Autor Thema: Kärntner Lauftage  (Gelesen 2602 mal)

Offline StefanM

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Kärntner Lauftage
« am: 25.06.2010, 11:40:59 »
Ich weiß jetzt nicht, ob ich das unter "Berichte" oder lieber unter den Thread "Motivation" posten soll, ich schreib’s halt unter "Lauftreff" obwohl ich nur mich getroffen hab:

Ich will ja jetzt nicht politisieren, aber nach den Gesprächen mit unserem Zimmerwirt beim letzten Kärntenaufenthalt waren die Chancen auf weitere Familienurlaube in Kärnten in nächster Zeit eher gesunken. Da es aber in Kärnten noch viele Seen gibt, die umrundet werden wollen, war ich froh, von Montag bis Dienstag zu einer Tagung nach Klagenfurt zu müssen. Ich überlegte also einen Tag anzuhängen.

Eine weitere fixe Idee von mir ist, einmal beim Wettlesen des Bachmann-Preises zuzuhören. Seit ich in meiner Jugend einmal einen Bericht über das öffentliche Abkanzeln junger hoffnungsfroher Autoren vor Publikum gesehen hatte, wollte ich das einmal live erleben. Ist aber auch nicht unbedingt ein Familienprogramm. Also nachgeschaut, wann der Bachmannpreis dieses Jahr ist und siehe da, glücklicherweise begann er gestern. Also war Kärnten von Montag bis Donnerstag gebucht.

Nach dem Abendprogramm am Montag inklusive Sirtaki-Tanz mit Kollegen zu Kärntner Liedgut (Griechischer Wein ;)) und dem Ende der Sitzung am Dienstag Mittag konnte ich endlich loslaufen. Ich war ja schon gespannt, wie schnell ich meine Form nach dem Linz-Marathon verloren hatte (die letzten 10 Wochen im Schnitt 2 mal laufen, nichts Langes). Ich wollte es jedenfalls gleich am Wörther See ausprobieren. Bis nach Velden werd ich schon kommen (nach dem Motto: ein Halbmarathon geht immer noch) und dann muss ich halt noch zurück.

Am Südufer läuft man zwar immer an der Straße aber immer auf Radwegen oder Gehsteig baulich von der Fahrbahn getrennt, also nicht so schlimm. Das Ufer ist zumeist verbaut, aber ein paar schöne Blicke auf den See gab’s schon. In Velden war eine Servicepause eingeplant, v.a. um Wasser nachzutanken, weil alles wollte ich nicht mitschleppen. Das Kraftwerk Forstsee mit frei zugänglicher WC-Anlage war da sehr passend, weil in ein Haubenrestaurant wollte ich so wie ich war auch nicht unbedingt. Am Nordufer konnte ich ein paar Mal von der Hauptstraße runter, musste aber aufpassen, um nicht in eine Sackgasse zu laufen, unnötige Meter wollte ich auch nicht laufen. Nach 3:50 (netto) war ich wieder zurück (40km, 130hm).

Da ich am nächsten Tag überraschender Weise noch stehen konnte fuhr ich zum Millstätter See leider lag der Parkplatz am Ortsende von Seeboden schon einige Höhenmeter über dem See, d.h. das musste ich am Ende alles hinauflaufen. Am Südufer verläuft am Beginn ein wunderschöner Wanderweg, allerdings mit vielen Wurzeln und Steinen, es war mehr ein Gehüpfe als Gelaufe. Viele Wanderer waren auch unterwegs bei denen ich mich vorbeidrängen musste („Junger Mann (!) nehmen Sie sich eine Hupe mit!“). Später wurde es zu einer Radroute, aber immer noch mit vielen Höhenmetern. Überrascht war ich, dass das Ende des Sees nicht und nicht auftauchen wollte. In Döbrich gab’s wieder eine Servicepause beim Strandbad, dann ging’s auf der Straße am Radweg zurück. Jetzt war ich schon etwas müde, aber ich dachte mir, ich muss einfach nur laufen und geduldig sein und warten bis die Runde aus ist. In Seeboden war ich dann schon schwach wie Flasche leer, trotzdem schaffte ich noch die Steigung hinauf zum Auto (2:49 netto, 27,5km, 280hm).

