman´s Peak. Einige mussten hier schon die erste Pause einlegen. On the top gabs wieder Essbares. Zur Stärkung wagte ich nun ein Stück Banane zu mir zu nehmen. Es hielt.
Beim Bergablaufen (km 35-40) konnte man nun die sehr schöne Bucht Hot Bay sehen. Als Belohnung gab es für jeden der es wollte, Eis. Wie ungewöhnlich, aber scheinbar Tradition.
Ab km 40 war es dann soweit. Meine Beine wollten irgendwie nicht mehr. Das Bergablaufen wird wahrscheinlich dazu beigetragen haben. Außerdem ging es nun wieder bergauf. Zuerst leicht, dann etwas steiler. Bis km 46 musste ich immer wieder längere Gehpausen einlegen. Die angebotenen Schokoladenblöcke bei km 46 ließen mich ein wenig schmunzeln. Viele können es nicht gewesen sein, die dieses refreshment annahmen.
Ab da ging es dann plötzlicher wieder besser und ich konnte mein vorgenommenes Tempo bis zum Ziel durchlaufen.
Da es am späten Vormittag schon merklich erhöhte Temperaturen hatte (ich schätze um die 20-23°) boten die Organisatoren den Läufern zweimal an, durch Beregnungszelte zu laufen. Das was eine herrliche Abkühlung. Ansonsten konnte man sich bei den reichlich vorhandenen Verpflegungsstellen mit gekühlten Wasser-Sachets eindecken und sich selbst erfrischen.
Die angestrebte Sainsbury-Medaille (für alle unter sub 5) konnte ich mir zwar nicht abholen, dafür aber die in Bronze. Und was ich jetzt nicht erreicht habe, hole ich eben ein anderes mal nach. Denn dieser Lauf ist es auf alle Fälle wert, noch einmal oder öfter zu bestreiten.