Hallo!
Als aller Erstes muss ich erwähnen, dass es meine erste Traillauf Veranstaltung war und ich somit keinen Vergleich mit anderen habe.
Der Tag begann eigentlich recht gut für einen Lauf, es war sonnig mit ca. 19Grad. Bis zum Start um 11uhr wechselte es aber zu recht windigen 20Grad. Beim Warten auf das Racebriefing hatte ich also eine Windjacke an.
Gleich mal zur Orga: Der Start/Zielbereich war großzügig mit Tischen und Bänken ausgestattet, Parken war im Umkreis ohne Probleme möglich und auch öffentlich hat man gut anreisen können. Da es (noch) eine recht kleine Veranstaltung ist (<200 Teilnehmer), hatten viele Freundin/Frau/Kinder etc. mit, die alle gut Platz hatten. Für die Kleinen ist auch ein sehr cooler Spielplatz ums Eck, also genug zu tun bis der teilnehmende Elternteil wieder zurück ist. Es gab eine sehr saubere WC Anlage (hier könnte man bei steigender Teilnehmerzahl evtl. noch um eine Mobile erweitern) und wenn man alleine kam, konnte man seine Tasche auch beaufsichtigt abstellen. Für ausreichend Verpflegung vor und nach dem Lauf war auch gesorgt. Ein Restaurant aus dem Ort bot Würstel vom Grill, Pommes und veganes Chilli an. Für den süßen Magen gab es ausgezeichneten Kuchen (Apfel, Zwetschke) und für das Finisher Bier war auch gesorgt.
Eine Viertelstunde vor Start gab es ein Briefing, in dem die Beschilderung und Markierung von Wichtigen Wegpunkten nochmal erklärt wurde. Im Vorfeld war das etwas meine Sorge. Ich hatte mir zwar den GPS-Track heruntergeladen, aber nie auf die Uhr übertragen. Auch bin ich im Vorfeld nicht dazu gekommen, die Strecke einmal im Training zu laufen. Grob waren mir Teile der Strecke bekannt und am Veranstaltungstag entschloss ich mich rein nach den Markierungen zu laufen, was im Nachhinein gesehen vielleicht eh klug war. Da ich den 10km Bewerb gelaufen bin, kann ich im folgenden natürlich nur diesen beurteilen. Ich fand die Markierungen außerordentlich gut und ausreichend angebracht. Zu keinem Zeitpunkt musste ich mich umsehen oder gar mein Smartphone hervorkramen. Es ging aber anscheinend nicht allen so. Auch auf der 10km Strecke sind sich anscheinend Teilnehmer verlaufen. Auf der kurzen 5km Strecke und dem Hauptbewerb (22km) sogar recht viele wie ich im Ziel mitbekam. Mir persönlich ist das ein Rätsel, da ich mir nicht vorstellen kann, dass nicht auch die zwei anderen Bewerbe so gut markiert gewesen sein sollten. Eine Erklärung ist vielleicht das Laufen mit der Uhr oder Smartphone als Navi. Beim Übertragen einer GPS Datei verhalten sich unterschiedliche Apps unterschiedlich. Nicht jede App kennt jeden Weg und wandelt so ein Stück dann entweder um oder fügt einen sogenannten "Off Grid" Abschnitt ein. Das kann im Eifer natürlich verwirren, vor allem wenn man eine Strecke gar nicht kennt. Vielleicht ist es das dann eben besser einfach stur nach Markierungen zu laufen und eben auf solche zu "warten".Im Briefing wurden wichtige Abzweigungen zusätzlich mit Km Angabe erwähnt und auch auf der Strecke zusätzlich markiert. Wie auch immer, hier wird der Veranstalter im nächsten Jahr sicher eine Lösung parat haben und nachbessern.
Der Lauf selbst: Wie erwähnt mein erster Traillauf und somit war ich schon aufgeregt. Vor allem weil ich im Training davor kaum Hm gelaufen bin. Ich reihte mich also am Ende des Starterfeldes ein, nur einige Nordic Walker waren noch hinter mir. Der Lauf begann gleich mit 200m leichtem Anstieg auf einem Wanderpfad zum Aufwärmen. Das es im Wald immer tükisch sein kann bewies eine junge Dame, die gleich hier etwas unter dem Laub übersah und stürzte. Zum Glück ist außer dem Schreck nichts ernsthaftes passiert. Nach diesem Stück folgten ca. 1,5km flach bis leicht fallend über Schotter und Asphalt hin zum Kriterium auf der 10km Strecke. Zwischen Km2 und 4 wurden eigentlich fast die ganzen Hm des Laufes gemacht. Das zog sich ordentlich aber ich konnte gut mit dem Feld mithalten. Ich hatte nach dem Start einige Läufer überholt, konnte aber nicht abschätzen wo im Feld ich mich befand. Die ersten 7km waren für 10km und 22km Läufer ident. Ich kannte ja einen Teil der Strecke schon, aber dieser Anstieg zum höchsten Punkt des Rennens war mir neu. Von daher ging ich auf Nummer sicher und verausgabte mich nicht zu sehr, gerade so das ich ein gutes Gefühl hatte. Das Ziel dieses Anstiegs war die Kammersteiner Hütte, neben der eine Aussichtsplattform steht, die einen herrlichen Überblick über den Wienerwald bietet. Dieser war mir gestern aber egal, die Treppen hätte ich nicht mehr geschafft. Danach kam ein kleines Stück downhill, auf dem mir eine Läuferin offenbarte, dass sie bergab laufen nicht mag… bergauf eigentlich auch nicht… aber sie hat sich für die 22km angemeldet… OK?!
Bis zu Km7, an dem sich dann die 10km und 22km Strecke teilte, ging es leicht wellig dahin. Auf diesem Stück war ich dann das 2. Mal bei einem Sturz dabei. Muss ca. Km5 gewesen sein. Der Läufer kurz vor mir stolperte über einen kleinen Stein und schlug wirklich hart auf. Sein Glück das es dort Waldboden war und er (zumindest was ich sehen konnte) keinen Stein oder Wurzel erwischte. Ich fragt kurz ob alles OK sei, wartete bis er wieder auf den Beinen war und lief dann weiter. Ca. bei Km6 gab es eine Labe, die ich aber nicht in Anspruch nahm. Nach Km7 ging es zu Km8 nochmal ein kleines Stück bergauf und danach nur mehr bergab ins Ziel. Diese gut 2km bergab (wieder fast die ganzen Hm des Laufes) hatten es für mich in sich. Schnelles bergab laufen bin ich nicht gewohnt und habe ich im Vorfeld noch nie trainiert. Zwischendurch hätte ich mir sogar wieder bergauf gewünscht. Ab Km7 habe ich dann auch meiner Uhr mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Ich hatte mir die Zeiten vom letzten Jahr angesehen und wusste da ca. wo ich lag. Da merkte ich dass ich gar nicht so schlecht unterwegs war und wenn nicht alle Läufer um vieles schneller liefen als letztes Jahr, würde ich mich zumindest im vorderen Drittel einreihen.
So war es dann auch, gesamt im ersten Drittel und auch in der AK vorne dabei. Die AK hat etwas geschmerzt, da wurde ich 4.Versöhnlicher war „das Scheitern“ in der AK aber, als ich sah das mit der Drittplatzierte doch 5min abgenommen hat. Auf der Strecke ein kleine Ewigkeit für mich!
Danach:Tja, danach war wie danach eben sein soll. Von meiner Frau und meinen Kindern stolz im Ziel empfangen, wurde ich mit Grillwurst, Kuchen und Bier bestens versorgt.
Kurzum, schön wars!