Den heimlichen Wunsch, danach noch um den Ossiacher See zu laufen gab ich nun auf. Da ich aber irgendwas am Nachmittag tun musste, wollte ich zumindest noch um den Keutschacher See laufen. Nach 500m wollte ich schon wieder umdrehen, aber irgendwie schleppte ich mich herum. Flasche ganz leer (0:42, 7,3km, 40hm).

Am Abend gab’s dann zuerst Public Viewing zur Fußball WM unterm Lindwurm und dann die Eröffnung der Literaturtage mit launischen Festreden und hervorragendem Gratisbuffet :). Am Donnerstag konnte ich dann raten, welcher Text von der Jury verrissen wird und welcher nicht. Bei einem war ich mir ziemlich sicher, da verstand ich bis zum Ende nicht, worum es eigentlich geht, der wurde dann, wie erraten, sehr gelobt.

Nachdem ich die Heimfahrt nicht ungenützt verstreichen lassen konnte blieb ich noch in St. Georgen stehen und lief um den Längsee. Der ist zwar ziemlich klein, hat aber auch ein paar giftige Steigungen. Nach dem Geschlapfe vom Vortag wollte ich diesmal, zumindest gefühlt, etwas schneller laufen (0:30, 5,4km, 90hm).

Fazit: noch nie so viele km in 24 Stunden (67,5km), erstmals über 80 Wochenkilometer (eigentlich nur in 3 Tagen) und vier Seen auf meiner Liste abgehakt. Wollte ich nur gesagt haben.

Offline Richy

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Kärntner Lauftage
« Antwort #1 am: 25.06.2010, 11:50:42 »
Super Programm! Beeindruckend.
Jetzt kannst ihn auch bald angehen - den Neusiedlersee :D:D

Offline Mihi69

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« Antwort #2 am: 25.06.2010, 11:55:42 »
Gratuliere Stefan, nicht schlecht!

Lg
Michi

Offline chribi

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« Antwort #3 am: 25.06.2010, 17:19:30 »
toll, jetzt solltest dir überlegen die salzkammergutseen anzugehn :):)
« Letzte Änderung: 25.06.2010, 17:20:02 von chribi »

Offline heitzko

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« Antwort #4 am: 25.06.2010, 18:42:40 »
die kärnter lauftage können ja fast schon mit biel mithalten :D

gratuliere!!

du könntest ja schauen ob du ins guiness buch der rekorde kommst, alle seen in österreich umrunden :)

Offline JM

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Kärntner Lauftage
« Antwort #5 am: 25.06.2010, 18:52:45 »
super Programm, freue mich für dich.  Du hast sicher auch ein paar Fotos für uns mitgebracht, oder ?
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Offline StefanM

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Kärntner Lauftage
« Antwort #6 am: 26.06.2010, 00:34:46 »
Naja, große Fotoausrüstung hab ich nicht mitgeschleppt, aber das eine oder andere Beweisfoto gibts schon.

Wörther See:


Millstätter See:



Keutschacher See:


Längsee:

Offline JM

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« Antwort #7 am: 26.06.2010, 06:21:09 »
sehr schöne Fotos die du da noch nach Mitternacht für uns hochgeladen hast. Danke.
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Offline cbendl

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« Antwort #8 am: 26.06.2010, 20:51:10 »
Schöne Tour, klingt fein!
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Offline StefanM

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Kärntner Lauftage
« Antwort #9 am: 08.06.2011, 19:57:44 »
Kärntner Lauftage II
Da Paula zugleich Firmvorbereitung und Anreise zur Schulsportwoche hatte, brachte ich sie am Sonntag abend nach Kärnten nach und nutzte die Gelegenheit wieder ein paar Seen zu umrunden.

Weißensee
Während am Montag in Wien Hitze herrschte war es in Kärnten kühl und wolkenverhangen. Ich überlegte lange ob ich mich überhaupt weglaufen trauen und was ich alles mitnehmen sollte. Immerhin musste ich auf über 1.200 m hinauf und bei weiten Teilen der Runde würde ich mich bei Erschöpfung auch nicht einfach von einem Taxi „retten“ lassen können. Gerade als ich weglief begann es richtig zu regnen. Ich lief von Techendorf aus zuerst den Westteil des Sees. Erstens dachte ich, das wäre der weniger schöne Teil und zweitens würde ich gegebenenfalls nach 5 km abbrechen können und über die Brücke zurück können. Aber auch der erste Teil war Großteils sehr schön auf Spazierwegen am See entlang durch Blumenwiesen zu laufen.

