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« Letzter Beitrag von boenald am 27.06.2024, 14:01:13 »
Schön langsam versteh ich deine Euphorie, Ulrich ;-)
Völlig korrekte Erinnerung, seit ich weiß nicht wie vielen Jahren hast du mir von diesem Lauf vorgeschwärmt und wie sehr mir der taugen könnte und, und, und. Es hat dann halt immer mehr oder weniger triftige Gründe für mein Nichterscheinen gegeben. In den letzten paar Jahren möglicherweise auch noch dadurch ergänzt, dass ich mir fast schon Sorgen machte, meine Erwartungen an Strecke, Rennen und Kuchenbuffet könnten zu sehr in die Höhe getrieben worden sein und an der Realität scheitern. Aber manchmal muss man sich trauen und es einfach mal "in echt" probieren. Noch dazu, wenn es sich so passend praktisch ergibt. Das Wochenende war mehr oder weniger frei von sonstigen Verpflichtungen, für Dirk und mich wars eine (DIE eine...) Gelegenheit, unser legendäres Team "Wiener Altherrenpartie" unter Rennbedingungen probeweise auszuführen, den 50er und die Höhenmeter sollten wir im Großen und Ganzen schon drauf haben - also los.
Trotzdem stellt sich in Veitsch kurz nach der Ankunft mal eine prinzipielle Frage: Ist das Laufen mit Regenschirm eh gestattet? Es gießt nämlich wie aus Kübeln - hört aber freundlicherweise rechtzeitig vorm Start wieder auf. Allfällig mitgebrachte Rucksäcke und Eigenverpflegung wird auch gleich wieder ins Auto geworfen, die Energiebilanz bei diesem Rennen ist bei mehr als zehn Laben zumindest ausgeglichen - und so auspowern, dass wir in einen Hungerast reintaumeln, werden wir uns eh nicht. Altherrenpartie eben... - Dazu trägt auch die Streckenführung das Ihrige bei, denn die ist insgesamt schon sehr läufer:innenfreundlich, selbst der legendenumwobene Teufelssteig hat eine eigentlich sehr angenehme und überschaubare Länge. Das erste Drittel kommt mir (verzeih, wenn mich die Erinnerung trügen sollte, ich bin ja Debütant!) fast ein bissl forststraßenlastig vor, bei der letzten Labe vorm Teufelssteig rutscht mir, als die Helfer mir ankündigen, dass es jetzt steil wird, eine kleine Frechheit raus (bitte nachträglich um Verzeihung dafür): "Super, die Strecke kriegt Charakter!" - und den hat sie dann wirklich! Steil rauf, schöne Aussicht, windiges Plateau, vorsichtig aber gut zu laufender Weg zwischen Felsen, Latschen und Wiese. Ich kenn die Gegend ganz gut, allerdings nur im Winter von Skitouren, das ist schon eine andere Welt, aber so grün und saftig gfallts mir auch recht gut. Dann irgendwann mal ein paar Kilometer gefühlt nur zwischen Heidelbeerfeldern, hat man sonst auch eher selten. Und, was auch sehr fein ist: Aufgrund des Umstands, dass wir als Zweierteam immer wieder zusammengewartet haben, gabs die Gelegenheit zu recht unterschiedlichen Bekanntschaften unterwegs. Der Bonustrack: Unsere Vierer-Fahrgemeinschaft, die sich gleich nach dem Start tempobedingt etwas aus den Augen verloren hat, ist zwischendurch immer wieder zusammengetroffen (dich, Ulrich, hab ich glaub ich sogar dreimal unterwegs wiedergesehen) und ist dann auch sehr zeitnah beisammen ins Ziel gekommen. Hat Spaß gemacht!
Orientierungsmäßig ist die Strecke an manchen Stellen ein bisschen eine Challenge, muss ich sagen, da sind Dirk und ich nicht nur einmal rätselnd und auf der Suche nach den gelben Punkten auf und abgegangen. Letztlich is aber alles gut gegangen. Summa summarum: Nicht zu viel versprochen, das ist schon ein seeeehr leiwander Lauf, der glaub ich sowohl für die Ambitionierten als auch für Spaziergänger wie mich einiges zu bieten hat. Danke für die Hartnäckigkeit bei der Empfehlung! Könnte leicht sein, dass ich hier wieder mal an den Start gehe, alle Kuchen hab ich glaub ich nicht durchgekostet :-)