12 Stunden Lauf 3er Staffel12 Stunden Lauf Vogau 4er (3er Tam)
Hier mein Rückblick auf die tollste Laufveranstaltung meines noch so kurzen Läuferdaseins.
Ich entschuldige mich schon jetzt, wenn es etwas länger wird, aber es war ja auch ein langer Lauf.
Vorgeschichte Irgendwann Anfang Feber, hab ich mich das erste Mal mit diesem Thema beschäftigt. Damals hatte ich gerade erst 9 Monate Lauferfahrung, aber man muss sich ja Ziele stecken.
Anfang März war es dann fix dass ich mitlaufen werde. Natürlich noch in der Annahme in einer 4er Staffel zu laufen
DonnerstagAm Donnerstag die Nachricht von Gerd, dass er nicht starten kann. Verständlich, ich könnte auch nicht starten, wenn eines meiner Kinder mit hohem Fieber im Bett liegt.
Da ich keine Ahnung habe wie so eine Staffel über 12 Stunden abläuft schockt mich das eigentlich gar nicht.
FreitagAm Freitag reise ich dann gemütlich nach Vogau, natürlich nicht ohne auf dem Hinweg berufsbedingt in 3 steirischen Weinkellern einzukehren. (Soviel zum Thema kein Alkohol vor dem Wettkampf).
In Vogau braucht es dann einige Zeit bis ich das Quartier gefunden habe, aber schlussendlich klappt auch das.
Ich treffe mich mit Michi und wir machen uns auf den Weg zur Startnummernabholung wo wir Fredmann treffen sollten. Die Ladies bei der Startnummernausgabe waren zwar nicht dem Läuferdunstkreis zuzurechen, aber trotzdem sehr nett.
Originalzitat: was heisst eigentlich 42195 [vierzweieinsneunfünf]?
Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir vor der offiziellen Ausgabezeit dort waren.
Jetzt ging es daran unseren Zeltplatz wohnlich zu gestalten. Immerhin standen die Chancen auf Gewitter nicht zum Schlechtesten.
Unser Wechselplatz war 550 m nach dem Startbereich
Dank Manfreds Equipment und Michis Managerqulitäten, ging das Ganze recht flott und sah sogar stabil aus. (Im Gegensatz zu manch anderen high tech Zelten in der Nachbarschaft, sollte sie auch Windsicher sein).
Nach getaner Arbeit war Futter fassen angesagt. Im Gegensatz zum Wien Marathon werden hier die Läufer ordentlich verpflegt. (Nudeln, Kaiserschmarrn und Bier. Ob es auch alkoholfreie Getränke gab, kann mangels Eigenbedarf nicht bestätigt werden.
Nach dieser ausgezeichneten Auffüllung unserer Speicher ging es zum Bahnhof um Christian abzuholen. Leider stieg er in den falschen Zug ein, sodass uns nichts anderes übrig blieb als ins Bahnhofsbeisl zu gehen und bei einem Bier auf ihn zu warten. Nach einigen Minuten hatte Christian es doch nach Vogau geschafft und uns zielsicher im Beisl aufgestöbert.
Danach ging es zurück zur Pasta Party wo Christians Hunger gestillt werden sollte. Ausserdem mussten wir ja auch noch Gerds Portion vertilgen. Leider war kein Kaiserschmarrn mehr im Reindl. War aber auch kein Problem, weil der Essensgutschein anstandslos mit 2 Bier abgegolten wurde. Das Schicksal nahm seinen Lauf als wir an einem Tisch Platz nahmen an dem einige Essensbons lagen. Auch diese wurden dank Manfreds Tauschgeschick in Bier angelegt. Unser Ziel für den nächsten Tag war an diesem Abend die Marathondistanz für jeden in der Staffel. Also an die 136 km.
Danach gings ab in die Heia.
Der Tag XNach einem subjektiv sehr gutem Schlaf gings um 6 zum Frühstück wo wir auch andere Starter trafen. Um 7 Uhr waren wir dann beim Zeltplatz, verstauten unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg zur Läuferbesprechung. Das Wetter zeigte sich von seiner freundlichsten Seite. Es schien sehr warm und trocken zu werden, aber man weiss ja nie. Wir gingen in der Reihenfolge Gotti – Fredmann – Tschitschi an den Start und wechselten jede Runde.
Wie man Fredmanns Grafik entnehmen kann war mein Tempo von Beginn an viel zu schnell.
ABER: Bei dieser Stimmung und jede Menge Läufer die man ständig überholen konnte, kann ich nicht langsam laufen. Da auch Manfred und Christian mächtig Tempo machten, waren die Regenerationszeiten entsprechend kurz. Nach ca. 18 Minuten musste Mann wieder auf die Piste.
Obwohl die Runde nur 1,83 km lang war, gab es einiges zu sehen.
200 m von unserem Zelt war eine Bühne auf der von Morgens bis Abends verschiedenste Bands spielten. Die Qualität reichte vom weglaufen bis zum aufpushen. Egal, der Zweck heiligt die Mittel. Kaum ausser Hörweite machte ein DJ mächtig Stimmung, gleich danach gings an Megastaffel Lagern vorbei. Ein paar Meter weiter sah man schon die Getränkestation, die Stimmung des Startbereichs, die Verpflegestation, die mich leider viel zu selten sah, die RundenzählerInnen auf Ihrem LKW die sehr lautstark anfeuerten, die ständig anwachsende Menge an Zuschauern, wieder vorbei an Zeltgelagen, und noch kurz hinauf zu unserem Zeltplatz.
