Autor Thema: 2013-08-25 Faakersee Triathlon OD - Michi  (Gelesen 793 mal)

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2013-08-25 Faakersee Triathlon OD - Michi
« am: 25.08.2013, 00:00:00 »
Datum: 2013-08-25
Event: Faakersee Triathlon OD
Distanz: 50.000 km

Ersteller: Michi

Offline Michi

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2013-08-25 Faakersee Triathlon OD - Michi
« Antwort #1 am: 25.08.2013, 00:00:00 »
Der Tag der Premieren...

Badewetter am Samstag bei der Anreise nach Kärnten - doch die Wetterprognosen für Sonntag lauten: Regen. Starkregen. Es wird "aus Kübeln giessen" ...
Mir kommen Zweifel, ob ich nicht doch lieber mein Mountainbike hätte mitnehmen sollen: mal abgesehen von einem Hobby-Triathlon (200 m/11 km/3 km, ich habe mich 1,5 Stunden vorm Start überreden lassen mitzumachen)
ist das hier meine Triathlon-Premiere. Und ich habe erst vor 3 Wochen (nach besagtem Hobbybewerb) beschlossen, am Faakersee doch nicht mit meinem MTB zu fahren sondern mit einem "richtigen" Triathlonrad.
Bisher bin ich also erst 5 x mit dem für mich umgebauten Zeitfahrrad meines Mannes gefahren, und das noch nie im Regen. Das kann - trotz Regen - ja heiter werden...
Am Nachmittag schauen wir bei den Aquathlon-Bewerben der Kinder zu. Weit draussen am See sind schon die Bojen für den morgigen Bewerb zu sehen. Zu sehen??? Für mein Empfinden sind die ewig weit draussen, ich werde ganz nervös
bei dem Gedanken ans morgige Schwimmen. Bisher habe ich die 1500 m nur in der Sicherheit des 25m (oder auch mal 50m) Schwimmbeckens absolviert, noch dazu habe ich erst letzten Herbst begonnen, Kraulen zu lernen. (Und bin immer noch dabei, es zu lernen ;-)  
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang in die Faaker-Au und begehen schon mal die morgige Laufstrecke. Laufen - die einzige Disziplin, die kein Neuland für mich ist. Ich bin zwar das erste halbe Jahr heuer wegen Probleme mit meiner
Achillessehne wenig gelaufen, aber 10 km gehen immer.

Sonntag früh. In der Nacht hat es zu regnen begonnen, Gewitter gab´s auch.
Ich bin voll nervös und nerve meinen Mann, der sehr viel Geduld mit mir hat. Er wäre ja selber gerne gestartet - kann er aber nicht, weil ich sein Rad habe, und ausserdem muss er mich bei meiner Premiere "rundum betreuen".
Wir fahren recht früh zum Startgelände und ich bin unter den ersten, die einchecken. Schaue mir nochmal die Wege in der Wechselzone an. Gehe im Gedanken alles durch.
Dann kurz vor der Wettkampfbesprechung schon die Durchsage - Neoprenanzug ist erlaubt, Wassertemperatur 21,7 Grad. Applaus, Zustimmungsrufe im großen Zelt. Nur ich kann mich nicht sonderlich begeistern. Bin ja auch erst einmal mit Neo geschwommen: Testschwimmen eines Neopren-Anbieters im Schwimmbad, 4 Längen. Aber wir haben den Neo meines Mannes im Auto, der passt mir so einigermassen. Und wenn alle mit Neo schwimmen werd ich´s auch tun.
Alleine rauskommen aus dem Ding werd ich schon irgendwie!

