wer hätte das für möglich gehalten Wer hätte das für möglich gehalten, wer hätte mir das zugetraut
Also ich mich im Jänner für die Langdistanz in Podersdorf angemeldet habe, hatte ich nicht geahnt, welch durchwachsenes, verletzungsbedingtes Trainingsjahr vor mir liegen wird.
Bis Ende Mai läuft alles prima, dann plötzlich der erste Schock – ganz unerwartet nach einem Sportwochenende fahre ich nach der Firma mit Verdacht auf Blinddarm im Krankenhaus und lande am nächsten Tag am OP-Tisch.
Die Olympische Distanz Neufeld muss gestrichen werden – es wären so ideale Bedingungen gewesen, aber bis Podersdorf ist noch genügend Zeit, das geht sich aus.
Anfang Juli darf ich dann endlich wieder mit leichten Läufen beginnen und starte auch gleich beim Irongirl in Kärnten, da ich den Startplatz gewonnen habe – läuft ja besser als gedacht trotz einmonatiger Laufpause.
Eine Trainingswoche in Kärnten folgt, wo v.a Radeinheiten am Plan stehen, aber natürlich auch ein paar Läufe. Gleich Mitte der Woche fängt das linke Wadl zu krampfen an. Nach ein paar nicht so erfreulichen Laufversuchen, dann die nächste Hiobsbotschaft Mitte Juli – ein 8cm langer Muskelfasereinriss in der linken Wade.
Ich bin am Boden zerstört – ob sich jetzt Podersdorf noch ausgehen wird?
Der Mostiman in Wallsee muss gestrichen werden. Ich renn von einem Arzt zum anderen, von einer Behandlung zur nächsten – Podo muss doch trotzdem möglich sein.
Einige raten mir an Podersdorf nicht festzuhalten, zumindest nicht an der Langdistanz, doch das kommt für mich nicht infrage – zumindest solange ich nicht weis, wann ich wieder mit laufen beginnen darf, und wies dann läuft, kurze Recomradausfahrten im Wohnzimmer darf ich mittlerweile absolvieren
Anfang August dann endlich die erfreuliche Nachricht, ich darf mit kurzen lockeren Läufen beginnen. Der erste Versuch ist mehr als ernüchternd. Zwei Tage später sind zumindest langsame 3km schmerzfrei möglich. Es wird gesteigert von 4km in der Früh, 4 am abend, mehr auf einmal ist zuviel. Schwimmen, Radln und natürlich auch Laufen funktioniert nur mit Kompressionssocken … aber es funktioniert langsam und kurz.
Mitte August eine lange Radausfahrt – das funktioniert, danach der lockere 4km Lauf klappt auch.
Eine Woche vor Podersdorf mein längster Lauf mit 13,5km … in Lauf-Geh Kombination – aber dafür schmerzfrei.
Ein Finish trauen mir nicht viele zu, aber ich versuche es. Die Wettervorhersage leider alles andere als meine Wunschbedingungen – viel zu heiß und etwas zu viel Wind.
Somit stehe ich mit vielen anderen am Samstag um 7Uhr am Start. Das Verbot des Neo ist mir gleich, ich weiß, dass ich auch ohne Neo schwimmen kann und eine super Zeit kann mit den wenigen Schwimmkilometern sowieso nicht rauskommen.
Die erste Runde gemeinsam mit den HDlern ist eine Schlägerei, wie ich sie bei längeren Distanzen noch selten erlebt habe … noch dazu maschieren immer wieder Teilnehmer – Leute das ist ein Schwimmbewerb!
Mit meiner Schwimmzeit bin ich mehr als zufrieden, v.a. als ich sehen, wie viele Räder noch in der Wechselzone stehen und auch bei den paar Damen sind noch viele Räder hier. In der AK hab ich die schnellste Schwimmzeit – somit war ich auch schneller als die Gesamtzweite!
Beim Radfahren kommt immer mehr Wind auf und es wird brütend heiß, somit werden auch die Radzeiten von Runde zu Runde länger, aber ich bleibe trotzdem unter 6:30 am Rad und somit steige ich auch unter 8Stunden vom Rad.
Meine Bestzeit vom Vorjahr in Kärnten liegt bei 13:27, da bin ich beim Laufen komplett eingegangen – v.a. mental, also stehen die Chancen auf eine neue Bestzeit gut, wenn der Fuß hält.
Die erste Runde ist verdammt hart – ich mag keine Hitze, schon gar nicht beim Laufen. Somit wird wieder gelaufen und gegangen. Meine Uhr ist auf AutoLab 5km eingestellt und ich sehe, dass die 2. 5km trotz viel Geheinheiten auf 38min liegt. In der zweiten Runde kommen leichte Wolken auf und die Temperatur ist gleich viel angenehmer, was sich auch sofort auf meine 5km Zeiten positiv auswirkt. Bei der Wende mit 21km wage ich ein kurzes Hochrechnen, für den HM hab ich trotz vieler Gehpausen in der ersten Runde keine 2:30 benötigt, also, wenn ich nicht komplett eingehe, sind um die 13h realistisch.
Die letzten zwei Runden sind angenehm kühl, leider kommt aber ein ziemlich heftiger Wind auf – noch in Podersdorf stürzt ein Baum auf Autos, ausserhalb von Poderdorf muss man aufpassen, dass man nicht über die eigenen Beine beim Laufen stolpert.
Die Letzten 8km und ich habe noch knapp mehr als eine Stunde Zeit – ich kanns gar nicht glauben, das wird eine Wahnsinnszeit … und das mit der Vorbereitung !
Nun beginne ich nach fast jedem km hochzurechnen … noch eine kurze Gehpause vorm Zielsprint – ich will ja nicht, dass mir noch kurz vorm Ziel die Kraft zum Laufen ausgeht … und dann auf den letzten km .. ich kanns gar nicht glauben und laufe mit 12:57:21 durchs Ziel.
Es war eindeutig mein Tag, mein Rennen … trotz den Rückschlägen in der Vorbereitung und den alles andere als idealen Wettkampfbedingungen.
Mein Durchhaltevermögen wird mit dem gesamt 9.Platz bei den Damen mit meinem ersten Preisgeld belohnt
In der AK werde ich 3., wie auch in der AK der Meisterschaften – somit auch meine erste Medaille mit dem Adler
Ein sehr versöhnlicher Saisonabschluss
Danke an Alle, die mich angefeuert haben und v.a. an die, die an mich geglaubt haben - ich bin sooo happy