Ladies Tri in Breitenbrunn
In meinem Kalender war der 30. August schon lange markiert - ein Triathlon nur für uns Mädels - da wollte ich dabei sein! Hatte mich schon lange angemeldet, das war auch gut denn der Bewerb war schon Wochen vorher ausverkauft.
ls wir am Sonntag gegen 9.00 Uhr in Breitenbrunn ankommen strahlt die Sonne vom Himmel, es ist angenehm warm, nur ein bißchen Luft (Wind wäre zuviel gesagt). Kein Vergleich mit dem grauslichen Samstag wo sich die Podersdorfer Tri's durch Gatsch und Sturm kämpfen mußten - für uns Mädels der perfekte Tag - genauso wollen wir's. Parkplätze gibt es beim Strandbad genug, es wird noch fleißig aufgebaut, die Einlauframpe zurechtgezimmert, Transparente gespannt, ... Wir erkunden erstmal die Gegend, Startnummern, Wundertüte (Startersackerl) und Leihchip werden abgeholt, Einstieg und Ausstieg aus dem See begutäugelt. Die Gegend ist wirklich sehr nett, es liegen Segelboote im kleinen Hafen, richtig idyllisch. Beim Seebad gibt es viele Toiletten und keine Warteschlangen, die dadurch gewonnene Zeit können wir mit Plaudern verbringen, und natürlich mit Wechselzone-Sachen kontrollieren, in Gedanken den Wechsel nachzuvollziehen, wieder die Sachen zu kontrollieren, ... na ihr wißt schon. Die Wettkampfbesprechung beginnt mit Sponsorendanksagungen, dann gibt's aber auch ein paar Details zum Rennen. Heute hab' ich gar keinen Neo mitgenommen, denn der seichte Neusiedlersee muß doch bacherlwarm sein ... ein paar Minuten vor dem Start wate ich ins Wasser und krieg' gleich einen Kälteschock, es ist saukalt! Interessanterweise ist der knöcheltiefe Schlamm im Wasser angenehm warm, grauslich aber warm.
Der Einstiegsbereich ist recht eng, wir stellen uns am Ufer auf und schon zählen die Leute hinter uns von 10 auf 0 runter - los geht's! Es ist mein erster Start bei dem ich ins Wasser hineinrennen muß (sonst immer direkt aus dem Wasser) und damit muß ich mich erst noch anfreunden. Wir stolpern ins sandige Wasser, zuerst ist es noch ein bißchen steinig, dann gatschig und schließlich schmeissen wir uns in die Fluten. Aber da geht der Kampf erst los - es ist ja nicht mein erster Tria, aber dieser Schwimmstart war nicht ohne. Es war ein Gewurle und Geplatsche, von Schwimmen keine Spur. Ich versuche irgendwie ins Kraulen zu kommen aber schließlich muß ich aufstehen (See ist ja recht seicht) und hechle nach Luft. Neuer Versuch - gleiches Problem. Normalerweise geht's mir beim Schwimmen am besten von den 3 Disziplinen, heute ist das total anders. Ich kämpfe mich irgendwie um die Bojen herum und taumle wieder ans Ufer. Es wird ca. 50m gerannt, vorbei an den Zuschauern die uns super anfeuern, die Veranstalter haben sogar für Material in Form von 'Klatschprackern' gesorgt (oder wie immer auch diese aufblasbaren Dinger heißen die man aufeinander schlägt). Wieder rein in die Brühe und wieder geht der Kampf los. Irgendwann knackst meine Nase bedenklich weil sich irgendein Fuß der Schwimmerin vor mir in mein Gesicht verirrt hat aber nachdem es nicht sehr weh tut wird das ignoriert (Adrenalin ist super!). Ich bin froh daß ich endlich raus aus dem Wasser komme und trapple in die Wechselzone. Mir ist schwindlig, aber ich finde ganz gut in die Radschuhe, Sonnenbrille und Helm auf und los geht's auf die Radstrecke.
Auf die bin ich diesmal schon sehr neugierig weil ich erstmals mit (geborgtem) Rennrad unterwegs bin. Aufsteigen und losfahren geht sehr gut, und schon sause ich los. Strecke ist superflach, beim Start/Zielbereich viele Zuschauer, entlang der Strecke natürlich kaum jemand. Nach 2,5 km gibt's eine Wende, 30m vorher Überholverbot damit wir sicher ums Eck kommen, dann wieder zurück. Ich fühl' mich total sicher am Radl, mich überholen zwar wieder einige flotte Damen, aber kein Vergleich mit meinen bisherigen crossbike-Erfahrungen wo ich total durchgereicht wurde. Die insgesamt 20 km sind schnell vorbei, ich steige ab und schieb' das Rad in die Wechselzone. Dabei kippt mir das edle bike um und knallt auf meinen Knöchel. Ich schlüpfe in die Laufschuhe und zieh' an den Gummi-Schnellverschluß-Bandeln an - schwupp, schon ist eines der Bänder aus dem Plastikverschluß geschlüpft und ich muß es erst wieder einfädeln - kostet nur ein paar Sekunden.
Dann aber raus zum Laufen und diesmal achte ich gleich von Beginn an auf die 'richtige' Atmung damit ich nicht wieder mit Seitenstechen nach ein paar hundert Meter verende. Es geht richtig super und ich finde sehr schnell meinen gewohnten Schritt, kann sogar relativ viele Läuferinnen überholen und fühle mich wohl. Es geht einen schmalen asphaltierten und ebenfalls total flachen Weg 1km entlang, dann Wende um aufgemalten Wendepunkt und retour, vorbei am Ziel geht's auf die 2. Runde. Die Zuschauer sind toll und feuern uns an, es gibt sogar 2 Verpflegungsstellen die ich aber nicht in Anspruch nehme. Knapp vor dem Ziel geb' ich nochmal Gas und schnapp mir die letzte Tri-Lady bevor ich mit 1h 26 ins Ziel komme - super war's!
Ich bekomme eine Piccolo Sekt und die Finisher-Medaille, bei Rückgabe des Leihchips bekommt man auch ein odlo-Shirt und ein Plastkarmband. Die Labestelle für uns Damen ist sehr gut bestückt mit Wassermelonen, Kuchen, Sojadrinks und sogar Kaffee (super!!!). Wir warten noch die vorläufige Ergebnisliste ab und genießen die nach-Wettkampf-Atmosphäre. Schön langsam erst merke ich das schmerzende Näschen, den schmerzenden Knöchel und sehe eine blutige Schürfwunde an der Wade - ja, das war ein schöner Triathlon ;-)