Der in der früh noch leichte Regen wird stärker, als die Teilnehmer am Volksdistanz-Bewerb auf die Radstrecke gehen. Hoffentlich kommt nicht auch noch ein Gewitter...
Bald ist es für mich Zeit, den Neo anzuziehen - und endlich lässt meine Nervosität nach: jetzt gibt´s eh kein Zurück mehr!
Kurzes Einschwimmen im See, beim Start der Männer zuschauen - und dann geht´s auch für mich im letzten Startblock los: ich starte am Ende des Feldes, will mangels Schwimm-Erfahrung nicht ins Gemenge geraten.
Mein Ziel fürs Schwimmen: nicht als Letzte aus dem Wasser steigen! Ich kraule ruhig los, wechsle nach je ein paar Minuten immer wieder kurz ins Rückenschwimmen um meine Atmung zu beruhigen. Das Feld zieht sich in die Länge; das Wasser im Faakersee ist so klar dass man die anderen Schwimmer gut sieht und Abstand halten kann, um keine Tritte/Schläge abzubekommen. Schneller als erwartet ist die erste Boje erreicht. Auf den nächsten 500m wird es schon ein wenig anstrengend, aber ich sehe dass noch etliche Schwimmer hinter mir sind; erleichtert umschwimme ich die zweite Boje: 2/3 sind geschafft! Die Arme werden langsam müde, das Atmen wird immer anstrengender, die Rückenschwimm-Intervalle häufiger. Endlich liegen die 1500 m hinter mir und ich steige nach 32 Minuten aus dem Wasser; für mich eine super Zeit! Die Erleicherung weicht kurzfristig der Ernüchterung - was ist mit meinen Beinen los? Die sind total schwer, ich trotte langsam in die T1. In der Wechselzone hängt mein Bike schon recht einsam am Reck, ich habe viel Platz und lasse mir auch reichlich Zeit. Streife den Neo problemlos ab, nehm ein Gel, trinke, zieh Socken und Radschuhe an, Helm und Handschuhe an und los geht´s.

Auf der ersten Radrunde ist sehr viel Verkehr, ich fahre noch etwas vorsichtig; zum Glück regnet es nicht allzu stark. Die zweite Runde fahre ich schon deutlich mutiger; überholt werde ich aber immer noch von zahlreichen schnelleren Fahrern, vor allem an den beiden Anstiegen. Macht mir aber nichts, ich wusste ja schon vorher dass ich viel zu wenig Rad-Training generell und mit dem Triathlonrad im Besonderen habe. In der dritten Runde sind schon deutlich weniger Teilnehmer auf der gesperrten Radstrecke unterwegs, und in der letzten sind dann nur mehr wenige Mitstreiter vor und hinter mir unterwegs. Ich habe immer mehr Spaß am Fahren, geniesse die Bergabfahrten (hätt´ ich vorher nicht gedacht!) und der Regen ist mir "wurscht". Nach 38 km in 1:21 h geht´s in die T2, und diesmal ist kaum mehr Platz: Mein Rad-Platz und auch alle anderen daneben ist/sind belegt, jemand hat anscheinend im Wettkampf-Eifer die Zahlen auf der Stange falsch gelesen und sein Rad auf meine Nummer gehängt. Vorsichtig rücke ich die Räder zur Seite um mein Bike noch irgendwie unterzubringen. Schnell in die Laufschuhe, Trinken und weiter geht´s. Ein Blick auf die Uhr zeigt - ich kann unter 3 h finishen.

Der Umstieg vom Rad aufs Laufen macht zum Glück keine Probleme. Nach wenigen hundert Metern Asphalt gehts auf Forstwegen durch die Au. Anfangs weiche ich den Lacken noch aus, aber ab km 2 ist das nicht mehr möglich, der Weg ist teilweise eine einzige, knöcheltiefe matschige Lacke. Also rein in den Gatsch, mittendurch durch´s Wasser und den Schlamm. Eigentlich hatte ich gedacht dass das Laufen für mich der einzige bekannte Teil dieses Bewerbes ist - aber SO ein "Hupf-in-Gatsch" hab ich noch nie erlebt/erlaufen! Aber irgendwie ist es auch lustig...!  Die 2 Runden / 9,7 km vergehen schnell, und den letzten Kilometer geniesse ich so richtig in dem Bewusstsein, bald meinen ersten Triathlon gefinisht zu haben. Nach 52 min laufe ich strahlend durchs Ziel, mit einer Gesamtzeit von 2:56:02.

Ich hatte mir zwei Ziele gesetzt, und ich habe beide erreicht: ich wollte unter 3 Stunden finishen, und vor allem: ich wollte Spaß am Bewerb haben - und den hatte ich auf jeden Fall !!!

Premieren:
1. "richtiger" Triathlon
1. x mit Neopren im Freiwasser geschwommen
1. x im Regen auf dem Triathlonbike gefahren
1. x so richtig "Hupf in Gatsch" gelaufen

Resumee:
es war GENIAL - und sicher nicht mein letzter Triathlon !!!


 

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