Sogar eine Dusche war entlang der Strecke aufgebaut. Aber so heiss wurde es dann doch nicht.
Vom Wetter hatten wir einen ziemlich perfekten Tag. In der früh zwar etwas warm, aber im Laufe des Tages zog es zu und ein erfrischender Wind kam auf.
Die Zeit verging relativ schnell. Nach 6 Stunden bekamen wir Verstärkung durch Sandra und Larissa. Von Ihnen erfuhren wir auch, dass wir an 3. Stelle lagen. Mittlerweile waren 42 Runden absolviert. Weit mehr als unsere Marschroute vorgesehen hatte.
Jetzt wurden auch die Mitbewerber genauer unter die Lupe genommen. Bald fanden wir heraus, dass sie auch nur zu Dritt unterwegs waren und zu sympathisch waren, um als Feindbilder herhalten zu können.
Ab Runde 20 war es bei mir vorbei mit der Herrlichkeit. Die Beine wurden merkbar schwerer und auch mein linkes Knie brauchte gut 400m bis es halbwegs rund lief. Die Zeiten wurden im Vergleich zu vorher deutlich langsamer, jedoch noch immer unter meinem angepeilten km Schnitt von 5:20 bis 5:30.
Einen Lichtblick gab es noch in Runde 64 (meiner 22. Runde), als unsere direkten Kontrahenten wieder in Sichtweite kamen. Das war aber auch die letzte Runde unter 5:00/km.
Auch wenn das Tempo meinerseits jetzt an die 5:30/km ging konnte man sich an und abseits der Strecke jede Menge Motivation holen. Es kam aber jetzt auch durchaus vor, dass man von 12 Stunden Läufern überholt wurde.
Je näher es dem Ende entgegen ging, desto lauter wurde es entlang der Strecke. Für die letzten Runden hatten wir uns einen Zeitplan zurechtgelegt um noch optimal Meter zu machen. Laut Plan hatte ich 11 Minuten für 1300m bis zur Ziellinie + Zusatzmeter
Die Rundenzeiten passten genau und ich ging 12 Minuten vor Acht auf die letzte Runde. Die Stimmung war jetzt echt ein Wahnsinn und dieStrecke war jetzt ziemlich voll mit den ganzen Megastaffeln, Staffeln, 6 Stunden und 12 Stundenläufern. Immerhin 700 gingen insgesamt an den Start. Trotzdem konnte ich noch ein gutes Tempo vorlegen. Es blieb sogar noch Zeit für ein Bier bei der Getränkestation. Man glaubt kaum was da für ein Gedränge war

Nach der Ziellinie nahmen mich Christian und Manfred in Empfang und wir genossen die restlichen Meter zu dritt.
Ich konnte sogar noch die Staffelschleife an Fredmann übergeben und ihn damit zum Schlussläufer machen.
After RaceJetzt begann das lange Warten auf die Streckenvermessung. Zu blöd auch, dass wir 10 m vor der 600m Markierung waren als die Schlusssirene erklang. Dort wäre nämlich die nächste Streckenvermessung gestartet.
Nach amtlicher Vermessung machten wir uns auf dem Weg in den Zielbereich um unser verdientes Finisherbier zu geniessen. Michi zog es vor, seinen Triumph im Zelt zu geniessen. Der muss wirklich fertig gewesen sein, oder er wollte auch einfach mal gemütlich im Stuhl liegen. In den letzten 12 Stunden hatte er ja keine Zeit dafür
Auf der Ergebnisliste von 19 Uhr wurden wir auf Platz 4 geführt. Auf der Endergebnisliste fanden wir uns plötzlich auf Platz 3 wieder, was bei uns doch zu verdutzten Gesichtern führte.
Die Siegerehrung verzögerte sich dann doch noch einige Zeit. Das hatte den Vorteil, das auch Michi den Zeltplatz genug genossen hatte und sich schon wieder fürs Bier interessierte. Die Siegerehrung zog sich dann über 3,5 Stunden hin. Es wurden nämlich alle Teilnehmer einzeln nach vorne geholt um Ihnen die Erinnerungsmedaillen und Pokale zu übergeben. Angefangen von Megastaffeln mixed, weiblich, männlich, junior, 4 er Staffeln wieder in der Reihenfolge und bei den Einzelläufern noch zusätzlich nach Altersklassen unterteilt.
Aber nach 12 Stunden sind ja wirklich ALLE Sieger.
Man muss DIDI, dem Organisator zugute halten, dass davor max. 350 Läufer bei diesem Lauf an den Start gingen. Heuer waren es über 700 Läufer.
Als wir dann an die Reihe kamen wurden wir als 3. in der Männerwertung und 4. in der Gesamtwertung gereiht.
Aber uns bleiben ja noch die offiziellen Ergebnislisten
FazitNicht alles was in Ergebnislisten steht stimmt auch
Die schnellsten und schönsten Runden waren mit Motivatorinnen an der Seite.
Die Stimmung entlang der Strecke war genial und gänsehautlike.
Das Wetter war optimal
Die Organisation war super
Nummer 1 in meiner persönlichen TOPLISTE, auch wenn ich nur auf ein kurzes Läuferdasein verweisen kann.
Nächstes Jahr sicher wieder, als Vorbereitung für Wörschach

Der Bericht erhebt keinen Anspruch und Vollständigkeit.