Irgendwann hörte der Regen auf und ich lief am Südufer weiter, bis zum Ende der Straße. Der östliche Teil des Südufers ist nicht zugänglich. Also musste ich nicht nur den See sondern auch den Weg versperrenden Berg umlaufen. Den „Laka“ sieht man am Foto hinten in der Mitte, ich musste rechts vorbei auf die Bodenalm, ca. 300 Höhenmeter.



Mittlerweile regnete es wieder und ich kämpfte mich auf einer schön zu laufenden Forststraße hinauf. In meiner Phantasie sah ich mich immer oben auf der Alm zur Belohnung bei einem Speckbrot sitzen, angesichts des Wetters fiel das aber ins Wasser. Hinunter zum Ostufer lief es sich dann ganz wunderbar, ich versuchte nicht zu schnell zu laufen um mich muskulär nicht für den Rückweg zu ruinieren. Einmal musste ich durch eine Weide, die Rindviecher nahmen aber von mir und meiner roten Regenjacke aber keine Notiz.

In Weißenbach kam ich zwar wieder auf eine Straße, von dort kann man aber nur über einen Umweg von 60 km zurück ans Westufer fahren, zum Glück ist laufen kürzer. Ich näherte mich nun von Osten her dem See. Beim Campingplatz füllte ich meinen Trinkgurt nach und lief nun den Wanderweg am Nordufer zurück. Was auf der Karte wie ein ufernaher Spazierweg ausschaute war aber beinahe ein Klettersteig. Teilweise musste ich gehen, erstens war es zu steil, zweitens wollte ich mit meinen nun doch schon etwas zittrigen Knien nicht ausrutschen und über zig Meter in den See plumpsen.

Irgendwann kam zwar die Brücke in Techendorf wieder ins Blickfeld, aber nicht wirklich rasch näher, es zog sich alles ein bisschen. Zum Schluss hatte ich aber dafür sogar ein bisschen Sonne. Das war vermutlich meine schwierigste Seenumrundung bisher, ca. 35km und insgesamt 550 Höhenmeter.

Pressegger See
Am Nachmittag wollte ich dann noch um den Pressegger See laufen. Da begann es aber dann aber wirklich wolkenbruchartig zu schütten, sodass ich diesen Gedanken aufgeben musste. Das machte ich dann dafür am Dienstag bei der Heimreise.



Da die Runde nur 5,6 km lang ist wollte ich ein bisschen angasen, aber leider lag mir das Frühstücksbuffet noch im Magen und der Vortag in den Beinen. Außerdem gab es schon wieder ein paar unnötige Höhenmeter.

Faaker See
Und wenn ich schon mal da war, lief ich dann noch um den Faaker See. Diesmal wollte ich es gemütlicher angehen und nur noch eine Stunde joggen. Dafür regnete es wieder in Strömen.



Nachdem ich am Ostufer an einer Straße und die meiste Zeit ohne Blick auf den See laufen musste, konnte ich am Westufer durch Wiesen und Wälder laufen, es wurde fast beschaulich und ich konnte es so richtig genießen.

Offline helga

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Kärntner Lauftage
« Antwort #10 am: 08.06.2011, 20:26:38 »
Beneidenswert schön! Super deine Fotos.

In Wien auf der Donauinsel ist es momentan etwas schwierig, leider :rolleyes:

lg
H
Der Weg, auf dem Sie Ihre Ziele erreichen, ist genauso individuell, wie Sie selbst. (Klaus Weiland)

Offline heitzko

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Kärntner Lauftage
« Antwort #11 am: 09.06.2011, 07:11:51 »
danke für die schönen fotos! du bist ja bald ein seen-spezialist und kennst dich dort schon besser aus als ich :D!

ich gratuliere vor allem zu dem gelungenen long jog - 550 höhenmeter auf 35 km ist schon ganz schön fordernd!

Offline JM

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Kärntner Lauftage
« Antwort #12 am: 09.06.2011, 08:13:51 »
Zitat
heitzko postete
550 höhenmeter auf 35 km ist schon ganz schön fordernd!
jetzt fehlt Stefan nur noch ein Laufpartner und er kann beim Transalpin mitlaufen. Andy hätte Interesse wenn ich mich recht erinnere. Ihr solltet euch mal zusammenreden !
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